Halbjahresbilanz des BRV-Betriebsvergleiches: leichtes Plus
Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) hat jüngst die Halbjahreszahlen seines in Zusammenarbeit mit der Kölner Unternehmensberatung BBE Betriebsvergleiches veröffentlicht. Die bereits vorliegenden Ergebnisse der Filialisten zeigen dabei, dass sich im Durchschnitt das zweistellige Umsatzwachstum vom April – wie bereits aufgrund der Aussagen aus dem Handel erwartet – per Juni abgeschwächt hat, teilt der Bonner Fachverband mit. Das im Schnitt vorhandene Umsatzwachstum sei in vielen Fällen getragen durch einen Zuwachs im Segment Lkw-Reifen, weswegen vor allem eher die größeren Handelsbetriebe profitiert hätten, die sich in diesem Bereich verstärkt engagieren. Dies habe dazu geführt, dass bei den meisten (kleineren) Händlern im Durchschnitt ein Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen sei.
Konkret ist bei den im Rahmen des Betriebsvergleiches analysierten Reifenhandelsunternehmen mit einem Umsatz von bis zu 2,3 Millionen Euro (Gruppe 1) im Berichtszeitraum von einem Umsatzrückgang um 8,9 Prozent sowie einem Absatzrückgang von 9,7 Prozent bezüglich Pkw- und Llkw-Neureifen die Rede. Besser sieht es bei den größeren Reifenhandelsbetrieben der Gruppe 2 (Umsatz zwischen 2,3 und zehn Millionen Euro) bzw. Gruppe 3 (zehn Millionen Euro Umsatz oder mehr) aus: Hierfür wird sowohl von einem Absatzplus von 10,2 respektive 4,3 Prozent als auch von einem um 16,1 bzw. 6,9 Prozent gestiegenen Umsatz berichtet. Für die Filialisten werden als Vergleichswerte ein Plus von 0,8 Prozent bezüglich des Absatzes sowie ein Umsatzwachstum von 4,4 Prozent genannt.
„Insgesamt leistete das Kerngeschäft in den meisten Handelsbetrieben zum Unternehmenswachstum den wesentlichen Beitrag“, heißt es weiter in der Halbjahresbilanz. Den Händlern der Gruppe 1 sei dies jedoch nicht bzw. nur vereinzelt gelungen. Denn im Bereich der Reifen entwickeln sich laut BRV zurzeit vor allem die Verkäufe von Lkw-Reifen positiv für den Reifenfachhandel, wovon wiederum primär die „größeren“ Händler profitieren. Eine Gemeinsamkeit aller Handelsgrößengruppen hat der Betriebsvergleich allerdings zutage gefördert. Keiner der Gruppen sei es gelungen, das viel diskutierte Segment des Autoservice auszubauen. „Lediglich die Gruppe 3 vermag das Vorjahresniveau in etwa zu stabilisieren“, sagt der BRV, der folglich den Autoservice in den untersuchten Betrieben eher auf dem Rückzug sieht.
Abgesehen davon zeigen die aktuellen Zahlen eine weiteres, mehr oder weniger gleiches Merkmal über alle Betriebsgrößen hinweg: In Relation zum Umsatz verhält sich demnach der Rohertrag in Summe relativ stabil über alle Gruppen, wobei in dem Bericht Werte zwischen knapp unter bzw. leicht über 30 Prozent genannt werden. Absolut gesehen führe der rückläufige Umsatz in der Gruppe 1 dadurch jedoch dort auch zu einem geringeren absoluten Rohertrag in Tausend Euro. Gleichzeitig berichtet der BRV über quer durch alle Handelsgruppen gesunkenes Kostenniveau im Vergleich zu Vorjahr. Bezüglich der Ergebnisse liegen dennoch alle Gruppen weiterhin im Minus.
Die negativen Ergebnisse seien im ersten Halbjahr 2007 allerdings durchweg geringer ausgefallen als im Vorjahr. In der Gruppe 1 sank das Minus demnach von 5,7 auf 5,1 Prozent, in der Gruppe 3 von 9,5 auf 6,8 Prozent. Der Gruppe 2 sei sogar eine annähernde Halbierung ihres negativen Vorjahresergebnisses (minus 7,9 Prozent) auf ein Minus von 3,4 Prozent gelungen. „Bleibt zu hoffen, dass auf einen schlechten, verregneten Sommer, ein – für den Reifenfachhandel – guter, verschneiter Winter kommt. Dies könnte dann nicht nur für eine weiße Weihnacht, sondern auch für schwarze Zahlen im Reifenfachhandel sorgen“, wünscht sich der Branchenverband.
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