Automechanika 2006: Stimmung deutlich positiv
Die Automechanika 2006 ist nahezu ausgebucht: Über 4.500 internationale Unternehmen haben sich angemeldet und präsentieren ihre Neuheiten von 12. bis 17. September 2006 in Frankfurt am Main. Viele deutsche Aussteller haben ihre Standflächen vergrößert. Günter Praßl, Objektleiter bei der Messe Frankfurt, anlässlich einer Presse-Roadshow des Veranstalters: „Die Stimmung im Vorfeld der Automechanika ist sehr positiv. Die Unternehmen rechnen mit einer anziehenden Konjunktur und gehen von einem guten Nachmessegeschäft aus. Viele Betriebe warten die Leitmesse ab, bevor sie investieren. Als Exportweltmeister hoffen viele deutsche Unternehmen auf gute Kontakte mit dem Ausland. Dafür ist die Automechanika mit ihrem internationalen Publikum die geeignete Plattform.“
Zur letzten Automechanika kamen über 160.000 Fachbesucher, davon mehr als 60.000 aus dem Ausland. Die Veranstalter gehen von weiterem internationalem Besucherwachstum aus, vor allem aus den Wachstumsmärkten Osteuropas und Asiens. Die Qualität der Fachbesucher ist sehr hoch: Anlässlich einer Umfrage zur Automechanika 2004 gaben 50 Prozent der Besucher an, aus dem Topmanagement zu kommen. Über 77 Prozent der Besucher zollten der Messe ein ganz besonderes Lob indem sie bekannten, dass der Besuch der Automechanika in ihrem Betrieb etwas verändert habe. Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Über die Multiplikatoren Händler oder Werkstattbesitzer erreicht der Aussteller auf der Automechanika eine optimale Marktdurchdringung.“
Die Automechanika, ins Leben gerufen 1971, ist die größte internationale Fachmesse für die Automobilwirtschaft. Sie deckt die gesamte automobile Wertschöpfungskette ab. Die Besucher der Automechanika kommen aus allen Bereichen der Automobilwirtschaft: Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen sind gleichermaßen vertreten. Zur Automechanika 2004 kamen rund ein Drittel der Fachbesucher aus dem Handwerk und rund ein Drittel aus dem Handel. Über 21.000 Fachbesucher aus der Industrie reisten 2004 nach Frankfurt. Die Zahl der Besucher aus der Industrie ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Die Messe Frankfurt rechnet 2006 einerseits mit einem Wachstum der Ausstellerzahlen (2004: 4.464, davon 3.465 aus dem Ausland) und geht andererseits von einer Bruttofläche von 300.000 Quadratmetern aus, die allerdings nicht ganz mit der Messe vor zwei Jahren vergleichbar ist: Denn in 2006 ist die Belegung in den Hallen optimiert, das heißt insgesamt kompakter. „Spätbucher“ der Messe haben übrigens trotz der guten von Praßl vorgestellten Zahlen dennoch eine gewisse Chance, auch noch kurzfristig einen Standplatz zu ergattern: Denn bei soviel Ausstellern kommt es beispielsweise hier zu einer Insolvenz oder dort zu einer Firmenfusion, sodass bereits gebuchte Standflächen plötzlich wieder verfügbar sind, so der Automechanika-Projektleiter, der es wohl auch aus diesem Grunde bevorzugt, von „nahezu ausgebucht“ zu sprechen. Mit Vorsicht zu genießen ist die Verteilung der Aussteller auf In- und Ausland: Denn der eine meldet beispielsweise seine Ausstellung über eine ferne Konzernmutter an, der nächste über seine deutsche Dependance.
Mehr als 160.000 Fachbesucher (2004: 163.337) werden erwartet. Die Automechanika belegt das gesamte Messegelände. Praßl weist darauf hin, dass man einerseits zwar die Nachfrage von potenziellen Ausstellern nur bedingt befriedigen kann, lässt aber auch nicht unerwähnt, dass ein zu großes Plus bei den Ausstellerzahlen das Verhältnis zu der Anzahl der Besucher in ein Ungleichgewicht bringen könnte. Wollte man die „Fachmesse“ Automechanika mit der „Publikumsmesse“ Pkw-IAA vergleichen, so ist die Automechanika zwar bei den Besucherzahlen weit unterlegen, bezogen auf Ausstellerflächen und deren Anzahl aber etwa dreimal so groß.
Das Angebot der Automechanika ist in vier Produktbereiche unterteilt:
Teile und Systeme
Zubehör und Tuning
Werkstattausrüstung
Tankstellenausrüstung
Automechanika will im Tuningbereich Flagge zeigen
Eine starke Säule der Automechanika ist Zubehör und Tuning. In letzterem Bereich sieht Günter Praßl für die kommenden Jahre Wachstumspotenzial, das die Messe nutzen wolle. Im Tuningumfeld fühlen sich auch Unternehmen aus der Reifenbranche in besonderem Maße aufgehoben. Folgerichtig ist mit Yokohama erstmals seit langem in diesem Jahr wieder ein Reifenhersteller auf der Automechanika präsent. Noch Ende der 80er Jahre waren Unternehmen wie Continental, Goodyear, Michelin oder Uniroyal mit eigenen Ständen vertreten, später gab es kurze Gastspiele von Marken wie Pneumant. Praßl zur Wiederentdeckung der Messe durch einen Reifenhersteller: „Wir freuen uns sehr, dass Yokohama an der Automechanika teilnimmt und werten das als positives Zeichen für die Zukunft.“ Als eine „Konkurrenz“ zur Essener „Reifen“ solle die Automechanika nicht verstanden werden, aber es kommen nun mal Marktteilnehmer auf die Frankfurter Messe, die auch mit dem Produkt Reifen zu tun haben.
Rolf Kurz, Marketingleiter Yokohama, zur Motivation, auf der Automechanika auszustellen: „Die Qualität der Besucherstruktur und das gute Image der Messe haben uns die Entscheidung leicht gemacht. Yokohama als einer der weltweit führenden Reifenhersteller wird in den kommenden Jahren sein weltweites Engagement weiter ausbauen. Dies gilt besonders für Deutschland, einem der größten Märkte weltweit. Yokohama ist davon überzeugt, dass die Automechanika eine hervorragende Plattform für den Dialog mit dem Handel, den Vertretern der Automobilindustrie, den Journalisten und indirekt auch dem Endverbraucher darstellt.“ Und was wohl noch hinzu kommt: Yokohama versteht sich zwar als Vollsortimenter, hat aber einen Produktschwerpunkt bei High- und Ultra-High-Performance-Reifen und fühlt sich damit in einer Liga mit Anbietern wie Pirelli oder Dunlop. Die in Düsseldorf ansässige Tochtergesellschaft des japanischen Konzerns hat einerseits etwa 200 Quadratmeter in Halle 4 gebucht, wird aber auch im Außenbereich zu sehen sein.
Neben Yokohama – die Firma hat auf ihrem Messestand den Tunerverband VDAT zu Gast – stellen im Bereich Accessories und Tuning – speziell mit Aluminiumfelgen für den Nach- und Umrüstmarkt – Unternehmen aus wie (nach einigen Jahren der Abstinenz) BBS Kraftfahrzeugtechnik, MS Design Auto-Tuning, Rinder Warenhandelsgesellschaft, Thule, McGard Deutschland oder Hapro International. Die Aussteller von Zubehör und Tuning präsentieren sich konzentriert in den Hallen 4.0 und 4.1. Die Hallenebene 4.2 steht Vollsortimentern und großen Länderpräsentationen zur Verfügung.
Die Produktgruppe Tuning und Zubehör soll auf der Automechanika von der Synergie mit dem Bereich Teile profitieren, vor allem im Hinblick auf die internationalen Besucher. Denn die Automechanika ist die größte „Teilemeile“ der Welt, auf der internationale Händler bei internationalen Herstellern einkaufen. Über die Hälfte der Aussteller präsentieren sich in der Produktgruppe „Parts & Systems“. Internationale Teilehersteller suchen weltweit Partner aus Industrie und Handel. Viele Zulieferer präsentieren auf der Automechanika ihr Angebot nicht nur für den Aftersales-Market, sondern auch für die Erstausrüstung.
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