Provadis und WdK entwickeln Studiengang „Technische Elastomerchemie“
Gedacht ist es als Reaktion auf einen drohenden Fachkräftemangel und gemeinsam entwickelt wurde er von der Provadis School of International Management and Technology AG (Höchst) und dem Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V. (WdK): Die Rede ist von dem neuen Bachelor-Studiengang „Technische Elastomerchemie“, den Provadis mit Beginn des Sommersemesters 2012 anbieten will. „Dieses Studienangebot richtet sich an Interessenten, die berufsbegleitend spezielles Technologie-Know-how erwerben möchten und nach Abschluss des Studiums in einer weltweit führenden Branche mit großem Potenzial zu den besonders begehrten Fachkräften zählen werden“, so die beiden Partner in einer Mitteilung. Die technische Elastomerchemie sei ein Feld, das bislang durch klassische Studienangebote nicht spezifisch abgedeckt werde, heißt es weiter. Doch dies soll mit dem neuen Studiengang der Vergangenheit angehören, zumal der Bedarf der Kautschukindustrie an speziell ausgebildetem natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fach- und Führungskräftenachwuchs als hoch beschrieben wird. Der Anstoß zu dem Projekt ging demnach vom WdK aus, der das berufsbegleitende Studium als gleichermaßen attraktiv für Mitarbeiter und Unternehmen erachtet.
„Die Beschäftigten müssen keine Einkommensverluste befürchten, denn sie stehen den Unternehmen während des Studiums durchgehend weiter zur Verfügung, werden an unternehmensrelevanten Aufgaben/Fragestellungen trainiert und bringen das neu erworbene Fachwissen bereits während des Studiums in den Arbeitsalltag ein. Der mit einem berufsbegleitenden Studium verbundene Zeitaufwand ist eine Belastungsprobe für die Studierenden, doch gerade die besonders motivierten Mitarbeiter stellen auf diese Weise ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und haben somit beste Entwicklungschancen“, wird diese Sicht der Dinge begründet. Neben den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen, wie allgemeiner, physikalischer und organischer Chemie, angewandter Mathematik, Polymerchemie und chemischer Verfahrenstechnik, umfasse der Lehrplan des neuen Studienganges elastomerspezifische Inhalte. Als Schwerpunkte werden dabei die Herstellung und Verarbeitung von Elastomeren, Prüfung und Analytik, Verfahrens- und Produktentwicklung, Ökonomie und Ökologie von Elastomerprodukten genannt.
Betriebswirtschaftliche Aspekte, die Anwendung der englischen Sprache im beruflichen Kontext, branchenrelevante Nachhaltigkeitsthemen und die Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten runden das anspruchsvolle Studienprogramm ab. Die elastomerspezifischen Inhalte wurden dem WdK zufolge im engen Dialog mit Führungskräften und Praktikern aus den Unternehmen auf die aktuellen Entwicklungen und Bedürfnisse der Kautschukindustrie zugeschnitten. „Die besonders anwendungsnahe Ausbildung ist gerade für Berufstätige attraktiv, da sie ihre bisherigen Kompetenzen in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen, firmenübergreifend Neues aufnehmen und praxisbezogen trainieren und umsetzen können“, finden der Kautschukverband und Provadis.
Das Bachelor-Studium „Technische Elastomerchemie“ umfasst nach ihren Angaben sieben Semester, wobei das Abschlusssemester für die Bachelorarbeit im Unternehmen vorgesehen ist. Pro Monat ist ein jeweils einwöchiger Präsenzblock an der Provadis-Hochschule vorgesehen. Außerhalb der Präsenzphasen arbeiten die Studierenden in einem sogenannten „Virtual Classroom“ mit ihren Dozenten zur Vertiefung und Reflexion des Stoffes. Zusätzlich sind in jedem Semester entweder Hochschulpraktika oder wissenschaftlich angeleitete Praxisarbeiten in den Unternehmen vorgesehen. Voraussetzung für das Bachelor-Studium ist eine Zugangsberechtigung für Fachhochschulen verbunden mit einer beruflichen Tätigkeit in einem geeigneten fachlichen Umfeld. Außerdem werden noch gute Vorkenntnisse in Mathematik und Englisch als wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium genannt. cm
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