Mai-Gruppe zieht positives Fazit der Übernahme in China
Seit die italienische Mai-Gruppe die EM-Reifenfabrik der chinesischen Shandong Jinyu Tire Co. Ltd. vor anderthalb Jahren mehrheitlich übernehmen konnte, hat sich am neuen Produktionsstandort einiges entwickelt. Laut Ian Thomas, Head of Sales & Marketing beim italienischen EM-Reifenspezialisten, sei die Produktion in Dongying (Shandong-Provinz) technisch mittlerweile absolut auf europäischem Niveau. So habe man etwa in die Shearographie investiert und könne heute 100 Prozent der in China entstehenden EM-Reifen vor der Auslieferung überprüfen. Darüber hinaus habe die Mai-Gruppe in ihrer übernommenen Fabrik das Topmanagement mit eigenen Leuten neu besetzt; und auch die meisten Ingenieure der F&E-Abteilung kämen aus der Türkei, wo die Mai-Gruppe ihre zweite Fabrik betreibt. Entsprechend positiv seien auch die Entwicklungen bei der genutzten Mischungen. „Wir sind ein europäischer Reifenhersteller mit einer Fabrik in China“, stellt Ian Thomas klar – man habe nicht mit den ‚üblichen Verdächtigen’ in China gemein.
In der neuen Fabrik in China, die nun als MAI (Shandong) Radial Tire Co., Ltd. firmiert, fertigt die Gruppe ausschließlich Radialreifen zwischen 25 und 35 Zoll, was auch auf die Fabrik in der Türkei zutrifft. Die Pläne für den Ausbau der Produktion seien aber nicht unerheblich: Innerhalb von 18 Monaten soll ein Reifen in 27.00R49 bei Mai in China entstehen. Die neue EM-Reifenmarke, die die Mai-Gruppe in China fertigt, komme am Markt gut an, so Thomas, weswegen der Auf- und Ausbau des Produktsortiments durchaus vielversprechend sei. Aktuell beliefere man weltweit bereits zwölf Partner mit den neuen „Maxam“-Reifen. China sei zwar für das neue Unternehmen der Heimatmarkt, allerdings werde dieser zum Großteil durch Diagonalreifen bestimmt, die die Mai-Gruppe aber eben nicht fertigt. „Wir versuchen immer wieder Chinesen von unseren Radialreifen zu überzeugen“, gibt sich Thomas zuversichtlich.
Die Shandong Jinyu Tire Co. Ltd. hatte mit der Herstellung von EM-Reifen erst vor knapp drei Jahren begonnen, wollte sich dann allerdings lieber auf das Lkw- und neuerdings das Pkw-Reifengeschäft konzentrieren, wie Jia Min, Manager der Jinyu-Exportabteilung, gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG erklärt. Den Erlös aus dem Verkauf der EM-Reifenfabrik habe das Unternehmen genommen, um den Bau der ersten Pkw-Reifenfabrik mitzufinanzieren. Die ersten Pkw-Reifen der Marken „Jinyu“ und „Black Lion“ wurden diesen Juli ausgeliefert. Aktuell gibt das Unternehmen die Produktionskapazität der neuen Fabrik mit jährlich drei Millionen Einheiten an. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre soll die Fabrik, die rund 50 Kilometer von der Lkw-Reifenfabrik (und der ehemaligen EM-Reifenfabrik) entfernt liegt, bereits 10,5 Millionen Pkw-Reifen jährlich ausstoßen. Auch eine jährliche Produktion von 21 Millionen Pkw-Reifen scheint für Jinyu keine allzu ferne Zukunftsmusik zu sein, so die offiziellen Verlautbarungen des Unternehmens. Für eine Produktionskapazität von 10,5 Millionen Reifen will Jinyu 1,5 Milliarden Yuan (150 Millionen Euro) investieren, so der Exportmanager. Das internationale Geschäft soll nun richtig ins Laufen kommen, hofft man beim Hersteller.
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