VDA: Pkw-Geschäft zieht auf internationalen Märkten an
Im Oktober hat der Absatz von Personenkraftwagen weltweit angezogen. Insbesondere die asiatischen Märkte konnten das Wachstum der vorangegangenen Monate weiter ausbauen und die Pkw-Verkäufe gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern. Eine Stabilisierung zeichnet sich jetzt auch auf dem US-Markt ab, wo im Oktober das Vorjahresniveau leicht überschritten wurde, teilt der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. In Europa bleibe das Marktgeschehen gespalten. Während in Westeuropa die positiven Nachfrageeffekte der Abwrackprogramme überwiegen, ist in den Neuen EU-Ländern ein Ende der Talfahrt noch nicht in Sicht. Insgesamt konnten die Neuzulassungen in Europa im Oktober um elf Prozent gesteigert werden und blieben damit im bisherigen Jahresverlauf mit 12,2 Millionen Fahrzeugen um minus fünf Prozent unter Vorjahr.
In Westeuropa wurde im Oktober mit 1,2 Millionen neu zugelassenen Pkw (+16 Prozent) die fünfte Absatzsteigerung in Folge erzielt. Wachstumsträger waren die großen westeuropäischen Pkw-Märkte, deren Automobilgeschäft weiter durch Incentives belebt wird. Neben Deutschland (+24 Prozent) konnte auch in Großbritannien (+32 Prozent), Spanien (+26 Prozent), Frankreich (+20 Prozent) und Italien (+16 Prozent) der Absatz im vorangegangen Monat weiter gesteigert werden. Kumuliert ergibt sich für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres damit für Westeuropa ein Minus von nur noch drei Prozent.
Die neuen EU-Länder hatten auch im Oktober mit der seit Monaten anhaltenden Absatzflaute zu kämpfen. Lediglich der tschechische Markt ist weiter gewachsen (+9 Prozent), dagegen verzeichneten alle anderen osteuropäischen Staaten rückläufige Verkaufszahlen. Der Pkw-Absatz in den neuen EU-Ländern lag mit 62.400 Fahrzeugen im Oktober um 37 Prozent unter dem Vorjahresniveau – im bisherigen Jahresverlauf beträgt das Minus knapp 30 Prozent.
Auch in Russland hat die Pkw-Nachfrage die Talsohle noch nicht durchschritten – im Oktober lagen die Verkäufe erneut um 52 Prozent unter Vorjahr. Das Pkw-Geschäft in Russland hat sich in den ersten zehn Monaten 2009 mehr als halbiert. Die deutschen Hersteller waren etwas weniger stark vom Rückgang betroffen und konnten ihren Marktanteil seit Anfang des Jahres auf knapp 17 Prozent ausbauen.
In den USA zeichnete sich im Oktober eine Stabilisierung der Verkäufe ab. Mit 835.900 Einheiten lag der Absatz von Light Vehicles leicht über dem Vorjahresmonat (+0,2 Prozent). Saisonbereinigt verzeichneten die USA sogar ein deutliches Plus von gut 15 Prozent. Bis einschließlich Oktober wurden mit 8,6 Millionen Light Vehicles aber rund ein Viertel weniger Fahrzeuge auf dem US-amerikanischen Markt verkauft als im gleichen Zeitraum des vorangegangenen Jahres.
In Brasilien hingegen brummt der Pkw-Absatz weiter. Im Oktober kletterten die Verkäufe von Light Vehicles um rund ein Viertel nach oben. Der brasilianische Markt ist in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres um sieben Prozent gewachsen.
Das asiatische Automobilgeschäft nahm im Oktober weiter an Geschwindigkeit zu. Der japanische Markt, der seit Mitte Juni durch umfangreiche staatliche Incentive-Programme gefördert wird, verzeichnete im vorangegangenen Monat mit einem Plus von knapp acht Prozent die dritte Absatzsteigerung in Folge. Steuervergünstigungen und die Zahlung einer Abwrackprämie haben die Pkw-Nachfrage in Japan erfolgreich angekurbelt. Allerdings beträgt der Absatzrückgang im bisherigen Jahresverlauf immer noch zwölf Prozent.
Weiterhin sehr dynamisch entwickelt sich auch das Marktgeschehen in Indien und China. In Indien legten die Pkw-Neuzulassungen im Oktober um gut ein Drittel zu – bis einschließlich Oktober erhöhte sich der Absatz um mehr als elf Prozent. Der chinesische Markt wächst noch schneller und verzeichnete im vorangegangenen Monat eine Absatzsteigerung von mehr als zwei Dritteln (+67 Prozent). Die Verkäufe von Pkw haben in China damit seit Beginn des Jahres um 39 Prozent zugelegt.
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