Kfz-Gewerbe: 2007 enttäuschend, auch Reifengeschäft unter Vorjahr
Als enttäuschend hat das Kraftfahrzeuggewerbe das Autojahr 2007 abgehakt. „Unsere Erwartungen von Jahresbeginn haben sich weder qualitativ noch quantitativ erfüllt“, erklärte Robert Rademacher, Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, jetzt mit dem Hinweis auf ein Jahresergebnis um 9,6 Millionen Verkäufe neuer und gebrauchter Pkw. Dieses Minus von fast 400.000 Einheiten werde zu einem Umsatzverlust im Handel von etwa sieben Milliarden Euro führen. Die Schwäche des Privatkonsums zeige sich bei der Nachfrage nach neuen und gebrauchten Pkw.
Eine erste Bilanz des Autojahres 2007 mit voraussichtlich 3,15 Millionen neuen Pkw, 6,4 Millionen Gebrauchtwagen und 72 Millionen Serviceaufträgen weise einen Gesamtumsatz von rund 126 Milliarden Euro aus. Dieses Jahresergebnis komme nicht ganz überraschend und sei auch kein Krisenszenario, sagte Rademacher. Vielmehr führten die nachhaltig veränderten Strukturen des Automarktes zu den im Langzeitvergleich geringeren Verkaufsvolumina. Der Präsident des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes verwies besonders auf die Rückgänge in den einzelnen Modellsegmenten. Besonders bei den Geländewagen gebe es ein „gutes Plus“, während Kompakt- und Mittelklasse zwischen zehn und elf Prozent zweistellig verloren hätten.
Die Branche müsse in ihren Planungen und Prognosen davon ausgehen, dass ein Jahresergebnis von 3,0 bis 3,2 Millionen neuen Pkw dem „neuen Normalmarkt“ entspreche. Wörtlich: „Der Automarkt Deutschland fährt entlang seiner Sättigungsgrenze.“ Ein Verkaufsvolumen neuer und gebrauchter Pkw von etwa elf Millionen, wie im Jahre 1999, sei Vergangenheit. Parallel dazu stehe der Automarkt auch zu Jahresbeginn im Schatten der allgemeinen Konjunkturlage. Die nunmehr erwarteten Pluszahlen im Neuwagenverkauf für die nächsten Monate seien „positive Signale“, basierten aber auf statistischen Effekten. Rademacher erinnerte daran, dass in den Monaten Januar, Februar und März 2007 – bedingt durch die aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung vorgezogenen Käufe in 2006 – die bekannte „automobile Konjunktur-Delle“ entstanden sei.
Fragezeichen gebe es derzeit im Service. Zwar schreibe man im November mit 86 Prozent und im Dezember mit 85 Prozent (vorläufiges Ergebnis) eine hohe Werkstattauslastung. Doch gebe es zwischen den einzelnen Marken und den freien Betrieben Ergebnisunterschiede. Das Reifengeschäft habe noch nicht das Vorjahresniveau erreicht. Insgesamt könnten die 40.000 Betriebe im Service mit dem erwarteten Umsatz von rund 28 Milliarden Euro von einer „positiven Stabilität auf hohem Niveau“ berichten.
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