Fitch Ratings bezeichnet Lage der Zulieferer als prekär
Die Liquiditätslage zahlreicher europäischer Zulieferer für die Automobilindustrie ist nach Einschätzung der Kreditanalysten von Fitch Ratings weiter prekär. Vor dem Hintergrund eines Rückgangs bei den Neuzulassungen zwischen 20 und 30 Prozent seit der zweiten Jahreshälfte 2008 geht die Ratingagentur in einer am Donnerstag veröffentlichen Studie davon aus, dass die Fahrzeugabsätze 2009 um mehr als 15 Prozent zurückgehen und wohl auch 2010 sinken werden, schreibt Dow Jones. Diese Entwicklung werde das Finanzprofil zahlreicher Automobilzulieferer in Europa beeinflussen und vornehmlich in einer geringeren Profitabilität, einem schwächeren Cashflow und einem deutlichen höheren Verschuldungsgrad resultieren, so Fitch. In der Konsequenz geht Fitch davon aus, dass vor allem kleine und mittlere Zulieferer finanziell unter Druck geraten werden und Restrukturierungsmaßnahmen einleiten müssen. Teilweise seien einzelne Zulieferer bereits in die Insolvenz gegangen. Fitch geht davon aus, dass im Laufe des Jahres 2009 die Zahlungsversäumnisse unter den Zulieferern erheblich zunehmen werden. Dies werde zu einer beschleunigten Konsolidierung in der Branche führen, von der vor allem größere Wettbewerber mittelfristig profitieren.
Fitch hat in der Studie verschiedenen Zulieferern unterschiedliche Liquididätskategorien („stark“, „moderat“ und „schwach“) zugeordnet. Dabei wird die Robert Bosch GmbH in die erste Gruppierung eingestuft. Die Liquidität von Bosch bleibe stark, heißt es in der Fitch-Studie. Die Ratingagentur begründet dies mit dem Bargeldbestand der Stuttgarter und deren gutem Zugang zum Kapitalmarkt. Die Liquiditätslage von Rheinmetall etwa wird als moderat angesehen. Positiv beurteilt Fitch, dass das Unternehmen mehr und mehr von der zunehmenden Diversifizierung hin zum dem stabileren Verteidigungssektor profitiere. Als schwach wird die Liquiditätslage von Continental bezeichnet. Fitch begründet dies mit dem hohen Verschuldungsgrad von Continental, die vornehmlich auf die Übernahme von VDO zurückzuführen sei.
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