Vergölst: Sieben Millionen verkehrsunsichere Autos trotz Abwrackprämie
Mangelhafte Beleuchtung, verschlissene Bremsbeläge, abgefahrene Reifen – auch wenn dank der „Abwrackprämie“ viele Altfahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden, sind auf deutschen Straßen noch immer über sieben Millionen Autos mit gravierenden Mängeln unterwegs. Laut GTÜ birgt jedes sechste von rund 42 Millionen in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen ein erhebliches Unfallrisiko. Peter Groß, Kfz-Meister beim Autoservice-Dienstleister Vergölst, macht eine vielfach vernachlässigte Wartung und hinausgeschobene Reparaturen für diesen bedenklichen Zustand verantwortlich: „Viele Autofahrer vertrauen allein auf die Hauptuntersuchung. Um die Betriebs- und Verkehrssicherheit sicherzustellen, reichen deren Intervalle aber nicht aus. Denn die für zwei Jahre gültige Plakette gibt es eben auch dann, wenn zum Beispiel der Bremsbelag oder die Profiltiefe der Reifen im Moment der Abnahme gerade noch so ausreicht.“ Zudem werde im Rahmen der Untersuchung weder geprüft, ob das Fahrzeug zuverlässig startet noch ob der Motor genug Öl hat.
Autofahrer, die sichergehen wollen, dass ihr Fahrzeug auch wirklich mängelfrei ist, empfiehlt Vergölst, die vom Hersteller vorgegebenen Inspektionen durchführen zu lassen. Sinnvoll ist auch der Fahrzeugcheck vor einer Urlaubsfahrt oder nach dem Winter. „Manche Dinge – wie z. B. Öle, Filter, Bremsflüssigkeit oder auch der Zahnriemen – müssen regelmäßig erneuert werden, wenn man keine Schäden riskieren will“, erläutert Groß.
Von Eigenreparaturen insbesondere bei modernen Fahrzeugen rät der Experte dringend ab: „Selbst bei früher relativ einfachen Reparaturen – wie zum Beispiel dem Austausch der Bremsbeläge – kommt man heute wegen der Komplexität der Fahrzeuge und des wachsenden Elektronikanteils ohne Spezialwerkzeuge und Diagnosesystem nicht mehr aus.“ Außerdem sei es schwieriger geworden, die richtigen Ersatzteile zu beschaffen, weil es in gleichen Fahrzeugmodellen häufig doch leicht unterschiedliche Ausführungen gebe. „Wer nicht möchte, dass sein Auto zur rollenden Zeitbombe wird, sollte lieber den Fachmann ranlassen“, bringt Peter Groß seine Empfehlungen auf den Punkt.
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