Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln steigt laut GTÜ weiter

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Nach Aussagen der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) steigt die Zahl der Pkw mit sicherheitsrelevanten Mängeln in Deutschland weiter an. Von den 42 Millionen in hierzulande zugelassenen Pkw sollen allein 6,3 Millionen mit Mängeln an der Bremsanlage und 10,7 Millionen mit Mängeln an der Beleuchtung und Elektrik unterwegs sein. „Neben den Bremsenmängeln ist in der dunklen Jahreszeit, im Herbst und im Winter die einwandfreie Funktion der Fahrzeugbeleuchtung besonders wichtig“, betont GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi bei der Vorstellung der aktuellen GTÜ-Mängelstatistik auf der Automechanika in Frankfurt. Der technische Zustand der Mehrzahl der Fahrzeuge wird in diesem Zusammenhang als besorgniserregend beschrieben. Denn bei knapp 52 Prozent der von der GTÜ im ersten Halbjahr 2010 im Rahmen der Hauptuntersuchung geprüften Fahrzeuge stellten die Prüfingenieure Mängel fest – bei 18,5 Prozent sogar erhebliche Mängel bis hin zur Verkehrsunsicherheit. „Die aktuelle GTÜ-Mängelstatistik bestätigt einmal mehr das sicherheitstechnische Risiko von zahlreichen Pkw auf unseren Straßen. Notwendige Reparaturen werden häufig nicht durchgeführt. Unsere Auswertungen ergaben ein Reparaturpotenzial von rund 40 Millionen Mängeln“, so de Biasi.

Die Stuttgarter Prüf- und Sachverständigenorganisation hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eigenen Aussagen zufolge 1,9 Millionen Fahrzeuge bei der Hauptuntersuchung unter die Lupe genommen. Spitzenreiter in der GTÜ-Statistik ist mit 24,7 Prozent die Mängelgruppe „Beleuchtung und Elektrik“, und auf Platz zwei liegen mit 18,3 Prozent die Mängel an der Bremsanlage. Den dritten Platz belegen Mängel an „Achsen/Räder/Reifen“ mit 17,1 Prozent, danach folgen Umweltbelastungen wie Motorabgase, Ölverluste, Lärmentwicklung etc. (15,9 Prozent) und Mängel an „Fahrgestell/Rahmen/Aufbau“ (11,2 Prozent). Auf sonstige Mängel etwa an Scheibenwischer, Frontscheibe, Scheibenwaschanlage, Außenspiegel etc. entfallen 12,9 Prozent. „Erschreckend schlecht“ der technische Zustand vor allem vieler älterer Autos. In der Altersgruppe über neun Jahre waren demnach im ersten Halbjahr 70 Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Und während die GTÜ-Prüfingenieure bei 100 Autos im Alter von bis zu drei Jahren 19 Mängel fanden, spürten sie in der Altersgruppe über neun Jahre 215 Mängel pro 100 Fahrzeuge auf. „Die Altfahrzeuge sind ein Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer, das nicht unterschätzt werden darf“, warnt GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi mit Blick auf das trotz der letztjährigen „Abwrackprämie“ bei über acht Jahren liegende Pkw-Durchschnittsalter in Deutschland. Mehr als 20 Prozent der Autos sollen sogar über zwölf Jahre alt sein. cm

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