SAA-Mitglieder sehen Zukunft positiv
Während die Automobilhersteller mit hausgemachten Problemen zu kämpfen haben, sind die Garagenbetriebe und ihre Zulieferer mit den immer komplexer werdenden Anforderungen an Wartung und Reparatur moderner Autos konfrontiert. Wer in diesem Business mit den Herausforderungen Schritt hält, der blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Den im SAA (Swiss Automotive Aftermarket) zusammengeschlossenen über 70 Unternehmen der Zulieferer des Schweizer Garagengewerbes bringen diese Veränderungen auch Chancen. Dass diese Chancen in der jüngsten Vergangenheit genutzt wurden und dieser Industriezweig recht gesund dasteht, zeigen die vom SAA bei seinen Mitgliedern vierteljährlich erhobenen statistischen Umfragen in Form des SAA-Konjunkturbarometers. So entstehe über die Jahre ein ausgezeichnetes, verlässliches Bild der jeweiligen wirtschaftlichen Lage, schreibt der Verband.
Viele Garagen sahen und sehen sich mit neuen Techniken konfrontiert. Der reine Handwerksbetrieb ist nur noch selten oder gar vom Aussterben bedroht. In den heutigen Autos regiert die Elektronik. Die steigende Komplexität moderner Fahrzeuge durch einen immer größer werdenden Anteil an Elektronik und Systemtechnik lasse die Werkstattausrüstungen mit Diagnosecentern immer wichtiger werden. Damit könnten die Erwartungen und Anforderungen für Reparatur und Wartung eines breiten Markenspektrums erfüllt werden, so der SAA weiter. Für viele Garagenbetriebe sei es überlebenswichtig, gerade in diesem Sektor zu investieren, um ein breites Feld abdecken zu können.
Tuning und Zubehör als Verkaufsschlager
Ein optimistisches Jahr erhofft sich die Sparte „Tuning und Zubehör“, denn viele Händler und Garagen in der Schweiz haben das Potenzial erkannt, das dieser Bereich bietet und haben zusätzlich investiert. Zahlen aus dem benachbarten Deutschland veranschaulichen diese Einschätzung auch aus Schweizer Sicht. Wie der Verband Deutscher Automobiltuner (VDAT) bestätigt, lag der Gesamtumsatz 2004 bei 4,4 Milliarden Euro (rund 7 Mrd. Franken). Die Branche rechnet mit einer jährlichen Zuwachsrate von rund zwei Prozent. Leichtmetallfelgen, Auspuff, Fahrwerk, Tieferlegungsfedern und Interieur stehen an der Spitze der Tuningmaßnahmen. Dafür gebe die Mehrheit bis zu 5.000 Euro aus. Ansprechbar auf Tuningteile sei in erster Linie die Altersklasse der 18- bis 25-Jährigen, gefolgt, und das mag erstaunen, von den über 60-Jährigen.
Die Schweiz steht in Sachen Motorisierung europaweit ganz vorne, zusammen mit Liechtenstein, Luxemburg, Island, Italien, Portugal und Deutschland. Ende 2006 waren in der Schweiz insgesamt 5.442.521 Straßenmotorfahrzeuge immatrikuliert. Die große Mehrheit (3.899.917) waren dabei Personenwagen. Das entspricht 523 Fahrzeuge auf 1.000 Einwohner. 88 Prozent der Personenwagen werden mit Benzin, zwölf Prozent mit Diesel betrieben.
Angesichts dieses hohen Motorisierungsgrades in der Schweiz komme dem gut funktionierenden Garagengewerbe eine große Bedeutung zu. Dass diese Betriebe fachlich und auch mit der Infrastruktur in der Lage seien, ihrer Kundschaft die immer komplexer werdenden Wartungs- und Reparaturarbeiten für deren Fahrzeuge anbieten zu können, dafür trügen die im Swiss Automotive Aftermarket (SAA) zusammengeschlossenen innovativen Unternehmen Sorge.
Jeder zweite in Deutschland befragte Autofahrer spart bei der Wartung seines fahrbaren Untersatzes. Das gelte nicht nur für Motoren und Chassis, sondern auch für die Bereifung. Der Rotstift werde beispielsweise beim Ölwechsel und kleineren Wartungsarbeiten angesetzt, immer öfter aber auch bei größeren Arbeiten. Auch der Anteil derer, die die Wartungszeiten weit hinausziehen oder gar nichts machen ließen, steige an. Die Verhältnisse in der Schweiz dürften jenen in Deutschland gleichen. Das heißt, dass auch in der Schweiz in diesem Bereich für die Garagen noch Potenzial vorhanden ist, Kunden zu gewinnen oder zurückzugewinnen. „Denn sparen am falschen Ort kann verheerende Folgen haben, zumal bei Laien geeignete Werkzeuge, Einrichtungen und vor allem auch das Wissen, wie es die modernen Garagenbetriebe bieten, vielfach fehlen“, kommentiert der SAA.
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