Weltweiter Automobilmarkt erholt sich
Die globale Konjunkturerholung lässt den Automobilmarkt allmählich wieder anspringen, stellt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers fest und prognostiziert für das laufende Jahr nunmehr eine weltweite Pkw-Produktion von 65 Millionen Fahrzeugen. Bis vor Kurzem war man noch von 63 Millionen Fahrzeugen ausgegangen, nachdem die globale Fertigung im vergangenen Jahr krisenbedingt von 66 Millionen auf nur noch 57,2 Millionen Pkw eingebrochen war. „Die Autoindustrie findet allmählich zurück zur Normalität. Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass Hersteller wie Daimler die Krise zur Effizienzsteigerung genutzt haben, was nunmehr der Profitabilität zugutekommt“, sagt Felix Kuhnert, Leiter des Bereichs Automotive bei PricewaterhouseCoopers.
Insbesondere in Nordamerika und Asien hätten sich Autoabsatz und -produktion seit Jahresbeginn etwas besser entwickelt als erwartet. Für die USA wird nunmehr ein Marktvolumen von 11,5 Millionen bis zwölf Millionen Pkw vorhergesagt. Die Fertigung wird demnach von 8,6 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2009 auf bis zu 10,9 Millionen steigen. Allerdings sei der Aufschwung zumindest teilweise auf starke Verkaufsanreize vonseiten der Hersteller zurückzuführen, die verbreitet mit Null-Prozent-Finanzierungen, langen Kreditlaufzeiten und günstigen Leasingkonditionen um Kunden werben. In Asien sollen 2010 voraussichtlich 4,2 Millionen Pkw mehr von den Bändern rollen als 2009. Allein für Japan prognostiziert die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft einen Zuwachs von rund einer Million Fahrzeugen. Dabei profitiere die japanische Industrie von einer Erholung der Exportmärkte, aber auch von einer Nachfragebelebung im Inland durch staatliche Subventionen für umweltfreundliche Automobile, heißt es. In China – dem seit 2009 größten Fahrzeugmarkt der Welt – wird mit weiteren signifikanten Zuwächsen gerechnet: Die Produktionsleistung in China soll sich von elf Millionen Fahrzeugen im Jahr 2009 auf 13 Millionen Pkw im laufenden Jahr erhöhen.
„Auch deutsche Hersteller werden von dieser Entwicklung profitieren. Deutsche Automobilhersteller werden ihre Produktionsleistung in China im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 1,7 Millionen Fahrzeuge steigern können“, meint Kuhnert. Für Europa prognostiziert PricewaterhouseCoopers demgegenüber nur „eher moderate Zuwächse“, wobei von einem Produktionsplus von 640.000 Pkw in Osteuropa statt wie bisher 550.000 Pkw ausgegangen wird. Für die Hersteller in der EU wird ein Produktionsanstieg um gut 120.000 Fahrzeuge (bislang: 80.000) vorhergesagt. Nichtsdestoweniger werde der Absatz in der EU nach dem Auslaufen der Abwrackprämien in vielen Ländern um etwa eine Million Fahrzeuge sinken. Dass die Industrie dennoch mehr Pkw fertigt, liege an den positiven Impulsen durch den Export, aber an dem deutlichen Produktionseinbruch um 15 Prozent im Jahr 2009. „Die Nachfrage war demgegenüber nur um fünf Prozent gesunken. Zudem hatten die Abwrackprämien insbesondere den Absatz von importierten Klein- und Kompaktwagen aus Osteuropa und Asien beflügelt. Dieser Effekt fällt 2010 weitgehend aus“, so die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. cm
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