Frank Titz erweitert deutsche Goodyear-Dunlop-Geschäftsführung
Die Veränderungen in Vertrieb und Marketing bei der Goodyear-Dunlop-Organisation Deutschland sind schon zuvor in dieser Zeitschrift ausführlich beschrieben worden. Zur Wiederholung und vereinfacht gesagt geht es um eine konzern- bzw. markenübergreifende Führungsebene, die die ehemaligen Dunlop-, Fulda- und Goodyear-Geschäftsführer obsolet macht und sie durch Vertriebsleiter ersetzt. Seit Jahresanfang 2009 hat Frank Titz (45) als Director Consumer Tires die Vertriebsverantwortung für alle Konzernmarken in allen Kundengruppen des Ersatzgeschäftes Consumer Tires übernommen. Titz ist ein erfahrener Mann mit reichlich, wenn man es so sagen darf, Reifenexpertise. Er hat verantwortliche Führungspositionen für Goodyear-Nutzfahrzeugreifen innegehabt, er war als Geschäftsführer für die so bezeichneten Associated Brands wie Sava, Pneumant, Debica und bis zur Übernahme dieser neuen Aufgabe als Geschäftsführer der Deutschen Goodyear in Köln tätig. Kurz: Titz kennt den Markt, kennt Kunden und weiß wie diese „ticken“. Titz ist Praktiker, der weiß wie es geht, und hängt nicht theoretischen Ideen an, die sich erst noch beweisen müssten, sich aber in Jahrzehnten zuvor als relativ unbrauchbar erwiesen haben. Das ist gerade in der heutigen, von Krisen und Überproduktion geprägten Zeit ein ungeheurer Vorteil.
Im Gespräch mit dieser Zeitschrift macht Titz deutlich klar, dass seine Organisation sich im Jahr der Krise nach Lehman keinen Auftrag freiwillig abnehmen lässt und erst recht keinen halbwegs gescheiten Auftrag von UHP-Reifen. Unter seiner Führung soll bei Goodyear Dunlop der interne Wettbewerb sicher nicht abgeschafft, wohl aber nach Möglichkeit reduziert werden. „Hinter dem Vorhang“ – also dort, wo der Blick des Kunden nicht hinkommt – hat er einen höheren Kooperationsbedarf ausgemacht. Damit ist eine noch bessere Ausrichtung nach Kundengruppen zu verstehen, also mit welchen Marken der deutsche Teilkonzern in welchen Kanälen und mit welchen Kunden das Geschäft bestreiten will. Und das mit möglichst wenig internen Reibungsverlusten. Titz weiß und bringt es auch so zum Ausdruck, dass Strategie die eine Sache ist und die Wirklichkeit manchmal eine andere. Ihm kommt entgegen, dass er die Leute in seiner Mannschaft, auf die es entscheidend ankommt, recht gut kennt und weiß, wie sie zu motivieren sind. Das gemeinsame Ziel sei es, für die Marken noch mehr herauszuholen. Titz: „Marke und Mitarbeiter sind unser wesentliches Kapital. Bei uns herrscht ein Korpsgeist vom Feinsten, der uns auch in den täglich zu schlagenden Schlachten stark hält.“ Man kann als sicher unterstellen, dass das Unternehmen sich zukünftig auf die Premiummarken Goodyear und Dunlop konzentriert sowie auf Fulda- und Sava-Reifen für den Preis-Leistungs-Bereich. Über das Schicksal der Marken Pneumant und Debica wurde im Gespräch mit Titz nichts bekannt.
Eine große Herausforderung wird für ihn darin liegen, vor allem der Marke Goodyear zu Wachstum zu verhelfen und ihr eine stark verbesserte Markenstärke zukommen zu lassen. Relativ neidlos erkennt er, dessen berufliches Wirken bis dato sehr konzentriert auf die Marke Goodyear ausgerichtet war, die Tatsache an, dass Dunlop-Reifen sowohl in Sommer- als auch in Winterprofilen vom Handel gebraucht werden, während Goodyear zum Beispiel mit dem Allwetterreifen einen Vorteil zu bieten hat. Titz ist zuversichtlich, selbst für dieses schwere Jahr. Der bisherige Verlauf des Jahres stelle sich so schlecht nicht dar. Man solle zwar nicht von einem strahlend blauen Himmel schwärmen, aber es bestehe auch kein Grund für allzu großen Pessimismus. Das Winterreifengeschäft, und darüber wird bereits geredet, noch bevor der Sommer begonnen hat, biete seiner Organisation größere Chancen. Goodyear Dunlop verfüge über die neuesten und besten Produkte, die Läger im Handel seien in der letzten Wintersaison leergefegt worden und last, but not least sollten auch die Dank der Abwrackprämie für Altfahrzeuge guten Verkaufszahlen für Neufahrzeuge bis hin zur Mittelklasse den Markt für Winterreifen sehr positiv beeinflussen. Welche hohen Erwartungen das Unternehmen in Frank Titz setzt, wird auch dadurch zum Ausdruck gebracht, dass er zum Mitglied der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop-Holding ernannt worden ist.
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