Conti-Studie zur Hybridtechnologie
Deutsche Autofahrer stehen umweltfreundlichen Hybridantrieben weiterhin positiv gegenüber, ihre Überlegungen werden jedoch aufgrund der derzeitig wirtschaftlichen Lage beeinflusst. Grundsätzlich können sich 28,4 Prozent von ihnen vorstellen, ein Fahrzeug mit Hybridantrieb zu kaufen. Die Erwartungen an niedrige Anschaffungskosten und höhere Einsparpotenziale steigen, parallel würde die Kaufbereitschaft der Befragten im Fall von staatlichen Förderungen steigen und damit den Absatz ankurbeln. Das hat eine repräsentative Umfrage des internationalen Automobilzulieferers Continental unter mehr als tausend deutschen Autofahrern ergeben.
„Es hat bereits ein Umdenken hinsichtlich umweltfreundlicher Technologien stattgefunden“, erklärt Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, die Ergebnisse der Continental-Umfrage. „Als internationaler Automobilzulieferer wollen wir jetzt und in Zukunft einen wesentlichen Teil zur Schonung der weltweiten Ressourcen beitragen und setzen auch weiterhin auf das in diesem Wirtschaftszweig steckende Potenzial.“
TNS/Infratest hatte im Auftrag des Unternehmens im März dieses Jahres zum dritten Mal in Folge rund tausend Autofahrer in Deutschland befragt. Schwerpunkt der Studie waren erneut das Fahrverhalten, der Kenntnisstand sowie die Ansichten der Autofahrer zu Hybridantriebssystemen. Die Ergebnisse der Meinungen zu Elektroantrieben wurden bereits im Mai im Rahmen des Wiener Motorensymposiums veröffentlicht.
Der Bekanntheitsgrad alternativer Antriebe und insbesondere Hybridtechnologien steigt deutschlandweit stetig. Auf die Frage, ob sie schon mal etwas darüber gelesen oder gehört hätten, antworteten nach 86,9 Prozent im Vorjahr nun 88,9 Prozent mit Ja. Zwei Jahre zuvor waren es lediglich 80 Prozent. Besonders bei den weiblichen Befragten ist eine positive Tendenz erkennbar.
Während 2007 weniger als zwei Drittel (61,6 Prozent) der Autofahrerinnen Hybridtechnologien kannten, konnten bereits 2008 rund 75 Prozent und 2009 sogar gut 79 Prozent diese entsprechend einordnen. Der Anteil der Frauen, die wissen, dass es sich bei Hybridantrieben um eine alternative Antriebsart handelt, die Elektro- und Verbrennungsmotor kombiniert, hat sich seit dem vergangenen Jahr sogar um rund 36 Prozent gesteigert. Knapp jede fünfte Befragte (18,4 Prozent; 2007: 13,5 Prozent) konnte diese Technologie ungestützt erklären. „Als Hersteller innovativer Antriebssysteme freut uns diese allgemeine Entwicklung natürlich sehr. Wir nehmen die Zielgruppe der weiblichen Autofahrer in den Fokus, deren Interesse stetig wächst“, so Dr. Neumann.
„Die Anschaffungskosten sind nach wie vor das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Hybridfahrzeugs. Wir sehen uns damit einem weiteren Beleg konfrontiert, dass die Entwicklungen insbesondere der Automobilindustrie in den zurückliegenden Monaten starken Einfluss auf die Realwirtschaft haben“, beschreibt Neumann die folgenden Erkenntnisse. Spielten die Kosten für die Anschaffung eines Hybridautos im vergangenen Jahr für 29,7 Prozent der Autofahrer eine entscheidende Rolle, so sind es in diesem Jahr bereits 37,8 Prozent. Glaubten im Jahr 2007 noch 27,5 Prozent der weiblichen Befragten, bei entsprechenden Anschaffungskosten ein Auto mit Hybridantrieb zu kaufen, stieg der Wert der Bereitwilligen in diesem Jahr sogar auf 39,0 Prozent. Ein Zuwachs von mehr als
40 Prozent.
Zusätzlich beeinflussen Fahr- und Umweltfaktoren die Entscheidung über einen Hybridkauf – allerdings mit unterschiedlicher Priorität bei männlichen und weiblichen Befragten. Fast jede fünfte (23,2 Prozent) deutsche Autofahrerin würde sich der Umwelt zu Liebe für ein Hybridauto entscheiden. Der Fahrspaß steht mit 11,2 Prozent hingegen nicht im Vordergrund. Die deutschen Männer glauben jedoch, dass der Fahrspaß (19,9 Prozent) wichtiger ist als der Umweltgedanke (12,0 Prozent). Die Wahrscheinlichkeit für den Kauf eines Hybridautos ist marginal gestiegen. 28,4 Prozent (2008: 27,4 Prozent) der Deutschen kann sich vorstellen, bestimmt oder mit großer Wahrscheinlichkeit einen Hybridwagen zu kaufen.
Die Kaufbereitschaft würde im Falle von steuerlichen Förderungen steigen, allerdings weniger stark als im Vorjahr: 58 Prozent der Autofahrer würden ihre Meinung ändern, sofern der Staat finanziell unter die Arme greifen würde. Auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern: Mit 65,5 Prozent setzen mehr Frauen auf staatliche Unterstützung als die männlichen Autofahrer (53,6 Prozent).
„Kraftstoffeinsparungen von 25 Prozent und mehr sowie zusätzliches Drehmoment zeichnen Hybridfahrzeuge aus und machen sie damit zu einer attraktiven Option“, erklärt Dr. Neumann die umweltfreundliche Technologie und ergänzt: „Als ideales Einsatzgebiet für hybride Antriebe gelten Kurzstrecken – und genau dort ist der durchschnittliche deutsche Autofahrer überwiegend unterwegs.“ Mit 86,5 Prozent (2008: 85,2 Prozent) der Befragten legt jährlich die Mehrheit eine Strecke von weniger als 30.000 Kilometer mit dem Wagen zurück; davon rund 66 Prozent hauptsächlich im Stadtverkehr oder auf Kurzstrecken. Die Studie ergab ebenfalls: Frauen sind Kurzstreckenfahrer. Gut 90 Prozent der deutschen Autofahrerinnen fahren jährlich nicht mehr als 30.000 Kilometer. Davon sind mehr als zwei Drittel (69 Prozent) hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs.
Die Continental-Umfrage bestätigt zudem, dass die Veränderung der Kraftstoffpreise das Fahrverhalten der Deutschen in Richtung Sprit sparende Fahrweise leicht beeinflusst. Als 2008 die Benzinpreise deutlich gestiegen waren, gaben 76,1 Prozent der Autofahrer an, ihr Verhalten immer, meistens, manchmal oder selten zu verändern. 73,6 Prozent waren es bei der darauf folgenden Umfrage im Frühjahr 2009, nachdem die Preise an den Zapfsäulen wieder gesunken waren. Eine Ausnahme stellen hier erneut die Autofahrerinnen dar: Obwohl die Spritpreise sanken, gaben insgesamt mehr Frauen (2009: 79,1 Prozent; 2008: 78,0 Prozent) weniger Gas und passten ihr Fahrverhalten entsprechend an.
Die Entwicklung vom Verbrennungsmotor der Gegenwart zum Zero-Emission-Elektroauto der Zukunft wird in vielen einzelnen Schritten erfolgen. Continental stellt den Automobilherstellern dafür Komponenten und Systeme zur Verfügung – angefangen von der Optimierung der Verbrennungsmotoren bis hin zu Komponenten für das vollständig elektrisch betriebene Fahrzeug. Dabei wird der Übergang fließend sein.
Je nach Anwendung können unterschiedliche Antriebstechnologien eingesetzt werden.
Damit besteht die Möglichkeit, auf die unterschiedlichsten gesetzlichen Regelungen und Marktanforderungen zu reagieren. Das Unternehmen erwartet für das Jahr 2012 rund zwei Millionen Hybrid- und Elektrofahrzeuge weltweit.
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