Hämmerling will Eigenmarke einführen
Die deutsche Hämmerling-Gruppe stellte auf der diesjährigen Reifenmesse erstmals die neuen Runderneuerungsmarken Sämm und Mäxx aus. Sämm ist dabei die Marke für die Kaltrunderneuerung, während Mäxx die Heißrunderneuerten sind. Im Falle Hämmerlings heißt dies: von Wulst zu Wulst und nicht von Schulter zu Schulter, wie von vielen in der Branche praktiziert. Ralf Hämmerling habe auch während der Reifenmesse vielerlei Anfragen zur Heißrunderneuerung registriert, die bei Hämmerling seit Ende des vergangenen Jahres betrieben wird. Das Verfahren, das jüngst einen deutlichen Auftrieb gewinnt, galt lange Zeit als beinahe ausgestorben, so Hämmerling, erfahre nun aber seine Wiederauferstehung. Der Grund hierfür sei denkbar einfach: Der Kunde sucht nach einer günstigen Alternative zum Neureifen, und diesem Vergleich könnten Kaltrunderneuerte nur bedingt standhalten. Bisher hätten oft die hohen Anfangsinvestitionen für Formen, etc. sowie die geringe Flexibilität gegen das Heißerneuerungsverfahren gesprochen. Die Kosten für die Heißrunderneuerung lägen bis zu zehn Prozent über denen für eine entsprechende Kaltrunderneuerung. Neben den oben genannten Kostenfaktoren kommt noch der zwischen 20 und 25 Prozent höhere Materialverbrauch bei der Vollformerneuerung zum Tragen.
Auch in punkto Großhandel wird sich bei der Hämmerling-Gruppe einiges entwickeln. Noch während der Reifenmesse habe man entschieden, einen Online-Shop für EM-Reifen zu erstellen. Die eigene Softwarefirma „Tyres on line and Energy“ werde daran arbeiten. Dabei sollen verschiedene Großhändler von EM-Reifen ihre verfügbaren Produkte in den Hämmerling-Shop einstellen. Dies sei ab Ende Juni der Fall. Die Hämmerling-Gruppe wird dabei der komplette Transaktionsabwickler, trage also das kreditmäßige Risiko des Verkäufers und koordiniere die Logistik. Auch das Hämmerling-eigene EM-Reifenlager werde natürlich über diesen neuen Webshop abrufbar sein, so Ralf Hämmerling. Wer genau die Lieferanten sein werden, mag der Geschäftsführer zum Schutz der Kunden nicht sagen. Es handele sich jedoch in einem ersten Schritt um eine europaweite Initiative, die auch runderneuerungsfähige Karkassen abdecken werde.
Neben diesen neuen Aktivitäten im EM-Reifen- und im Runderneuerungsgeschäft plane die Hämmerling-Gruppe noch in diesem Herbst die Einführung einer Pkw-Reifen-Eigenmarke. Die grundsätzliche Entscheidung sei gefallen. Auch sei sicher, dass ein chinesischen Hersteller die Produktion übernehmen werde. Derzeit importiert Hämmerling etwa Interstate-Pkw-Reifen aus China exklusiv für den deutschen Markt. Für den Vertrieb dieser Marke, die durch eine in China gegründete Gesellschaft des holländischen Großhändlers Interstate Europe B.V. gefertigt werden, suche Hämmerling noch Handelspartner im Süden und im Osten des Landes.
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