Kostengünstige Fahrzeuge im Fokus von Continental
Der weltweite Automobilmarkt verändert sich rasant: Innerhalb der nächsten sechs Jahre wird der Anteil preisgünstiger Fahrzeuge auf rund 20 Prozent der Produktion steigen. Die Antwort der Automotive Group von Continental ist ein umfassendes, skalierbares Produktportfolio für diesen wachsenden Markt von Klein- und Kompaktfahrzeugen. Continental entwickelt und produziert Komponenten und Systeme, die hohe Qualität und Sicherheit zu möglichst niedrigen Preisen sicherstellen sollen.
„Kostengünstige Fahrzeuge sind keine Autos von minderer Qualität, die mit einfachsten Komponenten ausgestattet sind, sondern schlichtweg Fahrzeuge, die sich die Kunden leisten können. Sie sind minimalistisch und marktspezifisch mit Funktionen ausgestattet, die auf neuesten Technologien basieren. Sie sind auf den Kunden und seine regionalen Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt Helmut Matschi, Leiter der Continental Division Interior und Mitglied des Vorstands der Continental AG. „Dieses Thema ist nicht nur relevant für China oder Indien, es ist bereits auch für Hersteller und Lieferanten in den USA und Europa von höchster Bedeutung“, ergänzt er.
Affordable Cars
Was ist kostengünstig oder „affordable“, wie der Begriff sich auf Englisch in der Automobilindustrie etabliert hat? Wohlstandsgefälle und Motorisierungsgrad bedingen unterschiedliche Definitionen des Begriffs Affordable Car. Während in Indien ein solches Fahrzeug dem Endverbraucher schon für umgerechnet knapp 2.000 Euro angeboten wird, liegt die untere Preisgrenze in China oder in Osteuropa rund doppelt so hoch. Für Westeuropa und Japan gilt bei klassischer Auslegung aufgrund der höheren Anforderungen ein Preislimit von 10.000 Euro – für Continental steht der Begriff auch für Fahrzeuge der Kleinwagen- und Kompaktklasse, bis 18.000 Euro. In Japan etwa ist jedes dritte neu zugelassene Auto inzwischen ein „Kei-Car“. Diese steuerbegünstigten Kleinstwagen werden überwiegend als Zweitwagen oder von Autokäufern mit knappem verfügbaren Einkommen gefahren – als „affordable“ gilt ein Kei-Car bei einem Preis von weniger als 1,5 Millionen Yen, das sind rund 11.000 Euro.
Low Cost kann High-Tech sein
Das kostengünstige Auto verlangt höchst effiziente Technik, die auf den Kunden und die regionalen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wer den Markt anführen will, muss Produkte und die Produktionsprozesse anpassen. Continental entwickelt nicht nur kostenoptimierte Produkte, sondern auch dafür notwendige Systemlösungen. Um diese umzusetzen, ist eine Symbiose aller Ingenieure notwendig, bei der lokales Denken mit der vorhandenen, fundierten Erfahrung und Know-how aus den entwickelten Märkten neu verknüpft wird. „Dabei wird die Vernetzung und der Know-how-Austausch der Entwicklungsingenieure in den einzelnen Regionen in Zukunft eine ganz entscheidende Rolle spielen“, so Dr. Ralf Cramer, Leiter der Continental Division Chassis & Safety und Mitglied des Vorstands der Continental AG. „Dazu gehört sowohl die Nutzung der Ingenieurskapazitäten in den Regionen als auch die Lokalisierung der kompletten Wertschöpfungskette: Lokales Marketing, Entwicklung, kostengünstiger Einkauf bei lokalen Lieferanten und Produktion mit einem geringeren Automatisierungsgrad sind von wesentlicher Bedeutung.“
Auch in Europa muss ein Umdenken bei Produktdefinition und -entwicklung stattfinden. Es geht um kürzere Entwicklungszyklen und die Fähigkeit, den Markt mit qualitativ hochwertigen Produkten und großen Stückzahlen beliefern zu können. Dabei wird für Continental der „Bottom-Up“- Ansatz an Bedeutung gewinnen: so beim Body Controller (Zentralsteuergerät), der den Namen Basic Function Controller bekommen hat und das Herzstück einer intelligenten Elektronikarchitektur für den weltweiten Markt ist. Er wurde völlig neu und von Grund auf anders entwickelt als seine klassischen Brüder in Europa. Alle Anforderungen an das Gerät, die nicht direkt mit einer für den Kunden unmittelbar erkennbaren Funktion in Verbindung stehen, wurden auf ihre Notwendigkeit überprüft und konsequent vermieden.
Kosteneffizienz durch Plattformstrategie
Die Division Interior bietet bereits heute zahlreiche Standardprodukte für Fahrzeuge der unteren und auch untersten Preiskategorie an, zum Beispiel Wegfahrsperren, Funkschlüssel, Einparkhilfesysteme, Klimabedieneinheiten, Radios oder Kombiinstrumente. Viele moderne Technologien, die früher nur an Fahrzeuge der Oberklasse geliefert wurden, sind bereits in den „Affordable Cars“ zu finden: Etwa die drahtlose Datenvermittlung via Bluetooth, einfache Navigation in Verbindung mit vernetzten Radios und schlüssellose Zugangs- und Kontrollsysteme. Möglichkeiten zur Kostenreduktion bieten Produktlösungen, bei denen Funktionen aus unterschiedlichen Bereichen in einem einzelnen System zusammengefasst werden. So senkt eine Kombination aus Radio und Klimasteuerung nicht nur die Kosten für das System, sondern auch für die Montage. Eine Kombination aus Karosseriesteuergerät und Kombiinstrument zeigt alle fahrrelevanten Informationen wie Geschwindigkeit, Tankfüllung oder Temperatur wie gewohnt an.
Garantie für weltweite Mobilität
Kostengünstige Autos gewinnen weltweit immer mehr an Bedeutung: als Einstieg in die motorisierte Fortbewegung in Schwellenländern, als preisgünstige und sparsame Zweitwagen in Industrieländern oder als platzsparende Fahrzeuge in den Großstadtregionen. Der globale Fahrzeugbestand wird in den kommenden Jahren auf weit mehr als 942 Millionen Autos anwachsen, darunter ein großer Anteil kostengünstiger Fahrzeuge. In diesem Klein- und Kompaktwagensegment gelten exakt die gleichen Anforderungen wie im Premiumsegment: sicheres Fahren, Fokus auf Unfallvermeidung und Schutz bei Unfällen, niedriger Verbrauch, klare Informationen über den Fahrzeugzustand und einfache, komfortable Bedienung garantieren. Mit ihrem globalen Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk macht die Continental Automotive Group diese Technologie den Menschen weltweit zugänglich.
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