Maxxis International erweitert Produktsortiment
Für den deutschen Exklusivimporteur Maxxis International hat sich das vergangene Geschäftsjahr – trotz des schwierigen Marktumfeldes – positiv entwickelt. Wie Tobias Landwehr vom Unternehmen mit Sitz im schleswig-holsteinischen Dägeling erläutert, habe man zwar keine zweistelligen Steigerungsraten erreichen können, dennoch sei man mit fünf Prozent Wachstum durchaus zufrieden. Dabei rechne der Importeur im aktuellen Jahr dank einiger Produktinitiativen und Sortimentserweiterungen weiterhin mit einem positiven Verlauf.
Als Exklusivimporteur von Reifen der Marken „Maxxis“ und „Cheng Shin“ vom gleichnamigen Hersteller, der Produktionsstätten in Taiwan, China und Thailand betreibt, ist die Maxxis International GmbH bereits seit über 30 Jahren aktiv am deutschen Markt tätig. Die enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Taiwan beruhe auf einem 1995 gegründeten Joint Venture. Beide Unternehmen – der unabhängige Importeur Maxxis International aus Dägeling und der Hersteller Maxxis/Cheng Shin aus Fernost – haben seither einiges in Deutschland gemeinsam aufgebaut. Im Laufe der vergangenen 30 Jahre hat sich das Geschäft des deutschen Importeurs deutlich entwickelt, so dass Maxxis International heute einen Jahresumsatz in Höhe von rund 65 Millionen Euro erzielen kann. Zentraler Baustein des Produktsortimentes, das die deutsche Gesellschaft exklusiv im deutschsprachigen Raum und Teilen Osteuropas vermarktet, ist und bleibt das Maxxis-Pkw-Reifensortiment, zu dem per Definition eben auch Leicht-Lkw- und 4×4-Reifen zählen. Darüber hinaus führt Maxxis International noch weitere Produkte im Sortiment wie etwa Reha- bzw. graue Reifen, Zweiradreifen sowie Industriereifen. Maxxis-Fahrradreifen, mit denen der Hersteller sich einen besonderen Namen erarbeitet hat, werden hingegen ausschließlich durch ein Augsburger Unternehmen (Bike Marketing BMG) vertrieben und laufen auch nicht durch das Maxxis-International-Lager in Dägeling. Maxxis-Lkw-Reifen werden hingegen nicht über den deutschen Importeur vermarktet. Wie Tobias Landwehr betont, gebe es für die Herstellung von Lkw-Reifen in den Fabriken in Fernost nur relativ begrenzte Kapazitäten. Außerdem werden all diese Reifen, die der Konzern in Taiwan und China fertigt, auch vor Ort abgesetzt, und das auf einem erheblich höheren Preisniveau. Die Vermarktung von Maxxis-Lkw-Reifen in Deutschland sei auch mittelfristig nicht vorgesehen, wie der Pkw-Vertriebsverantwortliche der Maxxis International GmbH versichert. Beim deutschen Importeur handelt es sich eben nicht um eine Tochter- bzw. Vertriebsgesellschaft, sondern um einen Kunden, der sich stets um die Beschaffung der Ware, also den Einkauf, kümmern muss.
Wie oben betont, konzentriert sich der Importeur auf die Vermarktung von Pkw-Reifen, zu denen eben auch Leicht-Lkw- und 4×4-Reifen zählen. Es ist insbesondere das 4×4-Segment, mit dem der Hersteller in der Öffentlichkeit überdurchschnittlich wahrgenommen wird, ist doch dort das Sortiment sehr breit und bietet sogar extreme Offroadreifen wie den M-8080 Mudzilla oder den M-8090 Creepy Crawler. In der Vermarktung werden die großen Stückzahlen allerdings mit Pkw-Reifen selbst gemacht. Wie Tobias Landwehr mitteilt, vermarktet Maxxis International jährlich rund 1,5 Millionen Pkw-Reifen, wozu – wie gesagt – auch Llkw- und 4×4-Reifen zählen. Die Hälfte dieser Pkw-Reifen geht durch’s 7.200 m² große Lager, die andere Hälfte wird direkt ab Werk zum Kunden in Deutschland und den benachbarten Ländern geliefert. Dabei komme die Kundenstruktur der Maxxis International GmbH zugute, denn man beliefere eine Handvoll Großhändler sowie die Kooperation point S. Gerade das Geschäft mit point S, wo Maxxis als strategische Marke im Budgetsegment geführt wird, hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Wie zur point-S-Jahresauftaktsitzung Anfang des vergangenen Jahres mitgeteilt wurde, hatten die Partner in 2006 ihren Absatz an Maxxis-Pkw-Reifen gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 700.000 Stück gesteigert. Zahlen aus dem vergangenen Jahr wurden noch nicht veröffentlicht. Point S bzw. deren Mitglieder nehmen also mehr als ein Drittel aller hierzulande vermarkteten Maxxis-Reifen ab; die Händler ordern dabei direkt bei Maxxis International.
Das deutsche Unternehmen, dass von Inhaberin Michaela Heinsmann sowie deren Ehemann Michael Reese, geführt wird, kann seit neuestem über ein aktualisiertes Maxxis-Produktsortiment verfügen. So ist etwa der M-35 UHP-Reifen (bis 18 Zoll) seit vergangenem Sommer verfügbar. Dessen asymmetrisches Profil aus einer „intelligenten Silica-Mischung“, heißt es im Produktkatalog, kombiniere optimale Laufruhe mit Traktion und Nässeeigenschaften. Der M-35 werde über kurz oder lang den MA-V1 ablösen, der bereits seit einigen Jahren im Sortiment ist.
Darüber hinaus verfügt der Importeur seit vergangenem Jahr durch die Markteinführung des MA-AS (13 bis 16 Zoll) auch über ein Sortiment an Ganzjahresreifen. Diese „echten Ganzjahresreifen“ mit neuester Voll-Silica-Mischung und dem entsprechenden, lamellierten Profildesign, so Landwehr, werden im kommenden Jahr durch einen Ganzjahresreifen für 4×4-/Offroadfahrzeuge ergänzt: den MA-SAS. Auch der bereits verfügbare Llkw-Ganzjahresreifen MA-LAS biete dem Importeur aus Schleswig-Holstein gute Vermarktungsmöglichkeiten. Insgesamt seien dann über 70 verschiedene Dimensionen von Ganzjahresreifen verfügbar. Laut Tobias Landwehr habe der All-Season-Markt in Deutschland „große Wachstumschancen“.
Dass die Marke Maxxis im Budgetsegment des Marktes untergebracht wird, ist eine Tatsache, und ist auch vom Importeur so gewollt. Ob es kurzfristig möglich ist, eine solche Positionierung zu verändern, scheint fraglich, ist allerdings für Tobias Landwehr auch gar kein Thema. Letzten Endes werde das Produktsortiment durch die Händlerstruktur und die Preisstruktur bestimmt. Und den Händlern verlange es eben nach qualitativen Budgetreifen.
Anders als im Pkw-Segment, zählt Maxxis für die Anbieter von Kompletträdern für Pkw-Anhänger zu den Premiumanbietern, sagt Landwehr. So beliefert Maxxis International etwa die Bohnenkamp AG mit Anhängerreifen der Marke Maxxis für deren Komplettradgeschäft. Der Osnabrücker Großhändler beliefert damit unter anderem auch Erstausrüster und zählt auf diesem Markt zu den führenden Anbietern.
Neben Pkw-Reifen liefert das schleswig-holsteinische Unternehmen auch Zweiradreifen der Marken Maxxis und Cheng Shin Tire sowie Schläuche. Die Produktserien Supermaxx oder Supermaxx-Sport werden etwa exklusiv über Reifen Krupp aus Schifferstadt vertrieben. Fremdmarken vermarktet die Maxxis International GmbH aus Dägeling im Übrigen nicht.
Maxxis International beschäftigt in Dägeling rund 30 Mitarbeiter.
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