Lkw-Reifen: Ersatzgeschäft besser zu handeln als das OE-Business
Die britische Onlineplattform Road Transport, die in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern von den Magazinen Commercial Motor und Motor Transport betrieben wird, hat jüngst ein Interview mit Pete Selleck, Mitglied des Group Executive Council bei Michelin und als solches verantwortlich sein für das weltweite Lkw-Reifengeschäft des Herstellers, veröffentlicht. Darin wird geht Selleck unter anderem auf den gesunkenen Marktanteil der Franzosen im OE-Geschäft mit Lkw-Reifen ein. Habe dieser vor noch nicht allzu langer Zeit im europäischen Markt noch bei etwa 60 Prozent gelegen, so spricht Selleck gegenüber Road Transport diesbezüglich von inzwischen „viel besser handelbaren“ 40 Prozent. Den Marktanteil im weltweiten OE-Geschäft mit Lkw-Reifen beziffert er demgegenüber mit 30 Prozent. „Zu Zeiten unserer hohen OE-Volumina führten brutale Produktzyklen dazu, dass angesichts starker Spitzen und erneuter Einbrüche in der Nachfrage die Produktion ständig rauf- und dann wieder runtergefahren werden musste“, wird Selleck zitiert. Als Folge dessen habe man bei Michelin den Entschluss gefasst, die OE-Präsenz zugunsten des Ersatzgeschäftes zurückzufahren. „Dort sind die Volumina weitaus besser zu handeln und – das muss ich noch ergänzen – auch vorhersagbarer“, soll er gesagt haben. Und in der momentanen Lage, wo die Nutzfahrzeughersteller unter Volllast produzieren, könnte Michelin – selbst man es denn wollte – nicht wieder einen 60-prozentigen OE-Anteil schultern, erklärt Pete Selleck gegenüber dem Newsdienst. Denn offenbar produzieren auch die Franzosen ihre Lkw-Reifen momentan an der Kapazitätsgrenze. „Wenn ich ein Stockwerk tiefer in die Produktion gehen müsste, um dort selbst auch nur einen einzigen zusätzlichen Reifen produzieren zu können, würde ich es sofort tun“, werden Äußerungen Sellecks, die diese Annahme belegen dürften, von Road Transport wiedergegeben.
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