Reifenventile – ein oft vernachlässigtes Sicherheitsbauteil
Kürzlich hatte die Alligator Ventilfabrik GmbH in Giengen elf Meisterschüler der Stahlgruber-Stiftung aus München empfangen. Die Ventilspezialisten des traditionsreichen Unternehmens informierten dabei die von Stiftungsleiter Martin Kiechl begleiteten Meisterschüler über Entwicklung, Produktion, Anwendung und Montage von Reifenventilen. Die Tagungsräume der „Welt von Steiff“ – Alligator gehört zur Steiff-Gruppe, die auf die Erfinderin des Steiff-Plüschtieres Margarete Steiff zurückgeht – boten den würdigen Rahmen für eine Reihe praxisorientierter Seminare. Führungen durch Produktion, Produktentwicklung und Materialprüflabor rundeten die Fortbildung ab. Die Stahlgruber-Stiftung ist eine der wenigen Bildungseinrichtungen, die in Deutschland junge Meister im Vulkaniseur-Handwerk auf ihre Meisterprüfung vorbereiten. Dazu gehört, sich mit Reifenventilen auszukennen. Unscheinbar und preiswert, kommt ihnen im täglichen Einsatz große Bedeutung zu. Egal ob im Auto, Nutzfahrzeug oder Wohnmobil: „Die Sicherheit der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer hängt wesentlich von diesem kleinen Bauteil ab. Qualität, richtige Auswahl und vor allem fehlerfreie Montage im Reifenfachbetrieb sind Voraussetzung für sicheres Fahren. Um dies den angehenden Vulkaniseur-Meistern zu vermitteln, kooperieren Alligator und die Stahlgruber-Stiftung seit 2006“, heißt es dazu in einer Veröffentlichung.
Ein aktuelles Thema in diesem Jahr lautete verständlicherweise „Reifenventile in Transportern“. Da diese Fahrzeuge besonders hohen Belastungen ausgesetzt werden, sind Schäden an Reifen und Ventilen nicht selten. Die traditionell verwendeten Snap-in-Ventile aus Gummi stoßen bei Transportern oftmals an ihre Leistungsgrenzen. Schwere Ladung und häufige Stopps bei Auslieferfahrten erhöhten die Reifentemperatur. Der für Gummi-Snap-in-Ventile zugelassene Betriebsdruck werde überschritten, das Sicherheitsrisiko steige an, so der Marktführer bei Pkw-Ventilen. Alligator empfehle daher, bei diesen hoch beanspruchten Fahrzeugen Metalleinschraubventile einzusetzen, die einem deutlich höheren Betriebsdruck standhalten.
Neben den Teilnehmern des Meisterkurses nahmen auch sieben Auszubildende und neue Alligator-Mitarbeiter an der Veranstaltung teil – eine willkommene Gelegenheit, die Produkte des Hauses Alligator auch einmal durch Augen des Anwenders zu betrachten.
Die Alligator Ventilfabrik GmbH in Giengen/Brenz wurde 1920 als Abteilung der Margarete Steiff GmbH gegründet. Heute bietet das traditionsreiche Unternehmen unter den drei Marken Alligator, EHA und Stomil seinen weltweiten Kunden in Erstausrüstung und Großhandel ein komplettes Programm an Reifenventilen, Ersatzteilen und Zubehör. Die Innovationskraft des Unternehmens habe zudem neue Einsatzfelder für Alligator Ventile eröffnet, heißt es weiter, beispielsweise in modernen Luftfederungen von Geländewagen und Luxuslimousinen oder in der Reifenherstellung. An Standorten in Deutschland und Polen erwirtschaftet die Alligator Ventilfabrik mit rund 500 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro.
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