VDA erwartet stabiles Autojahr 2012
VDA-Präsident Matthias Wissmann wagt einen ersten Ausblick auf das Autojahr 2012. Nachdem 2011 wohl als ein starkes Autojahr – zu erwartende Rekordstände bei Export, Produktion und Umsatz – zu verbuchen ist, werde sich die dynamische Entwicklung nicht linear für das kommende Jahr fortschreiben lassen. Man erwarte mehr Gegenwind, sei aber auch für 2012 zuversichtlich, wenn es gelinge, die Finanzmärkte zu stabilisieren. Weltweit werde die Automobilnachfrage weiter wachsen und deutsche Hersteller gewinnen weltweit Marktanteile.
Im Jahr 2011 wird der Weltautomobilmarkt auf gut 65 Millionen Einheiten steigen. Jedes fünfte Auto, das weltweit verkauft wird, trägt ein deutsches Markenzeichen. Die Pkw-Produktion im Inland wird 2011 die 5,9-Millionen-Marke übertreffen, die deutsche Automobilindustrie insgesamt erreicht im 4. Quartal 2011 eine Kapazitätsauslastung von fast 90 Prozent, bei den Zulieferern hat sich die Kapazitätsauslastung auf rund 88 Prozent erhöht. Der Auftragsbestand aus dem Inland ist weiterhin hoch. Auch der Bestelleingang aus dem Ausland hat ein gutes Polster aufgebaut.
Der Weltautomobilmarkt wachse 2012 auf 68 Millionen Einheiten, prognostiziert der VDA-Präsident. Allerdings hänge vieles davon ab, wie sich Westeuropa entwickelt: Der VDA geht derzeit davon aus, dass sich der Markt auf dem Niveau des Jahres 2011 (12,8 Millionen Einheiten) stabilisiert. Sollte die Lage an den Finanzmärkten angespannt bleiben, ist auch ein leichter Rückgang vorstellbar. Asien allerdings bleibe auf Wachstumskurs: Allein der chinesische Pkw-Markt wird 2012 um acht Prozent auf gut 13,2 Millionen Einheiten steigen, für Indien wird ein Plus von zehn Prozent auf gut 2,9 Millionen Neufahrzeuge erwartet. Beide Länder gemeinsam stellen damit bereits knapp ein Viertel des Pkw-Weltmarktes dar. Der US-Markt für Light Vehicles wird für 2012 mit 13,4 Millionen Einheiten taxiert, Brasilien biete weiteres Wachstumspotenzial.
Mit Blick auf die im September 2012 in Hannover stattfindende 64. IAA spricht Wissmann explizit das Nutzfahrzeuggeschäft an: Der globale Nutzfahrzeugmarkt ist im Jahr 2011 robust. Für 2012 wird erwartet, dass der Weltmarkt für schwere Nutzfahrzeuge (über 6t) auf gut 3,3 Millionen Fahrzeuge, der internationale Transportermarkt (bis 6t) auf knapp 5,8 Millionen Einheiten steigen wird.
Langfristig bleibe die Automobilindustrie eine Wachstumsbranche, Wissmann: „Bis zum Jahr 2020 wird der Weltautomobilmarkt nach Ansicht der Experten um 40 Prozent auf 90 Millionen Einheiten steigen. Die deutsche Automobilindustrie hat das Ziel, an diesem dynamischen Wachstum auch künftig überproportional dabei zu sein.“ dv
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