Continental zahlt Juni-Gehalt später aus – Bilanzprüfung
Die Continental-Beschäftigten bekommen ihr Monatsentgelt für Juni erst einige Tage später als sonst ausgezahlt. In einem Rundschreiben hat die Geschäftsleitung alle 45.000 Beschäftigten in Deutschland entsprechend informiert und um Verständnis gebeten. Die Gehälter sollten statt Ende Juni nun Anfang Juli ausgezahlt werden, sagte eine Conti-Sprecherin. Hintergrund der Maßnahme seien die Milliardenschulden des Unternehmens und Überprüfung der Kreditlinien zum Stichtag 30. Juni. Conti-Sprecher Boeckhoff: “Das ist eine Vorkehrung, um die mit unseren Kredit gebenden Banken vereinbarten Konditionen einzuhalten.” An jedem Quartalsende überprüfen die Banken die Bilanzkennzahlen der hoch verschuldeten Continental AG. Da sollte die aktuelle Verschuldung möglichst niedrig und die Liquidität möglichst hoch sein. Mit finanziellen Engpässen habe das gar nichts zu tun. Boeckhoff verwies in diesem Zusammenhang auf das “Liquiditätspolster” von Continental: Es betrug Ende März 2,9 Milliarden Euro. Erwin Wörle, Betriebsratsvorsitzender von Conti Temic sprach von einer “einmaligen Vorsorgemaßnahme zur Absicherung stichtagbezogener Bilanzkennzahlen.” Gegenüber dem Donaukurier erklärte Wörle: “Wenn die Kreditlinien zum Prüfungsstichtag 30. Juni dieses Jahres um eine Kommalänge verpasst werden würden und der Konzern dann mit neuen Kreditverträgen 30 oder 50 Millionen Euro an Kreditzinsen mehr bezahlen müsste, würde es mich verdammt ärgern, weil dann unnötigerweise auf die Beschäftigten noch weiterer Druck entstehen würde.” Mitarbeiter, die aufgrund der verspäteten Zahlung Probleme mit Banken oder Vermietern zu bekommen drohen, werde Conti “nicht im Regen stehenlassen”, versicherte eine Sprecherin.
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