„Individuell angepasster“ Bereich für point S auf Tyre24
Seit Oktober vergangenen Jahres gibt es für Mitglieder der Kooperation point S einen – wie es in einer Mitteilung der Tyre24 GmbH heißt – „individuell angepassten Bereich“ auf der B2B-Plattform www.tyre24.de. Offenbar muss es also bei dem Händlerverbund zu einem Umdenken gekommen sein, denn noch vor Jahresfrist hatte man im Rahmen beispielsweise der point-S-Jahresauftaktsitzung in Hamburg den Handelspartnern immer wieder ins Gewissen zu reden versucht, die Einkaufsmacht der Kooperation doch nach Möglichkeit nicht durch die Deckung des Reifenbedarfes mittels der Tyre24-Plattform zu untergraben. Was aber waren die Gründe für diesen scheinbaren Sinneswandel? „Dies ist ausschließlich unter dem Aspekt der Verfügbarkeit zu sehen, die immer schlechter geworden ist“, so point-S-Geschäftsführer Ralf Maurer auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG.
Hinter dem „individuell angepassten Bereich“ der Kooperation stehen seinen Worten zufolge „im Wesentlichen“ point-S-Mitglieder und dabei vor allem die – wie er sie nennt – „Wiederverkaufsprofis“, die selbst in den Spitzenzeiten der Saison noch innerhalb von zwölf bis 24 Stunden liefern können. Hinzu kämen allerdings zusätzlich noch „sehr selektiv ausgewählte externe Großhändler“, sodass man sich als Folge dessen erhofft, dass jedes Kooperationsmitglied im Idealfall in ausreichender Anzahl Zugriff auf genau diejenigen Reifen hat, nach denen der im Geschäft stehende Autofahrer gerade verlangt und welche die Industrie vielleicht gerade nicht liefern kann. Laut Maurer nutzen derzeit bereits etwa 400 point-S-Partner den speziell für die Verbundgruppe eingerichteten Service, wobei – wie er auf Nachfrage ergänzt – die „Tyre24-Logik nicht ausgeschaltet“ sei.
Mit anderen Worten bedeutet dies: Die point-S-Händler können ihren Bedarf nicht nur mittels dieses speziellen Bereiches auf der Plattform decken, sondern auch sonst jeden beliebigen anderen auf der B2B-Site aktiven Lieferanten auswählen. Allerdings könne seitens der Zentrale nachverfolgt werden, welche Mengen dabei auf diesem Wege überhaupt anfallen. Das mit Einwilligung der Handelspartner vor dem Hintergrund, dass man – erklärt Maurer – gerne möglichst konkrete Zahlen hinsichtlich der Verfügbarkeitsproblematik zur Hand haben möchte, um möglichst zielgerichtet gegenzusteuern zu können. Man höre bezüglich dieser Thematik zwar immer mal wieder dieses oder jenes, doch es gebe „wenig Fakten, wie groß das Problem eigentlich ist“.
Ein Grund für das Verlangen nach belastbarem Zahlenmaterial sind Maurer zufolge darüber hinaus Überlegungen, möglicherweise eine eigene B2B-Plattform zur Lösung oder zumindest zu Linderung der Verfügbarkeitsprobleme im Markt aufzusetzen. Insofern sieht er den „individuell angepassten Bereich“ auf der B2B-Plattform www.tyre24.de nicht als Versuchsballon, sondern eher als eine mögliche Vorstufe einer eigenständigen B2B-Plattform der Kooperation point S. Doch ob ein solcher Aufwand lohne, hänge natürlich vor allem davon ob, wie groß das Problem in der Praxis denn nun tatsächlich ist. „Je größer das Verfügbarkeitsproblem ist, desto eher sind wir bereit, eine eigene Lösung zu entwickeln“, sagt Maurer. Man wolle aber nicht um jeden Preis „den letzten zehn bis 20 Prozent hinterherlaufen“, verdeutlicht er, warum man darauf ist, Fakten zu bekommen, bevor eine Entscheidung in diese oder jene Richtung gefällt wird.
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