Lkw-Pannensets helfen Ausfallzeiten deutlich zu verringern
Defekte Reifen sind die häufigste Ursache für eine Lkw-Panne und können hohe Folgekosten nach sich ziehen. Bei einer Reifenpanne hat der Lkw-Fahrer im Prinzip drei Möglichkeiten. Er wechselt das Rad selbst, wartet auf den gerufenen Pannenservice oder wendet ein Reifenpannenset an und fährt weiter. Selbst wenn ein Fahrer geübt ist, braucht er zum Wechseln des rund 100 Kilogramm schweren Rades wenigstens 40 Minuten – von den Gefahren am Straßenrand oder bei Dunkelheit ganz zu schweigen. Im Vergleich zu dieser Ausfallzeit muten die zehn Minuten Anwendungszeit eines Lkw-Komfort-Reifenpannensets bzw. die 20 Minuten eines Standartsets doch akzeptabel an; Liefertermine wären kaum in Gefahr. Um der Reifenpanne also den Schrecken zu nehmen, hat Premium-Seal bereits 2007 das erste und bisher einzige Lkw-Pannenset des Marktes entwickelt. Schnell wurde es von MAN/Neoplan und Iveco/Iris Bus serienmäßig verbaut und über Wabco weltweit vertrieben.
Die Vorteile eines Reifenpannensets beginnen jedoch nicht erst im Pannenfall, heißt es dazu in einer Mitteilung von Premium-Seal. Müsste ein Lkw-Gespann aufgrund unterschiedlicher Reifen bei Zugmaschine und Hänger mit zwei Ersatzrädern – also über 200 Kilogramm zusätzlichem Gewicht – ausgestattet werden, komme ein Pannenset bereits mit einem Gewicht von rund 3,5 Kilogramm aus. „Dadurch kann die Nutzlast erhöht werden bzw. der Treibstoffverbrauch für die unnütze Last gespart werden“, so Premium-Seal weiter. In Deutschland waren im Jahr 2009 laut Kraftfahrtbundesamt 305.000 Lastfahrzeuge und 806.000 Anhänger registriert. Rechnet man alleine die Lastfahrzeuge, so werden über 30 Millionen Kilogramm Ballast bewegt. Darin liege ein erhebliches Einsparpotential für den Spediteur und mitunter eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schonen. Außerdem lägen die Anschaffungskosten für ein Lkw-Pannenset – ob als Standard- oder als Komfortversion – stets deutlich unter den Kosten für ein (neues) Ersatzrad.
Auch der Gebrauch sei einfach: Die Dichtmittelflasche des Lkw-Komfort-Reifenpannensets muss mit dem Ventileinsatzdreher mit dem Ventil verbunden werden, der Ventileinsatz wird sekundenschnell im Dreher gesichert; der Bordkompressor wird mit der Dichtmittelflasche verbunden. Daraufhin wird das Dichtmittel mit Luftdruck in den Reifen gepresst, bis etwa drei Bar Luft auf dem Reifen sind. Dann wird der Ventileinsatz wieder fest eingedreht und der Druckluftschlauch direkt mit dem Ventil verbunden, um den empfohlenen Luftdruck aufzufüllen. Ist dieser erreicht, muss die Fahrt unverzüglich fortgesetzt werden, damit das Dichtmittel die schadhafte Stelle verschließen kann. Das Fahrverhalten wird durch das Mittel nicht beeinträchtigt. Verletzungen durch Objekte bis zehn Millimetern Durchmesser können so temporär abgedichtet werden. Nach der Anwendung kann der Fahrer noch etliche Kilometer zurücklegen, bevor der Reifen endgültig gewechselt werden muss; Erstausrüster MAN/Neoplan etwa empfiehlt eine maximale Fahrstrecke von bis zu 1.000 Kilometern. Der Reifenmonteur kann dann das Dichtmittel umweltschonend mit kaltem Wasser auswaschen und in vielen Regionen über die Kanalisation ableiten. Nach der Begutachtung des Reifens entscheidet der Experte dann, wie mit dem Reifen weiter verfahren wird. ab
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