Lanxess reagiert auf Nachfrageeinbruch mit Maßnahmenpaket
Aufgrund des weltweit äußerst schwierigen Marktumfelds verzeichnete der Spezialchemie-Konzern und Zulieferer der Reifenindustrie Lanxess AG im ersten Quartal 2009 einen signifikanten Nachfragerückgang. Trotzdem konnte das Unternehmen unter anderem dank des Maßnahmenpakets „Challenge09“ ein positives operatives Ergebnis erzielen. Für das zweite Quartal wird wegen einer anziehenden Nachfrage und zunehmender Wirksamkeit der „Challenge09“-Maßnahmen eine Verbesserung des Geschäftsverlaufs erwartet.
Der Konzernumsatz fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 31,3 Prozent auf 1,054 (1,535) Milliarden Euro. Bereinigt um Portfolioveränderungen und positive Währungseffekte lag er um 37,9 Prozent unter Vorjahresniveau. Dabei betrug der mengenmäßige Rückgang alleine 36,1 Prozent. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 70 Prozent auf 66 (220) Millionen Euro und die EBITDA-Marge auf 6,3 Prozent nach 14,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Lanxess musste erneut umfangreiche Vorratsabwertungen in Höhe von rund 40 Millionen Euro als Folge des weiteren Verfalls der Rohstoffkosten vornehmen. Das Konzernergebnis im ersten Quartal betrug minus 14 Millionen Euro nach 104 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit stieg um 77 Millionen Euro auf 122 Millionen Euro und dadurch konnten die Nettofinanzverbindlichkeiten von 864 Millionen Euro zum Jahresende 2008 auf 744 Millionen Euro deutlich gesenkt werden.
Im Segment Performance Polymers, in dem die Kautschukaktivitäten (sowie die Business Unit Semi-Crystalline Products) zusammengefasst sind, sank der Umsatz um 35,4 Prozent auf 448 (693) Millionen Euro. Dabei betrug der mengenmäßige Rückgang 40 Prozent. Betroffen von diesem außergewöhnlich starken Minus waren alle Business Units des Segments, am stärksten die Business Unit Technical Rubber Products. Grund war der weltweite Nachfrageeinbruch in allen wichtigen Abnehmerbranchen, vor allem im Automobilbereich. Die vor allem im Reifenbereich Business Unit Performance Butadiene Rubbers profitierte von dem Umsatzbeitrag aus der Übernahme von Petroflex. Das EBITDA vor Sondereinflüssen des Segments fiel um über 92 Prozent auf 8 Millionen Euro. Deutlich gesunkene Absatzmengen führten zu hohen Leerkosten. Erheblich ergebnisbelastend wirkten sich zudem erneut außergewöhnliche Wertberichtungen auf Vorräte sowie der anhaltende Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden aus. Die EBITDA-Marge reduzierte sich entsprechend der Ergebnisentwicklung auf 1,8 Prozent, verglichen mit 15,0 Prozent im Vorjahreszeitraum.
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