Britische Pirelli-Werke morgen wieder am Netz?
Voraussichtlich am morgigen 30. August sollen die beiden britischen Pirelli-Standorte in Carlisle und Burton-on-Trent wieder ans Netz gehen, nachdem die Produktion in beiden Fabriken wegen entdeckter Risse in einem Kessel in Carlisle für rund eine Woche komplett stillgestanden hatte (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) und die Arbeiter beider Werke folglich zu Hause bleiben mussten. Das melden jedenfalls die Cumberland News, die zudem in Erfahrung gebracht haben, dass der Reifenhersteller den betroffenen Beschäftigten nun drei Optionen anbieten will, mit denen sie dazu beitragen sollen, die durch den achttägigen Produktionsausfall für das Unternehmen entstandenen Kosten wieder hereinzuholen. In einem Schreiben wurde den Mitarbeitern demnach mitgeteilt, dass man sich die Stillstandszeit als bezahlte Urlaubstage anrechnen lassen könne, sie als unbezahlter Urlaub verbucht werde (was einem verringerten Gehalt in dem zugehörigen Auszahlungsmonat entspräche) oder aber wahlweise auch durch (offensichtlich unbezahlte) Mehrarbeit bis zum Ende des kommenden Jahres ausgeglichen werden könne.
Nach Aussagen von Alan McGuckin, Sprecher derjenigen Gewerkschaft, die einen Großteil der Arbeiter der betroffenen Standorte vertritt, sind diese Optionen allerdings weder mit der Arbeitnehmervertretung abgesprochen worden noch unterstütze man sie. „Wir erkennen an, dass man den Leuten verschiedene Alternativen bietet. Aber eigentlich besteht für solche außergewöhnlichen Fälle bereits eine Regelung, wonach dann 75 Prozent des niedrigsten Lohnes zu zahlen sind“, wird McGuckin von den Cumberland News zitiert. Abgesehen davon sollen sich zwischenzeitlich bereits einige Arbeiter des Werkes in Carlisle an das Blatt gewandt haben, weil sie es für unfair halten, wenn sie durch den Stillstand Geld verlieren. Schließlich sei der defekte Heizkessel, wegen dem man aus Sicherheitsgründen die Produktion ruhen ließ, nicht ihre Schuld, wird argumentiert. Andere fürchteten, das Ganze sei nur eine Nebelkerze im Vorfeld möglicher zusätzlicher Arbeitsplatzverluste am Standort Carlisle, für den kürzlich erst die Streichung von rund 60 Stellen angekündigt worden war.
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