Kumho Tire gibt die Formel 3 Euro-Serie auf – Fußballengagement
Sportsponsoring kommt immer mehr in Mode, auch in der Reifenbranche. Während Reifenhersteller sich früher im Motorsport drängten und darauf verwiesen, Know-how und Technologie ‚von der Rennstrecke auf die Straße’ übertragen zu können, treten heute daneben immer öfter auch Sportsponsorings in den Fokus der Marketingstrategen der Reifenhersteller – ob Fußball, Football, Basketball oder Golf, es gibt viele gute Imageträger. Diesen Weg will nun auch Kumho Tire Europe beschreiten. Während der koreanische Reifenhersteller zwar derzeit noch darüber nachdenkt, ob und unter welchen Bedingungen das Engagement bei Manchester United verlängert werden soll, da einigen im Unternehmen der Nutzen auf dem europäischen Festland nicht ganz ersichtlich ist, plant Kumho Tire Europe künftig den Einstieg bei einem deutschen Bundesligisten als Premium-Partner. Welcher Verein dies sein wird, könne unter Hinweis auf die laufenden Verhandlungen noch nicht bekannt gegeben werden, bestätigt Marketing Manager Wolf Fuder im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG. Trikotsponser werde man indes nicht.
Unterdessen bestätigt Fuder die Entscheidung des Unternehmens, das sich nach dem Ende der neuen Saison nach neun Jahren nicht mehr in der Formel 3 Euro-Serie engagieren will. Die Rennserie findet im Rahmenprogramm der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) statt, die ab der neuen Saison durch Kumhos koreanischen Wettbewerber Hankook exklusiv ausgerüstet wird. Hankook wird nicht nur Reifen liefern, sondern auch die Rennstrecken mit Bandenwerbung schmücken; in diesem Umfeld macht es für Kumho vernünftigerweise keinen Sinn, eigene Kundenveranstaltungen abzuhalten und sich zu engagieren. Ein Nachfolger für Kumho als Exklusivlieferant der Formel 3 Euro-Serie ist noch nicht bekannt; die neue Saison 2011 soll im April beginnen. Ob Kumho darüber hinaus auch Ende 2011 die „Masters of Formula 3“ aufgeben wird, sei noch nicht entschieden; aber auch hier läuft Kumhos Vertrag Ende der bald beginnenden Saison aus. Und ob Kumho darüber hinaus neue Motorsportengagements eingehen wird, ist in Europa derzeit mehr als fraglich.
Dieser Strategiewechsel in Europa spiegelt sich auch in den USA wider, wo der koreanische Reifenhersteller soeben bekannt gegeben hat, künftig auch einen „neuen Schwerpunkt“ auf Sportmarketing zu legen und die klare Ausrichtung auf Motorsport zu beenden. In den USA ist Kumho etwa auf der Langstrecke aktiv („12 Hours of Sebring“). Künftig werde Kumho in den USA keinen „professionellen Motorsport“ mehr unterstützen, sich aber aus dem Breitensport nicht zurückziehen. arno.borchers@reifenpresse.de
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