Ist Experiment „Muscatine“ für Bridgestone Bandag gescheitert?
Bridgestone Bandag wird einen wesentlichen Teil seines Managementteams aus Muscatine (Iowa/USA) abziehen und es nach Nashville (Tennessee) an den Hauptsitz des japanischen Reifenherstellers für Nordamerika verlagern. Wie Bridgestone Americas laut der Zeitung „Muscatine Journal“ ankündigt, soll dieser Schritt zur grundsätzlichen Restrukturierung der Geschäftsabläufe in Nordamerika beitragen und das Unternehmen profitabler und kundenortientierter gestalten. Durch diesen Schritt würden Ineffizienzen und Doppelbesetzungen eliminiert. Mit anderen Worten: Bridgestone Bandag Tire Solutions (BBTS) wird im Zuge der Zusammenlegung von Managementpositionen insgesamt 18 Stellen streichen; 32 weitere Jobs – insbesondere aus Einkauf und Marketing, aus der Rechtsabteilung, verschiedene Finanzfunktionen und dem Kundendienst – werden nach Nashville verlagert. Bis zum 30. Juni 2011 sollen alle Umstrukturierungen abgeschlossen sein.
Als Bridgestone Bandag Tire Solutions 2008 nach der Bandag-Übernahme im Vorjahr in Muscatine gegründet worden war, waren 330 Menschen am Standort beschäftigt. Nach der aktuellen Restrukturierung bleiben 220 Jobs bestehen, insbesondere in der Produktion. Bei Gründung der neuen Geschäftseinheit 2008 in Iowa hatte Bridgestone noch gehofft, dort das Nutzfahrzeugreifengeschäft für ganz Nordamerika zu konzentieren, was am ehemaligen Bandag-Hauptsitz als positives Zeichen in Richtung Erhalt des Standortes wahrgenommen wurde. Während die damalige Reorganisation die Bedeutung des Standortes im Konzern ganz offenbar unterstrich, scheint der Versuch, am Standort in der Provinz (das ländliche Muscatine hat lediglich 20.000 Einwohner) die Sales- und Marketingaktivitäten beider Geschäftsbereiche – Runderneuerung und Lkw-Neureifen – zusammenzufassen, nun gescheitert zu sein. ab
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