Michelin scheidet aus Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover aus
Im Nachhaltigkeitsindex der Börse Hannover – dem sogenannten “Global Challenges Index” (GCX) – wird der französische Reifenhersteller Michelin künftig nicht mehr vertreten sein. “Da das Unternehmen gegen die strengen Kriterien des Index verstößt, wird es zum 21. September 2009 ausgetauscht. Michelin werden Menschenrechtsverletzungen durch einen Zulieferer in Nigeria vorgeworfen”, erklärt die Börse Hannover, warum zukünftig ein US-amerikanischer Hard- und Softwaredienstleister die Stelle der Franzosen in dem GCX einnehmen wird. Umweltorganisationen werfen Michelin Menschenrechtsverletzungen bei der Ausdehnung von Kautschukplantagen eines Zulieferers in Nigeria vor. Demnach sollen die Landrechte indigener Dorfgemeinschaften ohne deren Zustimmung beschnitten worden sein, ohne dass diese dafür angemessen entschädigt worden seien. Wie es weiter heißt, sei ihnen durch die Zerstörung der Äcker die Lebensgrundlage genommen worden. “Zudem kam durch die Plantage auch die Versorgung mit traditionellen Heilpflanzen und Fleisch aus dem Wald zum Erliegen. Darüber hinaus gibt es glaubwürdige Berichte über Einschüchterungen der Anwohner durch angeheuerte Polizeikräfte”, heißt es zu weiteren Begründung seitens der Hannoveraner, die den Index 2007 in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsagentur Oekom Research AG (München) ins Leben gerufen haben. Der GCX soll 50 Unternehmen umfassen, die “substanzielle und richtungweisende Beiträge zur Bewältigung der großen globalen Herausforderungen – die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser, ein nachhaltiger Umgang mit Wäldern, der Erhalt der Artenvielfalt, der Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, die Bekämpfung der Armut sowie die Etablierung von Governance-Strukturen – leisten”. Die Aufnahme in den Index würdige die Aktivitäten der Unternehmen auf diesen globalen Handlungsfeldern, heißt es.
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