Zinkpreisanstieg erreicht neue Dimension
Innerhalb eines Jahres hat sich der Preis für das Metall Zink fast verdreifacht. An der Londoner Metallbörse wurde die 3.000 US-Dollar-Marke für eine Tonne des silbrigen Metalls erstmals überschritten, heißt es in einer Meldung des Industrieverbands Feuerverzinken. „Wer diese Entwicklung vor zwölf Monaten vorausgesagt hätte, wäre als realitätsferner Spinner verlacht worden. Die Zinkpreisentwicklung wird immer unberechenbarer. Selbst Preisprognosen von Experten der Metallbörsen erweisen sich als wenig zutreffend und schnell überholt“, so der Branchenverband weiter. Zinkpreissteigerungen von mehr als 700 US-Dollar pro Tonne innerhalb von vier Wochen führen zu starken kalkulatorischen Verwerfungen. Dass diese Entwicklung mit dem EU-weiten Verbot von Blei- und der Einführung von Zinkauswuchtengewichten zusammen hängt, bezweifelt Helmut Ringwald. Der Verkaufs- und Marketingleiter bei Dionys Hofmann setzt eher auf eine spekulative statt auf eine andauernde Materialverknappung und damit einhergehender Preissteigerungen. Zukünftige Marktentwicklungen könne man dennoch nicht vorhersagen.
Dennoch werde es im Sommer bei Dionys Hofmann Preissteigerungen zwischen neun und 17 Prozent für Zinkauswuchtgewichte geben müssen, so Ringwald. Um wie viel Prozent die Preise genau angepasst werden, hänge von der Zusammensetzung der einzelnen Produktgruppen sowie der weiteren Entwicklungen der Zinkpreise an der maßgeblichen London Metal Exchange (LME) ab. Die Wirtschafts-Vereinigung Metalle, die die Interessen der Nichteisen(NE)-Metallindustrie mit 642 Unternehmen und 110.000 Beschäftigten in Deutschland vertritt, geht von einem weiterhin hohen Preisniveau aus. Verkaufs- und Marketingleiter Helmut Ringwald glaubt nicht, dass der Reifenhandel diese im Sommer anstehende Preisrunde für Auswuchtgewichte für eigene Preissteigerungen nutzen werde. Stattdessen plädiert er erneut dafür, dass sich der Reifenhandel von seinen Pauschalpreise für Montieren und Auswuchten endlich verabschiede und eine „betriebswirtschaftlich richtigere Denkweise“ übernehme, nach der jede Position einzeln berechnet werde. Dies verringere gleichzeitig den Druck, immer nur das billigste einzukaufen, um den Rohertrag der erbrachten Dienstleistung insgesamt zu maximieren; es könne mehr Qualität verkauft werden. Gleichzeitig empfiehlt der Branchenexperte von Dionys Hofmann, dem weltweit größten Hersteller von Auswuchtgewichten, anfallende alte Auswuchtgewichte als Wertstoff zu sehen. „Schrotte sind Werte“, so Ringwald, die nicht für ein paar Euro für die Kaffeekasse an einen Schrotthändler abgegeben werden sollten. Bei größeren Ketten und Kooperationen haben die jährlich anfallenden Altauswuchtgewichte schnell einen Wert mehrerer hunderttausend Euro. „Hier kann man sich viel Geld zurückholen.“
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