Runderneuerung in Großbritannien steht in der Krise gut da
Nachdem der europäische Runderneuerungsmarkt im vergangenen Jahr nach mehreren Jahren des kontinuierlichen, wenn auch nur leichten Wachstums rund zehn Prozent an Nachfrage eingebüßt hatte, riss die Weltwirtschaft die Runderneuerungsbranche ab Oktober vollends in den Abwärtsstrudel. Den größten Rückgang verzeichneten Marktteilnehmer im ersten Quartal dieses Jahres mit einer um 25 Prozent geringeren Nachfrage nach runderneuerten Reifen in Europa, heißt es dazu von Marangoni. Gleichzeitig verlor die Neureifenindustrie sogar 30 Prozent bei Lkw-Reifen. Im zweiten Quartal lag die Nachfrage immerhin noch rund 15 Prozent unter Vorjahr, während auch hier die Neureifenindustrie mit -25 Prozent deutlich schlechter als die Runderneuerungsbranche dasteht. Der Juni, so Giuseppe Ferrari, Geschäftsführer des Marangoni-Geschäftsbereiches Retreading Systems, liege zwar immer noch unter Vorjahr mit einem Minus von fünf Prozent, dafür rechnet man bei Marangoni im zweiten Halbjahr mit einer Marktnachfrage, die auf Vorjahresniveau liegen werde. Dies stimme „optimistisch für die Zukunft“, so Ferrari, auch wenn das Gesamtjahr 2009 wohl mit einem Minus von rund zehn Prozent abschließen werde. Wie nach früheren Krisen auch, erwartet er auch nun „plötzlich eine riesige Erholung des Marktes“. Den Anfang dieser Erholung erwartet Ferrari für das kommende Jahr.
Dass – wie in jeder Krise – nicht alle Märkte gleich betroffen sind, gilt auch für die Runderneuerungsbranche. Während insbesondere Osteuropa, Deutschland und Spanien/Portugal besonders unter dem Nachfrageeinbruch zu leiden haben, kommt den Märkten in Großbritannien und der Türkei die Währung zur Hilfe. Das schwächere Pfund hat beispielsweise zu einer Verteuerung der (importierten) Neureifen geführt, woraus die Runderneuerer Vorteile schlagen konnten.
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