Casting für Aluminiumfelgen
Auf sein runderneuertes Modell der Anlage zur Identifikation von Aluminiumfelgen will das Schifferstädter Unternehmen SysCon aufmerksam machen. Der neue „Design Sweeper 2.0“ besitze, heißt es von Seiten des Anbieters, eine vierfach genauere Kamera als das Vorgängermodell, kann über das Internet gesteuert werden und bietet ehemalige Sonderlösungen jetzt als Standard.
Bei ihrer Herstellung durchlaufen Aluminiumfelgen bzw. -räder viele Stationen, bis sie fertig verpackt in den Versand gehen. Damit an den unterschiedlichen Bearbeitungsstationen immer die passenden Typen ankommen, entwickelte SysCon schon vor Jahren seinen „Design Sweeper 1.0“, der Aluminiumfelgen anhand ihres Designs identifiziert und sortiert. Das System hat offensichtlich Anklang gefunden, das belegen Verkäufe von Europa bis nach Südafrika und Südkorea. Aber die Anforderungen wachsen. Folgerichtig unterzogen die Schifferstadter ihre Anlage einer weit reichenden Optimierung, so dass sie noch genauer, mit erweiterten Einsatzmöglichkeiten und bei Bedarf sogar über Ozeane hinweg ferngesteuert arbeite.
Mit neuer Kamera
Das Prinzip ist geblieben: Pro Sekunde kann eine Felge (bis zu 26,5 Zoll Durchmesser) über das Transportsystem durch die gegen Fremdlicht geschützte Anlage geschleust werden. Dort erstellt eine GigE-Kamera Bilder, die vom angeschlossenen VisionCheck-System mit den gelernten Musterbildern verglichen werden. Im Gegensatz zum Vorgängersystem geschieht dies mit der neuen Kamera nun standardmäßig sowohl bei gestopptem als auch bei durchlaufendem Betrieb. Außerdem werden auf Grund der auf das Vierfache gewachsenen Auflösung auch ähnliche Objekte sicher erkannt. Das sichert eine hohe Erkennungsrate, auch wenn gleiche Typen von Rädern durch unterschiedlichen Kokillenverschleiß Varianzen aufweisen. Sicheres Erkennen mit geringen Reject-Raten ist nötig nach dem Gießen, wenn Räder in großer Vielfalt zu identifizieren sind, um sie beispielsweise zum Stanzen des Mittellochs der richtigen Stanze und dem geeigneten Werkzeug zuzuführen. Oder vor dem Röntgen, um das passende Programm auszuwählen. Auch vor dem Lackieren, damit das Lackierprogramm stimmt und die Schraublöcher ordnungsgemäß verschlossen oder abgedeckt werden. Letztendlich hilft der „Design Sweeper“ Fehlverpackungen zu vermeiden.
Bei designgleichen Rädern können optional Einpresstiefe oder Anlagemaß und alternativ die Radhöhe (auch Maulweite) mit einer Genauigkeit von jeweils +/- einem Millimeter gemessen werden. Eine weitere Option beinhaltet das Ermitteln der Ventillochposition (Genauigkeit +/- 2 Grad), unverzichtbar vor einer Unwuchtprüfung oder zur Identifizierung und korrekten Positionierung der Felge in einer Bearbeitungseinrichtung wie Dreh- oder Bohrmaschine. Vor der Helium-Dichtprüfung sorgt die Ventilloch-Erkennung dafür, dass der Roboter den Stopfen korrekt einsetzt. Die Genauigkeit der Ventilloch-Messung wurde nun auch für sehr große Räder erhöht. Und schließlich kann eine Höhenmessung integriert werden, wo zur groben Unterscheidung im Halb-Zoll-Raster ein kostengünstiger Distanzsensor zum Einsatz kommt.
Steuerung weltweit möglich
Die Optimierung der Anlage, die laut Anbieter mit einer Erkennungsleistung von 99,9 Prozent aufwartet, umfasst auch Steuertechnik und Software. Die Profi-Bus-Anbindung gehört beim „Design Sweeper 2.0“ zum Standard. Das Einbinden aller Erkennungsdaten in das Datenbank-Verwaltungssystem MySQL ermöglicht den Datenaustausch mit ERP- und PPS-Systemen, so dass Anzahl und Typen der Felgen in der Fertigungsstrecke zeitnah und auftragsbezogen kontrolliert werden können. Die selbstoptimierende Aktivliste kann über das PPS-System ferngesteuert werden. Und zum Thema Fernsteuerung bietet SysCon noch ein echtes Highlight an: Mit Hilfe der VNC-Software, die den Inhalt eines entfernten Bildschirms auf den eigenen überträgt und Manipulationen daran zulässt, wird der Remote-Betrieb über Ländergrenzen und Ozeane hinweg machbar, via Internet, WLAN oder Intranet.
Zum Lieferumfang gehört ein spezielles Lichtschutzgehäuse, in das Monitor und Rechner integriert werden. Alternativ kann das System aber auch in ein Rital Comfort-Panel auf Standfuß integriert und entfernt vom Lichtschutzgehäuse aufgestellt werden. Zu den möglichen Sonderausstattungen zählen Einrichtungen für die Kontrolle von Stahlbuchseneinsätzen in Schraublöchern oder für die Positionsfindung im Lackiergehänge (Roboterentnahme), um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Lieferungen aus Schifferstadt gehen in die ganze Welt, demnächst auch nach China und in die USA.
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