Continental Automotive Systems: Zehn Jahre Fahrerassistenzsystem
Mit intelligenten Fahrerassistenzsystemen hat die A.D.C. GmbH (Lindau) seit ihrer Gründung 1996 einen wichtigen Beitrag für mehr Sicherheit und Komfort im Fahrzeug geleistet: 1999 ging das erste ACC-System auf Radarbasis in Serie, ein Jahr später folgte das Adaptive Cruise Control (Abstandsregeltempomat) mit einem Infrarotsensor. Seit 2001 erhöhen ACC-Sensoren und Steuergeräte auch Komfort und Sicherheit im Nutzfahrzeug und seit 2005 setzt das erste Full-Speed-Range-ACC der Welt erneut Zeichen. Auch in Zukunft wird die Produktlinie, die seit fünf Jahren in die Continental Division Automotive Systems eingebunden ist, an der Weiterentwicklung intelligenter Fahrsicherheitstechnologien wie leistungsfähigere Sensorik, Telematik-Anwendungen und den Zugriff auf Navigationsdaten sowie Funktionserweiterungen arbeiten. Zehn Jahre erfolgreiche Arbeit feierte die Produktlinie heute an ihrem Sitz in Lindau.
Umfeldsensorik: Schlüsseltechnologie für das intelligente Auto der Zukunft
Mit dem weltweit ersten ACC-System in der Mercedes S-Klasse habe die A.D.C. GmbH 1999 Pionierarbeit geleistet, sagte Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorsitzender der Geschäftsleitung Continental Automotive Systems (CAS) und Mitglied des Vorstands der Continental AG. „Die in den Jahren zuvor entwickelte Radarsensorik und deren Integration ins Fahrzeug war die Geburtsstunde des sehenden Autos“, so Dr. Neumann. „Durch die Einbindung in die Continental AG wurden später die allerbesten Voraussetzungen für die Vernetzung mit anderen Chassissystemen wie Fahrwerk und Bremse geschaffen. So ist innerhalb von wenigen Jahren ein international agierender Systemlieferant entstanden, der mit tiefem Wissen um die Schlüsseltechnologie Umfeldsensorik und internationaler Präsenz für jeden Automobilhersteller ein attraktiver Partner ist.“
Das Potenzial der Umfeldsensorik schöpft CAS kontinuierlich aus. Während eine kamerabasierte Totwinkelüberwachung zur Warnung vor gefährlichen Fahrspurwechseln bereits in Serie ist, wird 2007 die Produktion eines Spurhalteassistenten starten, der viel früher als heutige Systeme vor dem ungewollten Verlassen der Fahrspur warnt. Parallel dazu arbeiten die Ingenieure an einem „Heading Control“ genannten System, das den Fahrer durch haptische Impulse im Lenkrad aktiv beim Spurhalten unterstützt. „Hier zeigen sich ganz klar Synergien mit der Bremsenkompetenz von Continental Automotive Systems, die beim ESP II ja auch eine Schnittstelle zur elektrischen Lenkung geschaffen hat und darüber hinaus erforscht, wie ein automatisches Ausweichen realisierbar ist“, sagte Michael Schamberger, Leiter Produktlinie Fahrerassistenzsysteme.
Verbesserte Notbrems- und Sicherheitsfunktionen durch die Fusion von Kamera- mit Radar- oder Infrarotsensoren stehen ebenso auf der Agenda wie eine Tempolimitwarnung durch Verkehrszeichenerkennung, ein automatischer Einpark-Assistent und die Ansteuerung intelligenter Lichtfunktionen. Durch die Nutzung von Navigationsdaten (z. B. Anzahl der Fahrspuren, Radius der nächsten Kurve) und Telematik (Stauwarnung und Notruf) ergeben sich weitere Möglichkeiten für eine optimierte Assistenz im Sinne des APIA-Ansatzes (Aktiv-Passiv-Integrationsansatz).
„All dies begleiten wir durch die kontinuierliche Verbesserung der Sensorik“, sagte Schamberger. „Seit Ende 2004 ist die zweite Generation des Radarsensors mit drei Radarkeulen in Serie, die dritte Generation wird basierend auf einem Multi-Mode-Ansatz mit einer Vielzahl von Strahlen eine erheblich bessere Auflösung bieten und durch Abdeckung sowohl des Nah- als auch des Fernbereichs die Leistungsfähigkeit der Assistenzsysteme verbessern.“ Parallel betreibe CAS auch die Weiterentwicklung der Infrarottechnologie. So zeige eine neu entwickelte Sensorfamilie auch auf diesem Gebiet viel Potenzial für kommende Assistenzsysteme. Schamberger weiter: „Unsere Kunden erkennen unsere führende Stellung auf dem Gebiet der Umfeldsensorik und der Fahrerassistenzsysteme an. Dies zeigt nicht zuletzt die gute Auftragslage, die auch für den Standort Lindau erfreuliche Folgen hat: Die hiesige Entwicklungsabteilung wird um 24 hoch qualifizierte Ingenieure ausgebaut.“
In aller Kürze: Zehn Jahre Fahrerassistenzsysteme
Die Automotive Distance Control Systems GmbH (A.D.C.) wurde am 7. Oktober 1996 als Jointventure der Temic GmbH (Nürnberg) und der Leica AG (Heerbrugg/Schweiz) gegründet. 32 Mitarbeiter waren in Friedrichshafen und Heerbrugg tätig. Mitte 1997 etablierte sich die Geschäftsführung in Lindau, wo bis Anfang 1998 alle Arbeitsplätze gebündelt wurden. 1998 stieg die zur ITT-Gruppe gehörende Teves AG & Co. OHG (Frankfurt), die kurz darauf in die Continental AG integriert wurde, als Gesellschafter ein. Die Leica AG verließ das Unternehmen. Durch den Verkauf der Temic GmbH an die Continental AG im Jahr 2001 kam auch die A.D.C. GmbH zur Conti und ist heute als Produktlinie Fahrerassistenzsysteme in den Bereich Elektronische Brems- und Sicherheitssysteme der Continental-Division Automotive Systems integriert. Die Produktlinie Fahrerassistenzsysteme hat mit Standorten in Europa, Asien und den USA aktuell 145 Mitarbeiter.
Der Continental-Konzern ist ein führender Anbieter für Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von 13,8 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 80.600 Mitarbeiter.
Die Division Automotive Systems der Continental AG integriert als Technologie- und Systempartner der Automobilindustrie umfassendes Know-how und kompromisslose Qualität in den Bereichen aktive und passive Fahrsicherheit, Antrieb und Komfort. Die Division erzielte 2005 mit mehr als 24.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 5,2 Milliarden Euro. CAS entwickelt und produziert elektronische und hydraulische Brems-, Stabilitäts- und Fahrwerkregelsysteme, elektronische Luftfedersysteme, Sensoren, Motormanagementsysteme, Getriebesteuerungen, Hybridantriebe, Kühlerlüftermodule sowie Komfort- und Sicherheitselektronik.
2006 kann die Division auf insgesamt hundert Jahre erfolgreiche Automobiltechnologie zurückblicken. Das Motto „Forward Thinking“ verweist auf die Überzeugung, auch in Zukunft immer wieder neue Dimensionen für sichere Mobilität und Fahrfreude zu eröffnen.
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