75 Jahre Winterreifen von Semperit

Vor 75 Jahren produzierte Semperit den ersten Winterreifen. Die Erfolgsgeschichte des österreichischen Unternmehmens begann bereits im Jahre 1824, als der Schneidermeister Johann Nepomuk Reithoffer das kaiserliche Privileg erhielt, Wolltücher wasserdicht zu machen. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte das größte Kautschukwerk der damaligen Monarchie und auch das älteste des Kontinents. 1906 wurde für das Werk der Name Semperit gewählt (lat: „Er geht immer“), um damit die Qualität und Dauerhaftigkeit der mittlerweile vielfach produzierten Reifen zu bewerben.

Auf Forschung legte man großen Wert, und so ist die Historie der Semperit Ges.m.b.H. mit der Entwicklung des Winterreifens eng verflochten. Wenn sich irgendwo auf der Welt besondere Kenntnisse, Spezialwissen, beim Bau von Winterreifen entwickeln konnte, dann glaubhaft in Österreich. Die Anforderungen vom Markt durch die Konfrontation mit den oft extrem wechselnden und winterlichen Straßenverhältnissen hat schon sehr früh zu einem großen Erfahrungsschatz geführt. Für Semperit, mit den Bergen vor der Haustür, war es immer eine Verpflichtung, in der Entwicklung von Winterreifen besondere Leistungen zu erbringen.

1936 brachte Semperit den ersten Winterreifen auf die Straße. Mit dem Namen
„Goliath“ wurden seine Eigenschaften trefflich beschrieben. Er war allerdings der erste Winterreifen, ohne so genannt zu werden. Man wollte in der damaligen Zeit das Einsatzgebiet nicht beschränken und sprach deshalb von einem Reifen für wegloses Gelände und für alle Jahreszeiten. Der Reifen wurde in fünf Dimensionen angeboten, die es alle heute nicht mehr gibt. Der „Goliath“ war so erfolgreich, dass er bis Ende der 40er Jahre hergestellt wurde.

1952 begann die Zeit für den „Semperit – M&S“ (Matsch und Schnee). Die Optik des Profils hinterließ den Eindruck, als ob Zahnräder den weichen Untergrund bearbeiten. Dieser Reifentyp war ein Jahrzehnt lang der meist gefahrene Winterreifen Europas und begründete den Ruf der österreichischen Reifenentwicklung.
1963 gab es in der Forschung von Winterreifen einen wesentlichen Sprung vorwärts. Radialreifen setzten sich langsam im Markt durch, und die Techniker bei Semperit fanden heraus, dass die Gürtelbauweise große Vorteile bei Winterreifen bringt. Das Profil des „Semperit – M&S“ wurde modernisiert und das Angebot um den Spikereifen „Semperit – M&SE“ ergänzt. Dieser galt in der damaligen Zeit als größte Erfindung im Zeichen der Sicherheit.

1981 setzte der „Greifer“ mit seinen selbstreinigenden Eigenschaften ein weiteres Mal ein Ausrufezeichen in die Reifenlandschaft und wurde ein riesiger Verkaufserfolg. 1985 wurde nicht die zwei Jahre zuvor verselbstständigte Reifensparte des Unternehmens an die deutsche Continental veräußert, es begann auch das Zeitalter der fein strukturierten Lamellenreifen: Der „Lamellengreifer“ war geboren. 1988 wurde der „Direction Grip“ als erster Winterbreitreifen mit laufrichtungsorientiertem Profil auf den Markt gebracht. 2011 ist mit der Entwicklung des „Speed Grip 2“ der vorläufige Glanzpunkt der Winterreifenentwicklung bei Semperit erreicht. dv

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