Autotuning in der Berufsschule
Welch einmaliger und beneidenswerter Lehrplan: In einer Hagener Berufsschule befassten sich Auszubildende zum Mechatroniker und zu Gestaltungstechnischen Assistenten gemeinsam mit technischem und optischem Tuning. Sie machten einen Mercedes von der Stange schöner und verpassten ihm einen DTM-Look. Dieses in Deutschland einmalige Projekt wurde möglich durch Spenden der Industrie, genannt seien Dunlop, RH Alurad und Bilstein.
Am drei Jahre alten Laborfahrzeug werden normalerweise in der schuleigenen Kfz-Werkstatt des Cuno-Berufskollegs das ABS und andere elektronische Bauteile inspiziert. In den letzten Wochen aber hieß das Unterrichtsfach „Tuning“. Die zukünftigen Mechatroniker tauschten Originalfedern und -stoßdämpfer des braven 220 CDI gegen ein Sportfahrwerk von Bilstein aus. Außerdem wuchteten sie auf der Montagemaschine Dunlop-Niederquerschnittsreifen auf üppig dimensionierte RH-Räder.
Jörg Luchtenberg, Kfz-Meister und Lehrer: „Wir bilden hier sehr praxisnah aus. Tuning ist ein wichtiges Thema, sowohl für junge Menschen als auch für den Reifenfachhandel und die Autohäuser. Deswegen haben wir am Mercedes zwar alles gemacht, was möglich war, aber immer noch innerhalb der zulässigen Bestimmungen.“ Jetzt liegt der Diesel also 60 Millimeter tiefer und rollt auf 20 Zoll großen Alufelgen.
Für Carolin Schäfer und ihre Mitschülerinnen war die Entwicklung des Designs von der ersten Skizze über die Computeranimation bis zum Aufkleben der Folien auf die Karosserie ein spannender Vorgang. „Da lernt man vor allem, Farben und Formen zu vereinen.“ Nebenbei wurde auch noch schnell das „Eva-Prinzip“ widerlegt: „Mein Freund ist selbst Kfz-Mechaniker. Er hat nicht schlecht gestaunt, dass auch wir Mädels Scheiben tönen können.“
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