Studie offenbart Defizite im Verbraucherbewusstsein rund um Reifen
Goodyear Dunlop hat für eine Studie zum Thema Verkehrssicherheit und die Rolle, die insbesondere Reifen dabei spielen, 3.500 europäische Autofahrer von APCO Insight befragen lassen. Die Umfrage wurde zwischen dem 31. August und dem 9. September durchgeführt, wobei jeweils 500 Autofahrer in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien daran teilnahmen. Ziel des Ganzen sei gewesen, ein besseres Verständnis für das Bewusstsein und das Verhalten von Autofahrern hinsichtlich der Verkehrssicherheit zu erlangen, sagt der Reifenhersteller. Zutage gefördert hat die Untersuchung demnach, dass die Autofahrer in ganz Europa Reifen zwar als wichtigen Faktor im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit sehen, es aber trotzdem an der notwendigen Sorgfalt mangeln lassen, wenn es um deren regelmäßige Kontrolle oder Instandhaltung geht.
Festmachen lässt sich dies einerseits daran, dass 82 Prozent der Befragten es als „sehr wichtig“ für die Fahrsicherheit ansehen, dass an ihrem Fahrzeug „Reifen in einem guten Zustand und mit dem richtigen Fülldruck“ montiert sind. Damit rangiert dieser Punkt hinter „Nicht unter Alkoholeinfluss fahren“ gleich an zweiter Stelle der Einflussfaktoren im Hinblick auf die Verkehrssicherheit. Demgegenüber sagten andererseits allerdings 57 Prozent der Umfrageteilnehmer (69 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer), sie könnten verschiedene Reifenarten ohne fremde Hilfe gar nicht auseinanderhalten, und immerhin noch 34 Prozent (Frauen: 37 Prozent, Männer: 30 Prozent) zeigten sich unsicher, ob denn gerade Sommer- oder Winterreifen bzw. welche sonstige Art Reifen an ihrem Fahrzeug zum Einsatz kommt. Mit Blick auf die einzelnen Nationen wurden übrigens starke Unterschiede bezüglich des Reifenwissens festgestellt: Während sich in Deutschland im Mittel nur 40 Prozent nicht in der Lage sehen, verschiedene Reifenarten ohne fremde Hilfe zu unterscheiden, sind es in Polen 48 Prozent, Belgien 52 Prozent, Frankreich 56 Prozent, Italien 62 Prozent sowie in Großbritannien und Spanien jeweils 71 Prozent.
Auch in Bezug auf die Reifeninstandhaltung klaffen der Befragung zufolge Anspruch und Wirklichkeit auseinander: So sollen 73 Prozent der befragten EU-Bürger zwar erklärt haben, den richtigen Reifendruck für die verschiedenen Fahrbedingungen zu kennen. Doch fast die Hälfte der Befragten wusste nicht genau, wann sie den Reifendruck kontrollieren sollen (wenn der Reifen kalt ist). Und während 59 Prozent erklärten, den Reifendruck regelmäßig zu kontrollieren, gab die Hälfte von ihnen zu, dass sie gegebenenfalls auch eine lange Reise antreten würden, ohne den Druck zu kontrollieren. Ein ähnliches Bild ergab sich hinsichtlich der Kontrolle der Profiltiefe: 71 Prozent sagten, dass sie die gesetzliche Mindestprofiltiefe kennen, und 52 Prozent gaben zudem an, das Profil regelmäßig zu kontrollieren. Dennoch konnten sich 30 Prozent von ihnen nicht mehr an den Zeitpunkt ihrer letzten Profilkontrolle erinnern. Darüber hinaus gaben mehr als 30 Prozent der Befragten zu, auch mit abgefahrenen Reifen noch ganz normal weiterzufahren. Außerdem konnten sich fast 30 Prozent der 3.500 befragten Autofahrer in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien nicht mehr daran erinnern, wann sie die Profiltiefe zum letzten Mal kontrolliert haben.
Bei der Befragung gaben jedoch 75 Prozent (Frauen: 77 Prozent, Männer: 73 Prozent) der Teilnehmer an, sich vorstellen zu können, von einem Mehr an Wissen über Reifen und deren Rolle im Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit zu profitieren. Dennoch kommt die Studie zu dem Schluss, dass viele Autofahrer die Bedeutung der richtigen Reifenwahl für die Sicherheit im Straßenverkehr unterschätzen: Denn einer von drei Befragten räumte ein, „wenig oder gar nichts“ über den Einfluss zu wissen, den ein Reifen auf den Bremsweg oder auf den Grip hat. Und lediglich 39 Prozent sagten, dass sie sich höchstwahrscheinlich darum bemühen würden, herauszufinden, welche Reifen bei winterlichen Verhältnissen den besten Grip liefern. Sogar nur 29 von 100 Befragten sagten dasselbe bezüglich Sommerreifen. Ebenfalls nur einer von drei Autofahrern gab zudem an, dass er jedes Jahr zum entsprechenden Zeitpunkt von Sommer- auf Winterreifen wechselt. Doch selbst von denjenigen, die regelmäßig bei Eis und Schnee unterwegs sind und behaupten, sich der Bedeutung von Winterreifen bewusst zu sein, gab jeder Fünfte zu, dass er nie die Reifen wechselt.
„Diese Umfrage zum Thema Reifen und Sicherheit im Straßenverkehr enthüllt einige besorgniserregenden Fahrpraktiken, um die wir alle uns dringend kümmern sollten, um unsere Straßen zu einem sichereren Ort zu machen“, meint Tom Delforge, Kommunikationsdirektor für die Region EMEA (Europe, Middle East, Africa) bei Goodyear Dunlop. „Und sie zeigt eine ganze Reihe von Straßensicherheitsrisiken, die entschärft werden könnten, indem man die Bedeutung der richtigen Reifenwahl unterstreicht, das Bewusstsein für die Reifenthematik schärft und die Autofahrer ermutigt, der Instandhaltung ihrer Reifen mehr Sorgfalt zu widmen. Wir bei Goodyear Dunlop glauben, dass der richtige Reifen für die jeweiligen Straßenverhältnisse in Kombination mit dem richtigen Fahrerverhalten zu einer sichereren Fahrt führt. Unsere Umfrage zeigt, dass 75 Prozent der Fahrer es schätzen würden, mehr über die Reifen und ihre Rolle für die Verkehrssicherheit zu wissen. Darum sind wir entschlossen, unsere Bemühungen zur Vergrößerung dieses Wissens gemeinsam mit allen beteiligten Parteien zu verstärken“, ergänzt er. cm
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