Folienwickelmaschinen für die Reifenverpackung
Die 1998 von Frank Fährenkämper gegründete Fährenkämper Entwicklungs- und Vertriebsgesellschaft mbH (FEV) hat sich auf die Entwicklung von Sondermaschinen für die Verpackungstechnik konzentriert. Im Bereich Reifenverpackung sieht sich das in Löhne beheimatete Unternehmen in der Position des Marktführers, wobei man diesen Status eigenen Angaben zufolge vor allem deshalb für sich reklamieren kann, weil man die eigenen Folienwickelmaschinen konsequent auf den Bedarf des Reifenversandhandels ausgerichtet hat. Eine weitere Rolle spiele zudem die einfache und damit kostengünstige Konstruktion der Anlagen, sodass man sie zu – wie es heißt – „besonders wettbewerbsfähigen Preisen“ anbieten könne.
Als ein Beispiel dafür wird das neueste Modell aus der Serie „TE 1000“ genannt, das sowohl für die manuelle, teilautomatisierte und zukünftig auch voll automatisierte Verpackung angeboten wird. Die Maschine nutzt laut FEV einfache physikalische Kräfte zur Platzierung von Reifenpaaren auf dem Wickeltisch, der als kombinierte Hub-Dreh-Einheit konstruiert ist: Nach Zuführung der Reifenstapel über eine Rollenbahn hebt sich der Wickeltisch an und beginnt die Reifen zu drehen – dabei wird bedarfsgerecht umwickelt. Die sternförmig und leicht nach außen angehobene Anordnung von drei angetriebenen Laufrollen, welche die Drehbewegung des Reifenstapels in Gang setzen, soll deren Positionierung vereinfachen. Durch die Rotation zentriert sich im nach innen konisch-abschüssigen „Laufrollentrichter“ der untere Reifen automatisch an der für die Umwicklung idealen Position. Aufwendige mechanische Positionierungshilfen, die entsprechend bewegt und gesteuert werden müssen, können demnach auf diese Weise entfallen, was das Unternehmen mit geringeren Anschaffungskosten und weniger Wartungsaufwand verbindet.
Als weitere Besonderheit der Anlage werden die drei „magischen“ Laufrollen im Wickeltisch besonders hervorgehoben. Denn auch in diesem Bereich hat FEV auf kostentreibende konstruktive Elemente verzichtet: Die Laufrollen werden nämlich nicht, wie vielfach üblich, mit einem externen Motor angetrieben, sondern diese sind bereits in den Rollen integriert. Damit – so das Unternehmen – reduzierten sich die drei Komponenten Motor, Sekundärantrieb zuzüglich passiver Rolle auf eine einzige platzsparende und konstruktiv einfach einzudesignende Gleichstromantriebsrolle (Spannungsversorgung: 24 Volt), die in Form des „RollerDrive EC200“ genannten Modells von der Interroll Fördertechnik GmbH (Wermelskirchen) zugeliefert wird. „Deren integrierte Elektronik ist ideal für die ‚Less-is-More’-Konstruktion unserer Wickelmaschine ‚TE 1000 R/a’ mit automatischer Zentriereinheit, da wir den Motor so direkt an unsere SPS anschließen konnten“, so Andreas Brandl, Leiter Konstruktion und Entwicklung bei der FEV.
„Wir arbeiten derzeit daran, unsere Reifenwickelmaschinen mit einer vollautomatischen Zu- und Abführung zu versehen, um das Bedienpersonal an der Maschine zu entlasten und den Durchsatz unserer Anlagen zu erhöhen“, blickt Brandl in die Zukunft. Ziel dessen dürfte sein, die Verpackungskosten weiter zu verringern. Laut FEV betragen die Materialkosten bei der Reifenverpackung mittels der Folienumwicklung derzeit rund 10,15 Eurocent für eine Vollwicklung. Neben dem Kostenaspekt werden aber auch noch weitere Vorteile genannt, die für eine Folienverpackung sprechen. Während unverpackte Reifen aufgrund der unvermeidlichen Reibung des Gummis wohl zwangsläufig zu Staus auf den Förderstrecken so manchen Logistikdienstleisters führen könnten, sei dies bei mit Folie umwickelten Pneus eben gerade nicht der Fall.
Natürlich könnte man die Reifen auch in Versandkartons stecken, doch in den benötigten Größen seien diese allerdings teuer, zudem anfällig gegen Beschädigungen sowie unhandlich bei der Verpackung wie im Versand, findet FEV noch weitere Gründe dafür, warum man die friktionslose Folienumwicklung der Reifen als die besser Alternative versteht. Außerdem diene sie gleichzeitig als effektiver Staubschutz bei der Lagerung, und beigelegte Artikel wie zum Beispiel Schläuche könnten direkt mitverpackt werden. „Auch die Stirnseiten können bezettelt werden. Mehrere Reifengrößen sind ebenfalls zusammen wickelbar (Motorradreifen). Werden zusätzlich Pappscheiben und Polstermaterialien auf die Stirnseiten gelegt, ist auch ein ausreichender Schutz für die Felgen gewährleistet“, heißt es vonseiten des Anbieters.
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