Dank LDH soll sich der Zinkanteil auch in Reifen reduzieren lassen
Jüngst hat Prof. Dr. Gert Heinrich vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) neue Forschungsergebnisse vorgestellt, wonach sich der Zinkanteil in Gummiartikeln wie etwa in Reifen erheblich verringern lassen soll. Hintergrund: Seit 2004 wird Zink gemäß der EU-Richtlinie 2004/73/EG als “umweltgefährdender” Stoff klassifiziert und dem Stoff bescheinigt, dass er “sehr giftig für Wasserorganismen ist und in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben kann”. Bei der Vulkanisation – der Vernetzung von Kautschuk mit Schwefel – wird Zinkoxid allerdings als Katalysator benötigt, um im Zusammenwirken mit Stearinsäure die Vernetzungsreaktion zu beschleunigen und damit den Prozess erst effizient und das Produkt bezahlbar zu machen, erklärt das IPF seine Forschungsanstrengungen in Richtung alternativer Lösungen. In den jetzt von Prof. Heinrich vorgestellten und zur Patentierung eingereichten Arbeiten wird nachgewiesen, dass Zinkoxid durch zinkhaltige Hydrotalkite – sogenannte LDH (Layered Double Hydroxide = geschichtete Doppelhydroxide) – ersetzt werden kann und sich damit der für die Vernetzung benötigte Zinkanteil auf ein Zehntel der bisherigen Menge reduziert. Hinzu kämen allerdings noch weitere Vorteile, heißt es weiter. Demnach wirken die LDH gleichzeitig als Verstärkung und verbessern somit die Festigkeitseigenschaften des Materials. Außerdem soll mit ihrer Hilfe auch transparentes Gummimaterial hergestellt werden können, wobei betont wird, dass trotz allem das neue Vulkanisationsmittel bei der industriellen Anwendung problemlos in die bisher genutzten Technologien integriert werden kann.
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