Erneuter Strategiewechsel bei der BSA-Gruppe
Der malaysische Aluminiumgussfelgenhersteller und -exporteur BSA Manufacturing hat mit Yap Chee Wah einen neuen Marketingdirektor für die Gruppe, der zuvor langjährig in den Diensten des Reifenherstellers Goodyear stand und gleich von einem Strategiewechsels seines neuen Unternehmens berichten kann. Bekanntlich hatte BSA vor knapp zwei Jahren in China ein Aluminiumfelgenwerk übernommen, das zuvor ausschließlich für die Erstausrüstung gefertigt hatte, unter dem neuen Eigner aber auf Räder für das Ersatzgeschäft umgestellt werden sollte, die denn auch überwiegend für den Export bestimmt sein sollten.
Das hat nicht so recht geklappt, räumt Rolf H. Bene, mit seiner Eigenmarke SMC (Successful Marketing Concepts) ein bedeutender BSA-Kunde und gleichzeitig in Europa Distributeur der Marke BSA selbst. Hinzu kam, dass der chinesische Kleinwagenhersteller Chery (derzeit im Gespräch als Kooperationspartner für ein Kleinwagenprojekt der zu Chrysler gehörenden Marke Dodge) auf BSA zukam und um Räder nachgefragt hatte. Hinzu kam ferner, dass der BSA-Besitzer Cam Soh Thiam Hong Chery-Distributeur in Malaysia ist. Mithin haben also äußere Einflüsse einen Strategiewechsel notwendig gemacht und kehrt die chinesische BSA-Fabrik dahin zurück, wo sie bereits Kompetenz bewiesen hat: in der Erstausrüstung.
SMC- und BSA-Felgen werden also künftig wieder ausschließlich in Malaysia produziert, die beiden dortigen Fabriken sind auf die Bedürfnisse des Ersatzmarktes – einschließlich kleinerer Losgrößen – ausgelegt; Erstausrüstungsräder werden bei BSA Malaysia nur in sehr geringem Umfang gefertigt. Insgesamt könne er mit dieser Entwicklung ganz zufrieden sein, die letzten Monate seien, nachdem bei einem Test bei AutoBild ein Rad aus chinesischer Produktion gebrochen war und beträchtlichen Imageschaden angerichtet hatte, nicht einfach für ihn und sein Team gewesen. Und so habe man die für dieses Jahr anvisierten Projekte – Bau eines neuen Verwaltungstraktes und eines Lagers – erst einmal eingefroren bzw. auf 2007 verschoben, berichtet Bene.
Ihn hat in diesem schwierigen Jahr, in dem er immer wieder mit dem unsäglichen Felgentest konfrontiert worden war (Bene: „Dabei haben wir nicht eine einzige Rückmeldung wegen eines entsprechenden Schadens aus dem Markt gehabt.“), gefreut, dass seine Handelspartner ihn nicht haben fallen lassen und zu BSA gestanden haben. Darauf baut er gerne auf und verspricht sich für 2007 – gerade auch durch die einzigartige neue Platinum-Beschichtung, die optisch einer Verchromung nahe kommt, ohne eine zu sein – den Impuls, um richtig durchstarten zu können. Im fernen Malaysia seien auf allen Ebenen die notwendigen Qualitätskontrollen eingeführt und ist ein stabiler Produktionsprozess gewährleistet. Jetzt kann er sich wieder voll und ganz dem hiesigen Markt und seinen Kunden widmen.
Wer auf die andere Standseite des großen BSA-Standes blickte, der sah einen nicht minder großen Auftritt der Zweitmarke des Unternehmens CAM. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass CAM-Felgen in Deutschland und den europäischen Ländern, die wie in Deutschland bestimmte TÜV-Ansprüche stellen, nicht vertrieben werden.
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