ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH wendet Insolvenz ab
Der beim Amtsgericht Hagen gestellte Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens der ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH (Werdohl) wurde zurückgenommen, wurde soeben gemeldet. Es würden weder die Zahlungsunfähigkeit noch die Überschuldung des Unternehmens vorliegen. Dies teilten der vorläufige Insolvenzverwalter der im pfälzischen Bad Dürkheim ansässigen Konzernholding ATS Beteiligungs GmbH, der Mannheimer Rechtsanwalt Tobias Hoefer von der Kanzlei Hack | Hoefer, und der Geschäftsführer der ATS Stahlschmidt & Maiworm, Jürgen Gareis, den Beschäftigten heute auf einer Belegschaftsversammlung mit. „Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist ein Insolvenzverfahren nicht nötig. Dies hat die jetzt abgeschlossene intensive Prüfung der Zahlen und der Struktur des Unternehmens ergeben“, sagt Tobias Hoefer.
Die ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH, Hersteller von Aluminiumrädern, hatte am 13. Juli 2007 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Hagen als zuständigem Insolvenzgericht gestellt, nachdem die Bad Dürkheimer Konzernholding am gleichen Tag beim Amtsgericht Neustadt an der Weinstraße als dem für sie zuständigen Insolvenzgericht einen entsprechenden Antrag gestellt hatte.
„Es ist ein großer Erfolg, noch innerhalb des vorläufigen Insolvenzverfahrens zu diesem positiven Ergebnis für ATS Stahlschmidt & Maiworm zu kommen, das es uns erlaubt, die ATS-Gruppe als Ganzes weiterzuführen“, so Hoefer weiter.
Dem vorläufigen Insolvenzverwalter der pfälzischen Muttergesellschaft ist es in rund fünf Wochen gelungen, gemeinsam mit dem ATS-Management die Unternehmensgruppe zu stabilisieren und den Geschäftsbetrieb unverändert fortzuführen. Hierbei müsse, heißt es, die konstruktive Mitarbeit der Gläubiger – insbesondere der Banken, Automobilhersteller und Lieferanten – hervorgehoben werden. „In sehr konstruktiven Gesprächen konnten wir Unstimmigkeiten zwischen den Banken und der Gesellschaft – die Auslöser für den Insolvenzantrag waren – ausräumen“, erklärt Hoefer die Wende.
Auftragsbücher sind gut gefüllt
Die Auftragsbücher der ATS Stahlschmidt & Maiworm seien voll und die Auslieferungen an die Kunden gesichert. „Dies haben wir auch den Mitarbeitern zu verdanken, die trotz der schwierigen Situation vollen Einsatz für ATS gebracht haben. Daran müssen wir jetzt alle anknüpfen und auch in Zukunft qualitativ hochwertige Produkte herstellen. Wichtig für einen langfristigen Erfolg ist, dass uns die Kunden, Banken und Lieferanten weiterhin die Stange halten“, sagt Geschäftsführer Jürgen Gareis.
Die ATS Beteiligungs GmbH, die Holding der gesamten ATS-Gruppe, befindet sich allerdings nach wie vor im Insolvenzverfahren. Der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer arbeitet hier mit Hochdruck an einem nachhaltigen Sanierungskonzept.
Die vorläufigen Insolvenzverfahren
Die ATS Beteiligungs GmbH (Bad Dürkheim) und die ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH (Werdohl) hatten am 13. Juli 2007 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die Konzernholding ATS Beteiligungs GmbH, Bad Dürkheim, wurde der Mannheimer Rechtsanwalt Tobias Hoefer von der Kanzlei Hack | Hoefer bestellt. Der vom Amtsgericht Hagen bestellte vorläufige Insolvenzverwalter der ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH hat mit Einstellung des Insolvenzantragsverfahrens seine Arbeit in Werdohl beendet.
Über die ATS-Gruppe:
Die ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH ist Teil der ATS-Gruppe. Bei der ATS Stahlschmidt & Maiworm GmbH fertigen am Standort Werdohl rund 350 Menschen 2,5 Millionen Aluräder pro Jahr. Insgesamt beschäftigt die ATS-Gruppe ungefähr 2.500 Mitarbeiter in Werken in Polen, Südafrika, USA und Deutschland und macht einen Umsatz von 400 Millionen Euro pro Jahr. Die Gruppe fertigt insgesamt acht Millionen Aluräder jährlich für die Automobilindustrie und den Fachhandel. Die ATS-Gruppe gehört zu 74 Prozent dem südafrikanischen Räderhersteller Tiger Wheels, die übrigen Anteile liegen bei der Gründerfamilie Stahlschmidt.
Ich habe ca. 18 Monate bei Stahlschmidt & Maiworm in Werdohl als Leiter der Produktionsplan und -steuerung gearbeitet. Ich war fürdas Werk Werdohl zuständig.
Dann bot man mir an ins Werk nach Bad Dürkheim zu gehen und von dort die Produktion zu Steuern, denn dort saß der Verkauf.
Die Werksleitung in Werdohl hat sich kaum mit dem Verkauf in Bad Dürkheim zusammengesetzt und die Produktion nach dem Bedarf des Verkaufs ausgerichtet, in Werdohl hat man meist Räder gefertigt die der Vertrieb nicht benötigte, die aber leicht zu fertigen waren.
Damals war in Werdohl Anette Stahlschmidt Geschäftsführerin. Anette war noch sehr jung und leider sehr unerfahren. Sie hatte eine Unternehmensberatung ins Werk geholt. Der Leiter der Projektgruppe der Unternehmensberatung und ich waren der Überzeugung dass eine Produktionssteuerung aus Bad Dürkheim sinnvoller wäre. Leider wurde das nicht mehr umgesetzt, denn der Werksleiter in Werdohl hatte einen guten Draht zu Frau Stahlschmidt senior, und hat dort das Vorhaben geblockt.
Leider konnten sich die Befürworter der Maßnahme die Produktion aus Bad Dürkheim zu steuern nicht durchsetzen.
Ich habe dann meinen Vertrag gekündigt.