Durchwachsene (Zwischen-) Bilanz in Bezug auf „Abwrackprämie“
Seit der Einführung der Umweltprämie zur Förderung des Absatzes von Personenkraftwagen (Pkw) in Deutschland haben sich die Umsätze der Händler von Kraftwagen und die der Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen uneinheitlich entwickelt. Wie das Statistische Bundesamt mit Blick auf nun vorliegende Statistiken für die ersten fünf Monate des Jahres 2009 mitteilt, konnte der Handel mit in- und ausländischen Pkw in Deutschland in diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahreszeitraum eine reale Umsatzsteigerung verbuchen, während die Kraftfahrzeughersteller gleichzeitig einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichneten.
Demnach konnte seitens des Handels beim Absatz von Personenkraftwagen mit einem Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen in Deutschland in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 eine reale Umsatzsteigerung von 4,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erzielt werden. Nach den Daten des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) lag in diesem Zeitraum die Zahl der Neuzulassungen um 22,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Dass es angesichts dessen trotzdem zu Umsatzrückgängen bei den Autoherstellern gekommen ist, wird durch die unterschiedlichen Entwicklungen der Neuzulassungen in den einzelnen Fahrzeugsegmenten begründet: Kleinere, kostengünstigere Pkw bis zur Kompaktklasse, die den Herstellern folglich weniger Umsatz bringen, wurden von Januar bis Mai 2009 häufiger verkauft als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, während größere Personenkraftwagen weniger stark gefragt waren.
Insofern zeigt die Statistik zum verarbeitenden Gewerbe, dass im Wirtschaftszweig „Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen“ die Umsätze in den ersten fünf Monaten des Jahres 2009 bei rund 99,6 Milliarden Euro und damit fast ein Drittel (32,5 Prozent) unterhalb des entsprechenden Wertes für den Vorjahreszeitraum lagen. Und während der Inlandsumsatz der Autohersteller um fast 21,9 Prozent zurückgegangen sein soll, sei ein sogar um 39,8 Prozent rückläufiger Auslandsumsatz registriert worden. Zu den Verlierern der „Abwrackprämie“ können der offiziellen Statistik nach zudem solche Unternehmen gezählt werden, die sich auf Reparatur und Instandhaltung von Kraftfahrzeugen bis 3,5 Tonnen spezialisiert haben. Bei diesen ging von Januar bis Mai 2009 der reale Umsatz um 3,8 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zurück. Nominal betrug der Umsatzrückgang in diesem Wirtschaftszweig 150 Millionen Euro, dem laut dem Statistischen Bundesamt jedoch eine Umsatzsteigerung beim Handel mit Kraftwagen von knapp 2,5 Milliarden Euro gegenüberstand.
Uneinheitlich auch die Entwicklung im Außenhandel: Ausgeführt wurden von Januar bis Mai 2009 deutlich weniger Autos aus Deutschland als in den ersten fünf Monaten des Jahres 2008, während der Import von Pkw nach Deutschland in diesem Zeitraum zunahm. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, wurden im Zeitraum Januar bis Mai 2009 insgesamt 1,2 Millionen neue Pkw im Wert von etwa 24,1 Milliarden 121 Millionen Euro aus Deutschland ausgeführt, was einem Minus von rund 38,0 mit Blick auf den vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Der wertmäßige Rückgang der Ausfuhren wird mit 39,6 Prozent angegeben. Dagegen wurden mit 950.000 Pkw im Wert von beinahe 11,5 Milliarden Euro in den Monaten von Januar bis Mai 11,5 Prozent mehr Kraftfahrzeuge nach Deutschland eingeführt als in den ersten fünf Monate 2008. Besonders stark nachgefragt wurden dabei demnach Autos mit Benzinmotor zwischen 1.000 und 1.500 Kubikzentimetern Hubraum (plus 94,7 Prozent), und auch Dieselfahrzeuge unter 1.500 Kubikzentimetern Hubraum seien häufiger eingeführt (plus 65,0 Prozent) worden, während – wie es weiter heißt – bei Fahrzeugen größerer Hubraumklassen Rückgänge zu verzeichnen waren.
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