Frankfurter Automechanika findet das zwanzigste Mal statt
Sie nennt sich selber „Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft“ und hat sich mittlerweile einige Male multipliziert. Die Premiere der Automechanika im Jahre 1971 stand ganz unter dem Eindruck einer IAA-Absage und hatte den Untertitel „Internationale Ausstellung für Auto-, Werkstatt-, Tankstellen- und Garagenausrüstung“; an neun Messetagen präsentierten sich damals immerhin – für eine Auftaktveranstaltung recht beachtlich – 415 Aussteller (darunter 67 aus dem Ausland) exakt 75.593 Besuchern. Damit das Know-how der Messe Frankfurt und speziell des Automechanika-Teams nicht brach liege, begann sich die Veranstaltung im Jahre 1997 weltweit zu multiplizieren: Inzwischen gibt es die Automechanika St. Petersburg, Automechanika Asia, Automechanika Mexico, Automechanika Argentina, Automechnika Istanbul, Automechanika Middle East, Automechanika Shanghai, Automechanika Thailand, Automechanika Canada, Automechanika Moscow, Automechanika Roma, Automechanika South Africa und Automechanika Malaysia.
Es sei auch nicht verschwiegen, dass es eine kurze Phase vor etwa zwei Jahrzehnten gab, in der es den Anschein hatte, als würde die Frankfurter Messe die Essener REIFEN absorbieren. Die Automechanika entwickelte sich prächtig, auch Reifenhersteller beteiligten sich, die Reifenfachmesse hingegen trat auf der Stelle. Das ist längst Schnee von gestern: Der Siegeszug der Automechanika ist ungebrochen, die Reifenhersteller bekennen sich unmissverständlich zur Essener Branchenleitmesse; Messestände von Reifenproduzenten sind in Frankfurt eine Rarität. Beide Veranstaltungen haben eine gemeinsame „Schnittmenge“, für viele der ausstellenden Firmen stellt sich allerdings nicht die Frage, ob man diese oder jene Messe belegt, sondern das „Sowohl-als-auch“ hat sich durchgesetzt. Nur ganz wenige Ausnahmen bestätigen diese Regel.
Auch im Verhältnis zur Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) hat sich über die Jahre Klarheit gebildet: Die IAA legt den Fokus auf die Erstausrüstung, die Automechanika auf das immerhin gigantische 700 Milliarden US-Dollar (davon 42 Milliarden in Deutschland) umfassende Marktvolumen des weltweiten Aftermarktes. Die IAA ist stark aufs Endverbraucherpublikum fokussiert, zur Automechanika kommen überwiegend Fachbesucher, die etwas vom Metier verstehen, kaum „Sehleute“, sondern viele mit einem ganz konkreten Anliegen. Die belegte Ausstellungsfläche ist im diesem Jahr gegenüber der Rekordveranstaltung 2006 nochmals angestiegen, von den etwa 4.500 bis 5.000 Ausstellern wird ungefähr ein Viertel aus Deutschland stammen. Zur Automechanika 2006 sind mehr als 165.000 Besucher gekommen, diese Zahl kann durchaus weiter getoppt werden. Eine Kennziffer ist nicht zu erfassen, dürfte aber gewaltig sein: Die Zahl der Kontakte „von Messestand zu Messestand“, schließlich ist es eine Messe von Experten für Experten.
Dass die Veranstalter brisante Themen der Branche aufgreifen, mag man an den Highlights der Automechanika 2008 ablesen. Bei ihrer 20. Ausgabe steht das Thema Umwelt- und Emissionsschutz ganz weit oben: Es gibt eine Automechanika-Studie zum Klimawandel und den Auswirkungen auf den automobilen Aftermarket (entstanden unter der Leitung von Professor Dr. Ferdinand Dudenhöffer), einen „grünen Besucherleitfaden“ (der „Green Directory“ verweist auf umweltorientierte Entwicklungsleistungen) und ein Forum während der Messe, das sich unter anderem mit den Reaktionen der Automotive-Industrie auf die verlangte CO2-Reduzierung beschäftigt. Und – nicht zu vergessen – die Messe Frankfurt hat es sich zum Ziel gesetzt, Plagiate zu identifizieren und Verletzungen von Patents- und Geschmacksmusterrechten anzuprangern und dies unter das Kampagnenmotto gestellt „Messe Frankfurt against copying“.
„Innovation Award“, „Aftermarket Forum“, eine Kampagne „Right to Repair“, Seminare, Sonderschauen und weitere Events – die Veranstalter begleiten die Automechanika – teils mit Unterstützung von Verbänden – mit dem ganzen Repertoire an denkbaren Maßnahmen, um die Automechanika des Jahres 2008, die vom 16. bis zum 21. September in den Frankfurter Messehallen und auf dem Freigelände stattfinden wird, zu einem Erfolg werden zu lassen.
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