„Touch Technology“ und mehr
Reifenhersteller Dunlop präsentierte auf dem diesjährigen Autosalon in Genf der Öffentlichkeit und wenig später auf dem konzerneigenen Testgelände im südfranzösischen Mireval die so genannte „Touch Technology“ und einige Anglizismen mehr wie „Road-Feedback“; und selbst eines der neuesten Pkw-Reifen-Produkte namens „FastResponse“ erschließt sich dem Verbraucher im deutschsprachigen Raum nicht spontan. Der Reifenname wird sich in der Kommunikation kaum eindeutschen lassen, ist er doch auf der Seitenwand aufgebacken. Bei den anderen beiden Termini darf man den Marketing- und PR-Verantwortlichen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz schon zutrauen, es den Konsumenten etwas leichter zu machen. Aber Dunlop (jedenfalls in Europa und Nordamerika) gehört halt zu einem großen Konzern (Goodyear) und die Reifen werden in vielen Ländern vertrieben, in denen sich die genannten Begrifflichkeiten viel leichter erschließen: „Touch Technology“ vereint jedenfalls alle modernen Reifentechnologien von Dunlop mit dem Ziel, durch verbessertes „Road-Feedback“ die Reaktionen des Fahrers unmittelbar umzusetzen.
Durch die Verwendung speziell entwickelter, teilweise neuer Komponenten sollten Dunlop-Reifen hinsichtlich Handling und Grip insbesondere beim Beschleunigen und Bremsen auf ein neues Leistungsniveau gestellt werden, bei gleichzeitig hervorragenden Leistungswerten in punkto Stabilität bei Hochgeschwindigkeitsfahrten und Einlenken in Kurven. Hier soll sich die Kernkompetenz von Dunlop im Rahmen des „Touch Technology-Entwicklungskonzeptes“ widerspiegeln.
Dabei ist die „Touch Technology“ keineswegs ein singulärer Innovationssprung bei einem Bauteil des Reifens, sondern ein Ergebnis langjähriger Entwicklungsarbeit. Es beinhaltet eine Reihe von komplexen Methoden und Verfahren, genannt seien: 2-Wege-Kommunikationsfluss, Multi Radius Tread, flachere Gestaltung der Aufstandsfläche und die durchlaufende Mittelrippe. Die Kombination all dieser Komponenten soll für das „Road-Feedback“ durch die Reifen sorgen. Denn die jüngsten Entwicklungen aus dem Hause Dunlop sind speziell darauf abgestimmt, dem Fahrer die Fähigkeit zu vermitteln, die Beschaffenheit der Fahrbahn genauer zu spüren, wie Dr. Bernd Löwenhaupt, Direktor der Pkw-Reifenentwicklung der Marke Dunlop mit Sitz in Hanau, anlässlich der Präsentation des Konzeptes, das sich in den ersten Produkten niederschlägt, ausführte. Dunlop verspricht dem Autofahrer mehr Spielraum für kontrollierte Reaktionen und ermöglicht so letztendlich ein positives Fahrerlebnis. Löwenhaupt: „Rückmeldung von der Straße ist ein ganzheitliches Element des Fahrerlebnisses. Es beinhaltet das Zusammenspiel von Reifen, Fahrwerk und Gesamtfahrzeug, das sich zu einem positiven Gefühl und Vertrauen in das Fahrverhalten entwickelt.“ Zu ergänzen an dieser Stelle: Auch die testenden Fachzeitschriften weisen seit geraumer Zeit darauf hin, dass ein harmonisches Fahren für ihre Bewertung als Kriterium ganz weit oben steht.
Die Marketing-Verantwortlichen Ferdinand Piringer und Frédéric Schilling (Dunlops neuer Marketingdirektor für Europa, den Mittleren Osten und Afrika) greifen den Ball, den ihnen die Techniker zugespielt haben, auf und erklären, dass Dunlop-Reifen dafür ausgelegt seien, ein außerordentliches „Road-Feedback“ zu generieren. Die Produkte ermöglichten eine verbesserte 2-Wege-Kommunikation zwischen Fahrer und Straße und würden die direkte Umsetzung der vom Fahrer ausgehenden Lenkbewegungen gewährleisten. Das übergeordnete Ziel ist, die Fähigkeiten eines jeden Fahrers zu verbessern, damit diese die Straße gewissermaßen „fühlen“ können.
Umfangreiche Marktforschungsergebnisse des Reifenherstellers haben gezeigt, dass die meisten Autofahrer im Alltag vor allem auf präzise Fahreigenschaften Wert legen. Dunlop adaptiert durch sein langjähriges Engagement im internationalen Motorsport seit Jahren großes Know-how von der Rennstrecke auf die Straße und hat dies auch immer wieder gerne kommuniziert. Der professionelle Rennsport ermöglicht es, neue Maßstäbe in Bezug auf Haftung, Bremskraft, Kurvenstabilität, Fahrspaß und Handling an den Alltagsfahrer weiterzugeben. Und so komplettieren denn auch Jeremy Ferguson (Manager International Motorsports Dunlop, Brüssel) und Stephen Male – der als Manager Motorcycle Motorsport Dunlop Europa (Birmingham/Großbritannien) verdeutlicht, dass der Ansatz keineswegs den vierrädrigen Fahrzeugen vorbehalten ist – aus ihrer Sicht das Bild, das Produktentwicklung und Marketing gezeichnet haben. Ferguson: „Man bekommt nur so viel Rückmeldung sowohl von der Straße als auch vom Auto, wie die Reifen in der Lage sind, diese wichtigen Informationen an den Fahrer zu übertragen. Diese Art von Road-Feedback ist für jeden Fahrer unerlässlich.“ Und der Zweiradexperte: „Straßenfeedback ist das Gefühl, eins zu sein mit dem Fahrzeug. Dies gilt nicht nur für Motorräder, sondern in gleichem Maße auch für Autofahrer. Es geht um absolute Kontrolle, die ihren Ursprung in der präzisen Rückmeldung durch das Fahrzeug hat.“
SP Sport Maxx GT – der „Extrem-Performance“-Reifen
Der SP Sport Maxx GT ersetzt kein Produkt, sondern toppt den bisherigen Reifen ohne die Zusatzbezeichnung GT, er wird gewissermaßen noch obendrauf gesattelt und daher von Ferdinand Piringer als „Extrem-Performance“-Reifen bezeichnet. Das heißt beim Trockenfahrverhalten soll dieser Reifen Benchmark in der Branche sein. Dass man diese Auslegung partiell mit Einbußen in anderen Kriterien – hier Geräusch – erkauft, mag verschmerzbar sein, denn wer diesen Reifen montiert, weiß worauf er sich einlässt. Und so ist es auch naheliegend, dass Dunlop eine Flotte von Nissan-Sportwagen auf die Rennstrecke von Mireval schickte, um das Potential des Reifens zu dokumentieren.
Konzipiert wurde der SP Sport Maxx GT für Sportwagen und Limousinen mit hohem Geschwindigkeitspotential. Tests der Eigenschaften Lenkpräzision, Handling und Bremsen auf trockener, aber auch auf nasser Fahrbahn bestätigen Leistungswerte, die den Vergleich mit dem Wettbewerb nicht scheuen müssen. Mit verantwortlich für die gute Performance des Reifens ist eine aus dem Rennsport übernommene Ruß-Silica-Laufflächenmischung. Darüber hinaus bietet die insgesamt sehr flach und damit fast rechteckig ausgelegte Kontur der Aufstandsfläche, die bei herkömmlichen Produkten eher rund ist, ein verbessertes Road-Feedback (da ist die neue Begriffskreation wieder), das sich insbesondere bei schnellen Kurvenfahrten auszahlt.
Die innovative Technologie „Multi Radius Tread“ (MRT), die auch früheren Produkten aus der Hanauer Reifenschmiede zuteil wurde, ist einer der Gründe für die guten Werte in punkto Traktion. MRT basiert auf einer präzisen Berechnung der Reifenkontur. Denn je genauer eine Reifenkontur berechnet ist, desto homogener wird die Bodendruckverteilung des Reifens in seiner Aufstandsfläche. Und je höher die Bodendruckverteilung, desto stärker ist der Kontakt des Reifens zur Straße. Die damit vergrößerte Aufstandsfläche unterstützt die Leistungseigenschaften des Reifens auf trockener Fahrbahn, denn durch die verbesserte Bodendruckverteilung wird ein sanfter und damit kontrollierbarer Übergang von Geradeaus- zu Kurvenfahrten ermöglicht. Löwenhaupt präzisiert: Hatte früher ein Reifen vielleicht drei unterschiedliche Radien, so sind es jetzt zehn.
Die hohen Leistungswerte des SP Sport Maxx GT in punkto Haftung und Stabilität resultieren unter anderem aus der Minimierung der Reifendeformation bei sehr hohen Geschwindigkeiten aufgrund von hoch belastbaren Materialien. Eine neu entwickelte Profilgestaltung unterstützt die Performance in punkto Lenkpräzision. In Kombination mit umlaufenden Rillen und einer speziellen Mittelrippe können somit hohe Ansprüche insbesondere für hohe Geschwindigkeiten erfüllt werden.
Der „kleine Bruder“ des neuen Reifens, der SP Sport Maxx, ist seit seiner Einführung im Jahr 2005 weltweit erfolgreich. Dunlop stärkt damit seine strategischen Partnerschaften im Luxus-Sportwagensegment und festigt seine Position als einer der führenden Erstausrüster namhafter Automobilhersteller. Zahlreiche Testergebnisse in Verbrauchermagazinen bestätigen die Leistungsfähigkeit des Dunlop Sport Maxx, an die der Sport Maxx GT nun im erweiterten Segment anknüpfen soll. Der Dunlop SP Sport Maxx GT bewegt sich in der höchsten Klasse automobiler Fahrkultur von Lamborghini bis Mini und wurde für genau diese Art von Fahrzeugen und ihre sportlich ambitionierten Fahrer entwickelt.
Der Reifen wird zur Zeit in folgenden Dimensionen angeboten: 235/40Z R18 (95Y) XL, 245/40Z R18 (97Y) XL, 255/35Z R18 (94Y) XL, 285/35Z R18 (101Y) XL, 235/35Z R19 ZR XL, 255/40Z R19 ZR XL, 285/35Z R19 ZR und 295/30Z R19 (100Y) XL. Weitere Dimensionen werden folgen. Beim Audi A5/S5 liegt bereits eine erste Freigabe vor, auch in dieser Hinsicht werden weitere folgen.
FastResponse – der HP/UHP-Volumenbringer
Der SP Sport Maxx GT richtet sich eher an eine extreme Hochleistungs-Marktnische und ist damit geeignet, das Image der Marke Dunlop in diesem Segment zu stützen und möglicherweise sogar auszubauen. Aber von einem prächtigen Image allein lässt sich schwerlich leben. Wohl aber lassen sich bedeutende Absatzzahlen vom zweiten Novizen in der Dunlop-Palette erwarten. Der SP Sport Fast Response löst nicht nur seinen direkten und ja durchaus erfolgreichen Vorgänger SP Sport 01 sukzessive ab, sondern auch gleich noch all die anderen Produkte, die Dunlop in diesem Segment hat und die ja trotz erstaunlich langer Marktpräsenzimmer noch nachgefragt wurden.
Der SP Sport FastResponse ist ein asymmetrischer, nicht laufrichtungsgebundener Reifen, der sich durch verbessertes Trocken- und Nasshandling, gute Kurvenstabilität, hervorragende Aquaplaningeigenschaften sowie verbesserte Haftung und Lenkpräzision auszeichne, so der Anbieter. Dazu gewähre der Reifen – wie könnte es in diesem Zusammenhang auch anders sein – „verbessertes Road-Feedback, das Resultat des Dunlop-Entwicklungskonzeptes Touch Technology“.
Die neu entwickelte Profilgestaltung optimiere das Fahrverhalten des Reifens bei gleichzeitiger Verbesserung der Laufleistung, ohne auf gutes Nasshandling und geringen Rollwiderstand verzichten zu müssen, verspricht Dunlop. Der SP Sport FastResponse verfügt über ein spezifisches Tri-Area-Profildesign, das heißt, dass das Reifenprofil in drei unterschiedliche Zonen aufgeteilt ist: Zone 1 optimiert die Stabilität der Profilblöcke an der Innenschulter für ein verbessertes Fahr- und Ansprechverhalten. Zone 2 verfügt über eine durchlaufende Mittelrippe, was zu erhöhter Stabilität, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, führt. Zone 3 beinhaltet größere Profilblöcke mit höherer Stabilität in der Außenschulter, um somit ein stabiles Kurvenverhalten zu gewährleisten. Zusätzlich verfügt der SP Sport FastResponse über eine spezielle Silica-Laufflächenmischung, welche die Lebensdauer des Reifens wesentlich verlängert.
Der SP Sport FastResponse ist zur Markteinführung in 31 Dimensionen verfügbar. Die Palette reicht bislang von 185/60 R14 82H bzw. 185/65 R15 88H bis zu 205/50 R16 87W bzw. 205/50 R17 89V, woran leicht abzulesen ist, dass mit diesem Produkt das Spektrum von der Kompakt-, aber vor allem der Mittelklasse an aufwärts abgedeckt werden soll.
Grandtrek Touring A/S – der SUV-Reifen für alle Wetter
Dunlop präsentiert mit dem Ganzjahresreifen Grandtrek Touring A/S darüber hinaus ein Produkt für moderne 4×4-/SUV-Fahrzeuge, der ebenfalls auf der breiten Basis der „Touch Technology“-Philosophie entwickelt wurde, das heißt ein ausgewogenes Leistungsspektrum bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit bieten soll. Exzellente Kurvenstabilität, hohe Traktion und verbessertes Handling haben ihm die Entwickler ins Lastenheft geschrieben, um eine besondere Art von Road-Feedback, die für sichere Fahrt maßgeblich ist, zu ermöglichen.
Die Laufflächenmischung enthält ein Polymergemisch, das die Fahrt bei jeglichen Witterungsbedingungen ermöglichen soll. Die asymmetrische Profilgestaltung beinhaltet unter anderem eine Kombination aus sich verjüngenden Rillen an der Reifenschulter, was der Kraftverteilung zugute kommen dürfte. Die stabile Seitenwand mindert durch eine spezielle Verstärkung die Auswirkung von Seitenführungskräften, die insbesondere bei Kurvenfahrten mit schweren Fahrzeugen vermehrt auftreten.
Dunlop reagiert mit der Einführung dieses speziellen Produktes auf die Anforderungen in dem stetig wachsenden Markt an SUV- und Geländefahrzeugen. Frédéric Schilling: „Die Fahrer schwerer Geländewagen wollen in jeglicher Situation und Wetterlage ohne Verzicht auf Fahrvergnügen sicher und zuverlässig ihr Ziel erreichen.“ Der Grandtrek Touring A/S – der im Übrigen das Schneeflockensymbol auf der Seitenwand trägt, das für Wintereignung spricht – wird in der Erstausrüstung auf SUVs von Autoherstellern wie BMW, Audi und Mercedes-Benz verbaut und ist zur Zeit in elf verschiedenen Dimensionen erhältlich.
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