VDA: Export und Produktion legen weiter zu
Im April konnten die deutschen Hersteller im siebten Monat in Folge von einer hohen Nachfrage aus dem Ausland profitieren und ihren Export um 58 Prozent auf 338.800 Pkw steigern. Die Exportquote erhöhte sich in den ersten vier Monaten auf 75 Prozent: Drei von vier Autos, die in Deutschland produziert wurden, werden im Ausland gekauft. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): „Die lebhafte internationale Nachfrage nach deutschen Modellen unterstreicht die Leistungsfähigkeit dieser Industrie.“ Seit neun Monaten verzeichnen die deutschen Automobilhersteller zunehmende Auftragseingänge aus dem Ausland. Im April gab es erneut ein Plus von 30 Prozent. Wissmann: „Das sind erste Signale dafür, dass sich die Erholung der internationalen Pkw-Märkte weiter fortsetzt.“ Im bisherigen Jahresverlauf hat vor allem der Wachstumsmarkt China wichtige Impulse gesetzt.
Auf dem US-Markt für Light Vehicles (Pkw und Light Trucks) haben die deutschen Hersteller im April erneut besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt und ihre Verkäufe um rund 23 Prozent gesteigert, während der gesamte Light-Vehicles-Markt um ein Fünftel zulegte. „Unsere Hersteller haben in den USA ihren Pkw-Absatz im April um mehr als ein Viertel erhöhen können, während der Pkw-Gesamtmarkt lediglich um knapp 16 Prozent stieg“, betont der VDA-Präsident. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres erhöhten die deutschen Marken ihren US-Absatz bei Pkw um ein Fünftel, bei Light Trucks um gut ein Viertel. „Wir sind damit im bisherigen Jahresverlauf sowohl bei Pkw als auch bei Light Trucks schneller gewachsen als der US-Markt. Die kraftstoffeffizienten und CO2-sparsamen Modelle unserer Hersteller kommen offensichtlich beim US-Kunden gut an“, unterstreicht Wissmann.
Die zunehmenden Exporte sorgen zudem für steigende Fertigungszahlen. Insgesamt rollten im April 469.400 Pkw von den heimischen Bändern, ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit acht Monaten in Folge verzeichnet die Pkw-Inlandsproduktion damit Zuwächse, im bisherigen Jahresverlauf gab es einen Anstieg um knapp ein Drittel (31 Prozent). Allerdings werde diese Dynamik nicht im gesamten Jahr 2010 anhalten. Im inländische Pkw-Markt war der Absatzrückgang bei den Importeuren deutlich höher als bei den deutschen Konzernmarken.
„Wenn wir die beiden Jahre 2009 und 2010 zusammen betrachten, dann ergibt sich im Schnitt ein positiver Nettoeffekt – die Pkw-Neuzulassungen liegen in den ersten vier Monaten insgesamt um acht Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2008“, erklärt Matthias Wissmann. Der Normalisierungstrend der aufgrund der Sondermaßnahmen des vergangenen Jahres verschobenen Strukturen setze sich weiter fort: Der Dieselanteil an allen Pkw-Neuzulassungen hat die 40-Prozent-Marke überschritten, vor einem Jahr betrug die Quote gerade einmal 28 Prozent. „Von dieser Entwicklung profitieren vor allem die deutschen Marken. Vier von fünf Diesel-Pkw, die im April in Deutschland neu zugelassen wurden, sind Modelle deutscher Konzernmarken. Insbesondere unsere Kernkompetenz beim Clean Diesel ist ein wichtiger Baustein bei der Erreichung der Klimaschutzziele. Die Normalisierung auf dem deutschen Markt zeigt sich überdies auch daran, dass der Marktanteil der deutschen Konzernmarken auf über 70 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen gestiegen ist“, so der Verbandspräsident. dv
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