Immer mehr Produkte aus Europa für Europa
Die zu Bridgestone gehörende Marke Firestone vertritt den japanischen Konzern unter diesem Namen im Landwirtschaftsreifensegment. Wie auch alle anderen in den Vereinigten Staaten entwickelten und produzierten Reifen hatte es auch Firestone in der Vergangenheit schwer, die Bedürfnisse des hiesigen Marktes zu treffen. Das ändere sich in zunehmendem Maße, erklärt der Pressesprecher des Unternehmens Cornelius Blanke: Immer mehr Produkte kämen aus spanischer Fertigung und träfen damit die Anforderungen des europäischen Marktes.
Außerdem werden die Entwicklungs- und Testmöglichkeiten am europäischen Entwicklungszentrum nahe Rom auch für Landwirtschaftsreifen genutzt, so zur Erforschung des Traktionsverhaltens, der Selbstreinigung und der Bodenverdichtung. Das neue europäische Schulungszentrum in Aprilia wird auch hinsichtlich Agrarreifen genutzt. Zwar hat auch Firestone nach wie vor Diagonalreifen im Programm, konnte aber vor allem den Anteil am Radialreifengeschäft im laufenden Jahr gegenüber 2004 signifikant steigern, heißt es.
Highlight auf dem Messestand war der „R 9000 Evolution“ für leistungsstarke Traktoren der mittleren und oberen PS-Klassen, den es auch in einer speziellen High-Speed-Version gibt, die eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h zulässt. In einem kürzlich veröffentlichten DLG-Fokustest sollte festgestellt werden, ob der Reifen nicht nur wie bekannt in Sachen Traktion an der Spitze des Marktes steht, sondern auch beim Komfort. Getestet in den Größen 540/65 R30 und 650/65 R38 mit Serienfelgen auf der Vorder- und Hinterachse eines Schleppers von John Deere 6920 AP (Auto Powr), zeigten die Beschleunigungsmessungen, dass sowohl gemessen am Kabinenboden wie an der Hinterachse der „R 9000 Evolution“ mit den Referenzreifen voll mithalten kann.
Als Lösung für den gemischten industriellen und landwirtschaftlichen Einsatz hat Firestone die Profile „R 8000 UT“ (R wie Radial, UT wie Utility) und „S 8000 UT“ (mit diagonaler Bauart) alternativ im Programm. Mit der derzeit laufenden Erweiterung des Sortimentes, die auch in 2006 fortgeführt wird, deckt die Marke jetzt nahezu alle Möglichkeiten beim Laden, Stapeln und für Schaufelbagger ab. Das Unternehmen hebt die hohe Lebensdauer als ein Kriterium dieser Reifenlinie hervor, die nicht nur durch eine spezielle Gummimischung erreicht wird, sondern auch in der flachen Profilgebung sowie in einer groß dimensionierten Scheuerleiste zum Schutz der Karkasse vor Verletzungen der Flanke begründet ist.
Ferner weist Firestone auf die Erweiterung des Reifenprogramms für den Obst- und Weinanbau hin. Der „R 4000“ ist für landwirtschaftliche Traktoren der unteren und mittleren Leistungsklasse, wie sie gerade in den genannten Einsatzbereichen benötigt werden, in 16, 18 und 20 Zoll verfügbar. Der Reifen zeichnet sich im Wettbewerbsvergleich durch eine höhere Zahl Profilblöcke mit geringeren Zwischenräumen aus. Gerade dieser Reifentyp ist ein Beispiel, wie sich Firestone von den eher durch großflächigen Anbau in den Vereinigten Staaten geprägten technischen Lösungen freimacht und zielgerichtet hiesigen Anforderungen stellt. Der „R 4000“ wurde im Technical Centre Europe entwickelt und wird im spanischen Werk Puente San Miguel hergestellt.
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