VDA: Internationale Automobilmärkte im Januar größtenteils mit Absatzplus
Das Pkw-Geschäft hat sich im Januar 2010 auf den meisten internationalen Märkten positiv entwickelt, berichtet der Verband der Automobilindustrie (VDA). Nachdem vor einem Jahr aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise die Automobilnachfrage weltweit eingebrochen war, starteten viele Märkte jetzt mit einem Absatzplus ins Jahr 2010.
In Westeuropa übertraf die Anzahl der Neuzulassungen mit mehr als einer Million Pkw das Vorjahresergebnis um 16 Prozent. Der französische Markt wuchs um 14 Prozent, obwohl die dortige Abwrackprämie um 30 Prozent auf 700 Euro reduziert worden war. In Großbritannien legten die Verkäufe, ungeachtet der Wiederanhebung der Mehrwertsteuer, um fast 30 Prozent zu; in gleicher Größenordnung stieg der Absatz in Italien. Spanien wies ein Plus von 18 Prozent bei den Pkw-Neuzulassungen auf. Allerdings dürfte aufgrund der auslaufenden Verschrottungsprogramme die Nachfrage in den kommenden Monaten in Westeuropa deutlich schwächer ausfallen.
Die neuen EU-Länder hingegen verzeichneten im Januar abermals einen Absatzrückgang, der mit 23 Prozent etwas geringer ausfiel als im letzten Jahr. Das Marktgeschehen entwickelte sich in den einzelnen osteuropäischen Ländern jedoch sehr unterschiedlich. In Tschechien stieg die Pkw-Nachfrage im ersten Monat des laufenden Jahres um mehr als ein Fünftel, damit setzte sich die positive Entwicklung aus 2009 fort. Der slowenische Markt erzielte ein Absatzplus von zehn Prozent. In der Slowakei lag die Zahl der Neuzulassungen in etwa auf Vorjahresniveau. Das polnische Pkw-Geschäft verbuchte einen leichten Rückgang von fünf Prozent. Noch keine Erholung zeichnet sich hingegen in Bulgarien (-47 Prozent), Ungarn (-55 Prozent) und Rumänien (-85 Prozent) ab.
Auch in Russland blieb die Nachfrage schwach. Im Januar wurden dort knapp 74.100 Pkw verkauft (-37 Prozent). Die Nachfrage soll ab März durch eine Abwrackprämie angeregt werden, die dann gezahlt wird, wenn im Gegenzug für das alte Auto ein russischer Neuwagen oder ein Modell ausländischer Hersteller – allerdings mit einem hohen russischen Fertigungsanteil (local content) – gekauft wird.
Auf dem US-Markt hat sich der Absatz von Light Vehicles im Januar hingegen weiter stabilisiert. Mit 695.700 Fahrzeugen übertrafen die Verkäufe von Pkw und Light Trucks das Vorjahresergebnis um gut sechs Prozent. Die Nachfrage nach deutschen Marken entwickelte sich dabei deutlich besser als der Gesamtmarkt und verbuchte einen Zuwachs von fast einem Viertel. Entsprechend steigerten die deutschen Marken ihren Marktanteil weiter auf 8,2 Prozent.
Der brasilianische Markt verzeichnete im ersten Monat 2010 mit 201.700 Light Vehicles ein Absatzplus von gut sechs Prozent. Im Nachbarland Argentinien legten die Verkäufe von niedriger Basis ausgehend um 48 Prozent zu.
In Japan stiegen die Neuzulassungen von Pkw im Januar um knapp ein Viertel auf fast 320.000 Fahrzeuge. Eine erste Erholung der japanischen Wirtschaft sowie die Zahlung einer Abwrackprämie und eine reduzierte Erwerbssteuer haben seit Mitte letzten Jahres zu einem Anstieg der Pkw-Nachfrage geführt. Der Neuwagenkauf in Japan wird voraussichtlich noch bis Ende März finanziell gefördert.
In China haben sich die Verkäufe von Pkw mit knapp 1,1 Million Einheiten im sonst eher absatzschwachen Januar mehr als verdoppelt (+121 Prozent). Neben dem Basiseffekt des verhaltenen Vorjahresergebnisses sorgten vor allem eine sich weiter erholende Wirtschaft sowie die nach wie vor wirksamen Konjunkturprogramme der chinesischen Regierung für den erneuten Nachfrageanstieg.
Das indische Pkw-Geschäft verzeichnete im ersten Monat des laufenden Jahres einen Zuwachs von fast 37 Prozent und blieb damit ebenfalls weiter auf der Überholspur.
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