Trend-Tacho-Umfrage des KÜS zu Autoreifen
Auch in diesem Jahr haben die Interviewer des KÜS-Trend-Tacho die Autofahrer über ihre Meinung zu Reifen befragt. Erschreckend war dabei die Tatsache, dass die Profiltiefe der Reifen am eigenen Fahrzeug viele nicht interessiert. Bei der Frage zum geplanten Neukauf von Reifen punktet der Fachhandel. Interessant wird es, wenn es um Qualitäts- und Billigreifen geht. Auskunft gaben die Autofahrer auch zu ihren Gepflogenheiten beim Reifenwechsel und der Einlagerung. Der Trend-Tacho der KÜS (Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger) beleuchtete auch die Akzeptanz von kompletten Autoservice-Dienstleistungen beim Reifenhandel.
Ein knappes Drittel (30 Prozent) der vom Trend-Tacho aktuell Befragten hat keine Ahnung von der gefahrenen Profiltiefe, elf Prozent melden weniger als vier Millimeter Profil. Wenn es um die Felge geht, ist die Sache dagegen klar. 51 Prozent rollen auf Leichtmetallrädern, Stahlfelgen nutzen noch 38 Prozent der Autofahrer. Das Aussehen ist also von großer Wichtigkeit.Bei der Anschaffung neuer Reifen punktet ganz klar der Fachbetrieb. Der Reifenhandel bekommt von 37 Prozent den Zuschlag, das Autohaus der gefahrenen Marke von 26 Prozent und die freie Werkstatt von 23 Prozent, die Freien haben damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Werkstattketten wollen vier Prozent der Befragten ihren Reifenkauf anvertrauen, das ist bei diesem Kfz-Dienstleister ein Minus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn es um die Qualität der Reifen geht, so ermittelt der Trend-Tacho 37 Prozent Befürworter von Premiummarken, die qualitativ gute Zweitmarke würden noch 31 Prozent nehmen. Ob sie sich vorstellen können einen sehr preiswerten, unbekannten Reifen zu fahren, wurden die Autofahrer ebenfalls befragt. Insgesamt 36 Prozent sagten hier ja, 64 Prozent meinten eher nein. Die Befürworter der Billigreifen haben damit gegenüber dem Vorjahr vier Prozent verloren. Hier scheinen die zahlreichen veröffentlichten Tests und Initiativen gegen die Billigprodukte einiges im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer verändert zu haben.Die Umrüstquote zur Winter- und Sommersaison liegt inzwischen laut KÜS Trend-Tacho bei 83 Prozent. Das entspricht ziemlich genau dem Wert, den die KÜS bei der Bestandsaufnahme innerhalb der jährlich über 2,5 Millionen durchgeführten Hauptuntersuchungen ermittelt hat. 87 Prozent der Befragten wechseln komplett, also Reifen und Felge, nur 13 Prozent wechseln die Reifen auf bestehenden Felgen. Den saisonbedingten Reifenwechsel erledigen 27 Prozent der Autofahrer selbst, ebenso viele fahren zur Fachwerkstatt ihrer Marke, 22 Prozent in die Freie Werkstatt, gerade mal 15 Prozent zum Reifenfachhandel.
Wenn es ums Geld rund um den Reifen geht, hat der Autofahrer konkrete Vorstellungen. Im Mittelwert darf ein Reifen ca. 104 Euro kosten, da ermittelte der KÜS Trend-Tacho bei Sommer- und Winterreifen den gleichen Wert. Bei der Einlagerung außer Haus erwartet jeder Fünfte, dass diese Dienstleistung gratis angeboten wird, nur 19 Prozent der Befragten akzeptieren mehr als 20 Euro dafür.Mehr und mehr bieten Reifenketten auch einen weitergehenden Autoservice an. Dies wissen 23 Prozent der befragten Autobesitzer. Auf die Frage, ob sie ihr Fahrzeug in einem solchen Betrieb reparieren lassen würden, hielten 40 Prozent diese Betriebe für nicht ausreichend qualifiziert, das sind immerhin 19 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. 38 Prozent können sich eine Reparatur ihres Fahrzeuges in einem solchen Betrieb vorstellen, hier wird gegenüber dem Vorjahr ein Plus von sechs Prozent verzeichnet. Hier hat wohl eine Änderung im Bewusstsein der Fahrzeugeigentümer stattgefunden, mit einem Plus an Akzeptanz für die Reifenfachbetriebe in Sachen Autoservice. Zehn Prozent der Autofahrer wissen nichts von einem solchen Betrieb mit diesen Dienstleistungen, sieben Prozent haben bereits dort reparieren lassen.„Reifen werden nicht umsonst als schwarzes Gold bezeichnet. Im Motorsport entscheiden sie oft über Sieg oder Niederlage. Daher sollte ihnen ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden“, so Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS. Dies sei aber noch nicht bei allen Autofahrern wirklich angekommen, so Schuler, das zeige der aktuelle KÜS Trend-Tacho ganz deutlich.Befragt werden beim Trend-Tacho von KÜS und kfz-betrieb Autofahrer/-fahrerinnen in Deutschland. 1.000 Personen werden im Rahmen einer repräsentativen Zufallsauswahl in einer telefonischen Ermittlung befragt. Die Durchführung geschieht durch die BBE Automotive GmbH i. Gr. in Köln. dv
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!