RMA revidiert Prognosen für 2008 nach unten
Der amerikanische Kautschukverband Rubber Manufacturers Association (RMA) hat die Prognosen für die Absatzzahlen im Reifenmarkt der Vereinigten Staaten nach unten korrigiert. Insgesamt – über alle Segmente und Ersatz- wie Erstausrüstungsgeschäft gesehen – geht der Verband von vier Prozent weniger verkauften Stückzahlen aus. In absoluten Zahlen wären das zwölf Millionen Einheiten. In 2007 sind in den USA noch 310 Millionen Stück abgesetzt worden, für 2008 werden nun noch 298 Millionen erwartet.
Im Bereich Pkw-Erstausrüstungsreifen wird das Minus mit elf Prozent überproportional hoch ausfallen. Das entspräche einem Lieferumfang von 41 Millionen Reifen an die Bänder der amerikanischen Pkw-Hersteller und wäre ein Rückfall auf das Niveau des Jahres 1993 (damals: 41,8 Millionen Reifen). Bei der in den Vereinigten Staaten extra ausgewiesenen Kategorie „Light Trucks“(LT), die auch große SUVs umfasst, kommt der Bewusstseinswandel in den USA zum Tragen, der sich in einer Hinwendung zu sparsameren echten Pkw niederschlägt. Ferner gewinnen Importfahrzeuge an Bedeutung, was auch der in den USA weit verbreiteten Klasse der P-metrischen Reifen zusetzt. Im Jahre 2007 wurden in diesem Segment noch 4,4 Millionen Reifen abgesetzt, jetzt rechnet die RMA mit 1,6 Millionen weniger entsprechend einem Einbruch um mehr als 35 Prozent. Bei Lkw- bzw. großen Nutzfahrzeugreifen wird ein Erstausrüstungsminus von zwölf Prozent auf 4,1 Millionen Einheiten prognostiziert und auf die wirtschaftliche Schwäche des Landes, die länger anhält als erwartet, zurückgeführt.
Mit 202 Millionen Stück wird mehr als jeder zweite im Jahre 2008 abgesetzte Reifen in den Vereinigten Staaten dem Bereich Pkw-Reifen Ersatzgeschäft angehören. Das prognostizierte Minus ist mit einem Prozent entsprechend zwei Millionen Einheiten moderat. Der aufgrund des hohen Fahrzeugbestandes von Light Trucks erwartete Absatz von Reifen dieser Kategorie erreicht zwar 32 Millionen Stück, entspricht aber einem Minus von sieben Prozent oder 2,4 Millionen Einheiten. Bei den großen Lkw-Reifen sieht die RMA ein Minus von 600.000 Stück entsprechend 3,5 Prozent im Ersatzgeschäft vorher; das entspräche einem Absatz von 16 Millionen Einheiten.
Der Verband gibt auch bereits Ausblicke auf das kommende Jahr. In der Erstausrüstung von Pkw-Reifen wird ein weiterer moderater Rückgang um drei Prozent prognostiziert. Bei den LT-Reifen hofft die RMA auf ein gemäßigtes Wachstum von 200.000 Stück in der Erstausrüstung, allerdings ist dafür wohl die Voraussetzung, dass die US-Konjunktur wieder anspringt. Genau das erwartet die Rubber Manufacturers Association offensichtlich, denn für die Erstausrüstung von Lkw-Reifen ist sie optimistisch und erwartet in 2009 ein Plus von 24 Prozent getragen von wirtschaftlichem Aufschwung und damit verbunden stark wachsenden Lkw-Verkaufszahlen. Angesichts neuer Zulassungsvorschriften, die im Jahre 2010 in Kraft treten, ist ein weiterer starker Impuls in 2009 zu erwarten. Fürs Pkw-Reifen-Ersatzgeschäft des Jahres 2009 ist Stagnation angesagt, die spritschluckenden Light Trucks, die in den vergangenen Jahren in den Markt gerollt sind, sind einfach vorhanden und lassen ein fünfprozentiges Absatzminus im Ersatzgeschäft mit LT-Reifen übersichtlich erscheinen.
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