Pannensets können Ersatz-/Notrad nicht vollumfänglich ersetzen
Der ADAC ist der Frage nachgegangen, welches die beste Lösung im Falle einer Reifenpanne ist: Pannensets, Runflat-Reifen oder Reserve bzw. Notrad.
Für Pannensets spricht aus Sicht des Automobilklubs ihr in der Regel geringes Gewicht und der wenige Platz, den sie beanspruchen. Jedenfalls konnte im Rahmen des Systemvergleiches offenbar kein Mehrverbrauch aufgrund des Mitführens eines Pannensets gemessen werden. Als Nachteil wird genannt, dass das verwendete Dichtmittel generell nur Stichverletzungen oder kleine Risse in der Lauffläche abdichten kann, bei Flankenbeschädigungen (zum Beispiel durch einen Bordsteinrempler) aber wirkungslos bleibt und bei Laufflächenablösungen, größeren Rissen, Gewebebrüchen oder undichten Ventilen ebenfalls nicht helfen können. Und da zur Behebung der Panne das Fahrzeug verlassen werden muss, bestehe speziell bei einem Plattfuß auf der Fahrseite ein Sicherheitsrisiko.
Das ist bei Runflat-Reifen nicht der Fall, was vom ADAC ebenso als Plus verbucht wird wie die obligatorische Kombination der Notlaufreifen mit einem Reifendruckkontrollsystem oder deren höhere Fahrsicherheit bei einem plötzlichen Druckverlust und hier insbesondere die Stabilität in Kurven. Als Nachteile der seitenwandverstärkten Reifen werden ein um bis zu 40 Prozent höheres Gewicht, ein schlechterer Fahrkomfort, höhere Kosten für die Anschaffung sowie deren Anfälligkeit für Montageschäden bzw. eine aufwendigere Montage genannt.
Als auch mühsam (vor allem bei schweren SUV-Rädern) und zugleich risikoreich wird die Wechsel auf ein vollwertiges Ersatzrad bzw. Notrad bei einer Panne beschrieben. Dafür aber biete zumindest das Ersatzrad im Falle eines Falles uneingeschränkte Mobilität, wird argumentiert – selbst nach extremen Reifenschäden (Laufflächenablösung, Reifenplatzer) könne man weiterfahren. Für Noträder gilt dies in eingeschränktem Maße, ist die Weiterfahrt doch nur mit höchstens 80 km/h erlaubt. Dafür sind sie leichter und benötigen weniger Platz als vollwertige Ersatzräder, beanspruchen laut ADAC aufgrund der unterschiedlichen Dimensionen von Fahrbereifung und Notrad unter anderem das Differenzial stärker als normal.
„Ein Ersatzrad bietet bei allen Reifenschäden eine uneingeschränkte Mobilitätssicherung. Dies rechtfertigt auch den Kraftstoffmehrverbrauch, welcher durch das Mitführen des Ersatzrades entsteht. Das Notrad kann ebenfalls bei allen Reifenschäden als Pannenhilfsmittel eingesetzt werden. Allerdings nur mit einer beschränkten Mobilitätssicherung. Dies kann speziell in Regionen mit schwacher Infrastruktur zum Nachteil werden, wenn die erforderliche Reifengröße nur schwer verfügbar ist“, lautet das Fazit des Automobilklubs. Gleiches gelte auch bei den Runflat-Reifen und bei den Reifenpannensets. „Runflat-Reifen ziehen erhebliche Zusatzkosten und Komforteinbußen nach sich. Pannensets lassen sich generell nur bei einer Beschädigung in der Lauffläche wirksam einsetzen“, so der ADAC weiter, nach dessen Ansicht Reifenpannensets ein vollwertiges Ersatzrad oder ein Notrad nicht vollumfänglich ersetzen können, weil da die Mobilität nicht bei allen Pannenursachen gewährleistet ist. cm
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