Mehr Reifen in 2007 in den USA abgesetzt als in 2006
Entgegen manchen Prognosen werden im Jahr 2007 laut den neuesten Zahlen des US-Verbandes Rubber Manufacturers Association (RMA) in den Vereinigten Staaten mehr Reifen verkauft als im Vorjahr. Dabei haben gestiegene Absatzzahlen im Ersatzgeschäft (plus 2,7 Prozent) die Rückgänge in der Erstausrüstung (minus 8,2 Prozent) überkompensiert, so die Prognose kurz vor Jahresschluss. Über alle Segmente gesehen wurden demnach ca. 308 Millionen Stück ausgeliefert, ein Plus von 0,6 Prozent oder 1,8 Millionen Einheiten.
Für die Erstausrüstung Pkw-Reifen wird gegenüber 2006 ein Minus von 2,2 Millionen Einheiten auf 46 Millionen Stück vorausgesagt. In 2007 wurden weniger Neufahrzeuge verkauft und es kam vor allem im vierten Quartal zu Produktionskürzungen, um die Fahrzeughalden nicht allzu stark ansteigen zu lassen. Für 2008 erwartet die RMA ein moderates Wachstum in diesem Bereich von um die zwei Prozent.
Die Erstausrüstung sogenannter LT-Reifen (Light Trucks, also zum Beispiel Pick-ups und große SUVs) dürfte erwartungsgemäß um zwölf Prozent entsprechend 600.000 Einheiten verglichen mit dem Vorjahr auf noch 4,4 Millionen Stück einbrechen. Dieses hat mit der Abkehr vieler Verbraucher von den großen spritschluckenden Fahrzeugen, die mit LT-Reifen bestückt sind, hin zu kleineren, weniger Treibstoff verbrauchenden Fahrzeugen zu tun, deren Reifen eine P-metrische Kennzeichnung haben. Dennoch glaubt die RMA für 2008 an ein Wiedererstarken dieses Segmentes mit einem Plus von mehr als vier Prozent auf dann 4,6 Millionen Reifen. Begründet wird dies mit der Erwartung, dass deutlich mehr echte Nutzfahrzeuge in dieser Klasse verkauft werden.
Im Segment der (nach hiesiger Definition) großen Nutzfahrzeugreifen, die in den Vereinigten Staaten als „Medium Truck“-Reifen bezeichnet werden, wird der OE-Einbruch besonders schmerzlich sein. Nach aktuellen Zahlen werden 31 Prozent weniger Reifen an die Hersteller großer Nutzfahrzeuge in 2007 ausgeliefert. In absoluten Zahlen sind dies 2,1 Millionen Stück weniger, so dass noch 4,7 Millionen Reifen an die Bänder gelangten.
Im US-Ersatzgeschäft Pkw-Reifen wird für 2007 von einem Plus von 3,3 Prozent entsprechend 6,5 Millionen Stück auf 203 Millionen Reifen ausgegangen. Das Plus wird mit einem Auflösen des Nachfragestaus aus 2006 und mit dem Anwachsen der Menge von importierten Reifen begründet. Auch für 2008 wird von einem Wachstum von in etwa 2,5 Prozent oder fünf Millionen Reifen ausgegangen, weil sich der Anzahl registrierter „light vehicles“ erhöht.
Bei den so genannten LT-Reifen erwartet der US-Kautschukverband im Ersatzgeschäft ein Plus von 600.000 auf dann 34,2 Millionen Stück in 2007 aufgrund des höheren Bedarfs bei kleineren Nutzfahrzeugen. Die wachsende Anzahl der registrierten Fahrzeuge in diesem Segment sollte in 2008 erneut ein Plus von einer Million Reifen zeitigen.
Weniger optimistisch ist die RMA hinsichtlich des Ersatzgeschäftes bei den großen Lkw-Reifen: Die schwache ökonomische Situation in den Vereinigten Staaten dürfte zum Ende dieses Jahres in einem Minus von einer halben Million Reifen entsprechend einem Minus von 2,7 Prozent auf 16,4 Millionen Stück ihren Niederschlag finden. Für 2008 erhofft man eine Rückkehr auf das Niveau des Jahres 2006.
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