Manager wegen Todesfällen in Hankook-Reifenwerken verurteilt
Ein Provinzgericht in Daejeon (Korea) hat mehrere Manager von Hankook Tire für schuldig befunden, eine Mitverantwortung für eine Serie von Todesfällen in den Reifenwerken des Unternehmens zu tragen. Einem entsprechenden Bericht der Korean Times zufolge wurde deshalb unter anderem ein Werksleiter zu einer Geld- sowie zugleich zu einer für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzten achtmonatigen Haftstrafe verurteilt. Ein weiterer Manager wurde in ähnlichem Umfang bestraft. Beide Verurteilten sollen in verantwortungsvollen Positionen in den Fabriken in Daejeon und Geumsan tätig sein. Darüber hinaus seien jedoch noch zwei Mitarbeiter aus der Forschungsabteilung sowie drei Führungskräfte des Reifenherstellers und seiner Zulieferer mit Geldbußen in einer Höhe von jeweils zwischen 500.000 und vier Millionen koreanischen Won (knapp 300 bis etwa 2.300 Euro) belegt worden ebenso wie das Unternehmen Hankook Tire selbst demnach zehn Millionen Won (knapp 6.000 Euro) zahlen muss. Familienangehörige und Kollegen der Gestorbenen führen den Tod von sieben Hankook-Arbeitern im Zeitraum von Mai 2006 bis September 2007 durch Herzinfarkte und Krebs auf die Folgen der Verwendung toxischer Chemikalien in der Produktion zurück, während das Unternehmen diese Anschuldigungen stets zurückgewiesen hat.
Nach dem jüngsten Gerichtsentscheid hat Hankook Tire denn auch eine Stellungnahme zu den ergangenen Urteilen veröffentlicht. Das Gericht habe sich bei seiner Entscheidung auf Teilergebnisse von Untersuchungen in Hankook-Werken aus dem Zeitraum vom 22. Oktober bis zum 5. Dezember 2007 berufen, heißt es darin. „Hankook Tire hat alle nötigen Maßnahmen umgesetzt, damit die Arbeitsplätze des Unternehmens den vom Arbeitsministerium formulierten gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Unabhängig davon hat eine epidemiologische Studie des Industrial Disease Research Center der Korea Occupational Safety and Health Agency (KOSHA) keinerlei Zusammenhänge zwischen den Erkrankungen, welche die Herzkranzgefäße betreffen, und dem Arbeitsumfeld in den beiden betroffenen Reifenwerken sowie dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Korea nachweisen können“, ist in dem Statement außerdem zu lesen. Hankook erfülle alle Empfehlungen bzw. Anforderungen des Arbeitsministeriums sowie der KOSHA und werde weiterhin seiner Verantwortung – mit Blick auf die Gesetzeslage wie auch generell – gerecht. „Die Gesundheit und das Wohlergehen aller seiner Mitarbeiter hat für Hankook Priorität“, wird betont, dass man sich keiner Versäumnisse hinsichtlich der Erfüllung gesetzlicher Auflagen oder internationaler Standards in Bezug auf die Sicherheit am Arbeitsplatz bewusst ist. Deswegen werde man die Urteilsbegründung des Provinzgerichtes in Daejeon im Detail prüfen und gegebenenfalls in Revision gehen.
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