Verbraucher vernachlässigen Pflege des Reserverades
Dem „fünften Rad am Wagen“, also dem Reserverad im Kofferraum widmen deutsche Autofahrer nur sehr wenig Interesse. Dies – so der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) – hätten groß angelegte und unter Schirmherrschaft des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) durchgeführte Reifenprüfaktionen belegt. Diese Nachlässigkeit könne sich jedoch als erhebliches Sicherheitsrisiko erweisen. Denn wenn nach einer Panne ein schlecht gewartetes Ersatzrad zum Einsatz komme, drohe eine erhöhte Unfallgefahr. „Nur bei richtiger und regelmäßiger Pflege ist das Reserverad ein gleichwertiger, sicherer Ersatz“, warnt deshalb Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV. Der Verband rät aus diesem Grund, den Luftdruck des Reservereifens bei jeder Luftdruckkontrolle der montierten Reifen – regelmäßig wenigstens alle vier Wochen – mitzuprüfen. „Dabei sollte gleichzeitig das Ventil des Reserverades auf Verschmutzungen untersucht und gegebenenfalls gewechselt werden. Denn das Risiko besteht, dass der Schmutz die feine Dichtzone im Inneren bereits beschädigt hat“, so der BRV.
Außerdem wird empfohlen, den Reservereifen mit einem um ca. 0,2 bar höheren Luftdruck zu befüllen als die Betriebsanleitung des Fahrzeuges vorgibt. Zudem weist der Branchenverband darauf hin, dass die in der Reifenmischung enthaltenen Alterungsschutzmittel im ruhenden Zustand ihre Wirkung kaum entfalten können, sodass der Reifen einen Teil seiner Fähigkeiten verliere und insbesondere auf nasser Fahrbahn daher deutlich schlechtere Fahreigenschaften aufweise. „Selbst wenn er noch tadellos aussieht und hohes Restprofil hat, gilt deshalb für den Reservereifen: Ist er über sechs Jahre alt, sollte er ausgetauscht werden. Ein jährlicher Check aller Reifen – also auch des Reservereifens – durch den Reifenfachhandel ist zusätzlich zu regelmäßigen eigenen Kontrollen ratsam, damit auch möglicherweise versteckte, für den Laien nicht erkennbare Sicherheitsmängel rechtzeitig entdeckt werden“, legt der BRV Autofahrern nahe.
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